Anlaufstellen im Katastrophenfall

Anlaufstellen im Katastrophenfall: Stadt, StädteRegion und Polizei Aachen stellen gemeinsam Leuchtturm-Konzept vor

Stellten das gemeinsame Leuchtturm-Konzept von Stadt, StädteRegion und Polizei Aachen vor: (v.l.) Polizeipräsident Dirk Weinspach, Kreisdirektorin Birgit Nolte und Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen sowie Thomas Johnen (Katastrophenschutz StädteRegion) und Andreas Bierfert (stellv. Leiter der Feuerwehr Aachen). Foto: Stadt Aachen / Heike Lachmann

8.12.2022: Im Vorfeld des bundesweiten Warntags am Donnerstag, 8. Dezember, informieren Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Kreisdirektorin Birgit Nolte, Polizeipräsident Dirk Weinspach über aktuelle Maßnahmen des Bevölkerungsschutzes. Rund 70 Leuchtturm-Standorte dienen Bürger*innen zum Beispiel bei einem großflächigen Stromausfall als Notfallmeldestellen. Infos und eine Karte mit den Standorten stehen auf den Internetseiten der Beteiligten. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Herausforderungen und potenzieller Krisen empfehlen die Behörden, dass sich alle Bürger*innen mit dem richtigen Verhalten im Katastrophenfall beschäftigen und für den Notfall vorsorgen.

In diesem Jahr findet wieder ein bundesweiter Warntag statt. Am Donnerstag, 8. Dezember, werden daher um 11 Uhr in Aachen und in weiteren fünf Kommunen der StädteRegion die Sirenen ertönen. Im Vorfeld des Warntags haben Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Kreisdirektorin Birgit Nolte und Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach im Rahmen eines Pressetermins am Montag (5. Dezember) darüber informiert, wie sich die Behörden gemeinsam auf etwaige Katastrophenfälle vorbereiten. Der gemeinsame Appell an die Bürgerinnen und Bürger lautet: Beschäftigen Sie sich zusätzlich auch eigenverantwortlich mit dem Thema Vorsorge für den Katastrophenfall! Setzen Sie sich damit auseinander, wie Sie sich im Notfall richtig verhalten!

Oberbürgermeisterin Keupen betont: „Der Bevölkerungsschutz genießt bei all unseren Überlegungen und Plänen höchste Priorität. Wir merken alle, dass wir uns in einer unsichereren Welt als noch vor einigen Jahren befinden. Die aktuellen Krisen führen uns die Notwendigkeit vor Augen, wie wichtig die richtige Vorsorge ist. Als Kommune stellen wir uns dieser Aufgabe mit hoher Priorität. Wir können dabei auf einem guten Fundament mit langjähriger Erfahrung im Bevölkerungsschutz aufbauen.“

Notfallmeldestellen im Katastrophenfall

Die Stadt Aachen kooperiert hierfür eng mit der Landes- und Bundespolizei sowie der StädteRegion Aachen. Einen weiteren wichtigen Baustein des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes stellten die Behörden nun gemeinsam vor. Im Falle eines z.B. großflächigen Stromausfalls und eines Ausfalls des Notrufs wurden gemeinsam Standorte definiert, die in solchen Situationen als Notfallmeldestellen den Bürger*innen dienen. An diesen dezentralen „Leuchttürmen“ – vielerorts angedockt an Gerätehäuser, Wachen und Anlaufstellen von Feuerwehr und Polizei – können bei einem Katastrophenfall und insbesondere dann, wenn etablierte Kommunikationswege wie Telefon, Internet und Mobilfunk unterbrochen sind, Notrufe abgesetzt werden. Hier bekommt man zudem zentrale Informationen. Die Leuchttürme funktionieren in der Regel energieautark, werden also auch bei einem größeren Stromausfall mit Energie versorgt.

Kreisdirektorin Birgit Nolte sagt: „Bei den Leuchttürmen handelt es sich in der Regel um mit Notstrom versorgte Feuerwehrgerätehäuser und andere Liegenschaften zum Beispiel der Polizei, die bei einem Stromausfall wie leuchtende Inseln in der Dunkelheit als Anlaufstelle für die Bevölkerung dienen. Es kann sich aber auch um mobile Leuchttürme wie zum Beispiel Feuerwehrfahrzeuge handeln, die an den definierten Punkten als Anlaufstellen dienen. Das Leuchtturm-Konzept ist für größere Katastrophenlagen gewappnet und stellt die Versorgung mit Notfall-Infopunkten von Puffendorf bis Kalterherberg sicher.“

Polizeipräsident Weinspach bekräftigt: „Die erfolgskritischen polizeilichen Systeme und Arbeitsabläufe sind für den Krisenfall gestärkt. Die Institutionen in Stadt und Städteregion Aachen arbeiten professionell Hand in Hand. Im Falle eines großflächigen Stromausfalls wird das vorgestellte Leuchtturmkonzept durch mobile Einheiten der Polizei Aachen in der Fläche ergänzt.“

Rund 70 solcher Leuchttürme sind in Stadt und StädteRegion Aachen vorgesehen Eine interaktive Karte mit den Leuchttürmen sowie Adresslisten stehen online auf www.aachen.de/notfall sowie auf www.staedteregion-aachen.de/notfall.

Kernaufgaben dieser Leuchttürme sind:

  • Notrufe an die Leitstelle absetzen,
  • lebensrettende Erstmaßnahmen durchführen,
  • Informationen zu zentralen Belangen (Lageentwicklung, Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung, Notunterbringung, Gesundheitsversorgung etc.) an die Bevölkerung weitergeben,
  • Informationen zur Lage vor Ort an übergeordnete Entscheidungsgremien weiterleiten.

Das System steht flächendeckend zur Verfügung. Für jeden Betroffenen (Bewohnerinnen, Pendlerinnen, Touristen etc.) sollte der nächstgelegene Leuchtturm möglichst zu Fuß von seinem Wohnort aus zu erreichen sein. Leuchttürme können auch über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg genutzt werden. Entlegenere Regionen, in denen kein notverstromtes Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung steht, können zusätzlich mit mobilen Leuchttürmen versorgt werden.

Andreas Bierfert, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Aachen, empfiehlt: „Schauen Sie sich die Karte jetzt einmal in Ruhe an und informieren Sie sich, wo im Notfall der von Ihrer Wohnung, Ihrem Haus oder auch Ihrer Arbeitsstelle der nächste Leuchtturm zu finden ist. Experten halten es für sehr unwahrscheinlich, dass es zu einem großflächigen Stromausfall kommt. Zugleich gilt: Wer gut vorbereitet ist, kann im Notfall richtig handeln.“

Kampagne der Stadt Aachen begleitet Warntag

Am 8. Dezember proben die Kommunen zudem ihre vorhandenen Warnmittel. In ganz Deutschland werden Warn-Apps piepen, Sirenen heulen, Rundfunkanstalten ihre Sendungen unterbrechen. Die Stadt macht auf das Thema Warntag und Katastrophenschutz auch auf ihren digitalen Werbetafeln aufmerksam. Zusätzlich liegen Citycards mit dem Slogan „Sicher ist sicher“ in zahlreichen Kneipen, Bars und Verwaltungsstellen aus, um die Menschen zu sensibilisieren. Was sollte ich alles für einen größeren Notfall im Haushalt haben? Wie verhalte ich mich bei Katastrophen? Was tun, wenn die Sirenen ertönen? Woher erhalte ich wichtige Informationen der Behörden? Die Stadt Aachen bündelt online Antworten auf diese und ähnliche Fragen und gibt Hinweise zur Notfallvorsorge und zum richtigen Handeln in Notsituationen auf www.aachen.de/notfall.

Bevölkerung im Notfall erreichen

Bund und Länder haben vor drei Jahren gemeinsam beschlossen, regelmäßig einen bundesweiten Warntag stattfinden zu lassen. Er soll dazu beitragen, die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen zu erhöhen. Nicht zuletzt die jüngsten Krisen – von Corona über die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 bis zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine – führen allen Menschen vor Augen, wie wichtig die Themen Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sind.

Sirenennetz in Aachen

In der Stadt Aachen existiert aktuell ein Netz von 55 funktionstüchtigen Sirenen. Das Netz wird weiter ausgebaut. Die Bereiche, die aktuell noch nicht durch Sirenen abgedeckt sind, werden im Notfall mit mobilen Warnfahrzeugen abgefahren, so dass auch dort eine Warnung erfolgen kann. Schon heute steht Aachen somit im deutschlandweiten Vergleich gut da.

Sirenennetz in der StädteRegion Aachen

Der Städteregionstag hat im Jahr 2015 den Aufbau eines Sirenennetzes beschlossen. 102 von insgesamt 153 wurden zwischenzeitlich fertiggestellt, so dass am 8. Dezember erstmals in Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath, Würselen und Eschweiler die Sirenen ertönen werden. Bis spätestens 2024 werden alle Sirenen in Betrieb sein. Parallel dazu hat die StädteRegion schon vor zwei Jahren eine wissenschaftliche Begleitung des Sirenenausbaus an die „Akademie der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin“ (AKFS) vergeben.

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