Stadtrat beschließt Wärmeplanung für Aachen

Stadtrat beschließt Wärmeplanung für Aachen

  • Der Rat der Stadt Aachen hat am 24. August beschlossen, eine gesamtstädtische Wärmeplanung zu erstellen.
  • Die Stadt Aachen ruft damit die Wärmewende aus, zusammen mit einem Bündnis von FH, Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie, Industrie- und Handelskammer, RWTH, Regionetz und STAWAG.
  • Die Institutionen haben Eckpfeiler für eine klimaneutrale Energieversorgung bis ins Jahr 2030 vorgelegt. Bei der Wärmewende geht es darum, die Wärmeversorgung in der Stadt von fossilen (Kohle, Öl, Gas) auf erneuerbare Energieträger (Photovoltaik, Wind, Geothermie) umzustellen.

25.8.2022: Der Rat der Stadt Aachen hat in seiner Sitzung am 24. August 2022 beschlossen, eine gesamtstädtische Wärmeplanung zu erstellen. Im laufenden Jahr 2022 steht für erste Vorbereitungsarbeiten eine Summe von 300.000 Euro im Haushalt zur Verfügung.

Unter Hochdruck hat ein Bündnis aus FH Aachen, Fraunhofer IEG, IHK, RWTH, Regionetz und STAWAG und Stadt im Frühjahr daran gearbeitet, die Herausforderungen für eine Wärmewende in der Stadt Aachen zu analysieren und zu beschreiben. Zusammengefasst sind die Erkenntnisse in der Broschüre mit dem Titel „Wärmewende Aachen- Eckpfeiler für eine klimaneutrale Energieversorgung 2030“.

Die Stadt Aachen hat bereits im Januar 2020 ein ehrgeiziges Klimaschutzziel beschlossen, sich als erste Stadt in Deutschland am laut Paris-Ziel global zulässigen Restbudget orientiert, und macht sich auf den Weg in Richtung Netto-Null-Emission, möglichst vom Jahr 2030 an. In der Stadt Aachen weist der Wärmebereich, also das Beheizen von Gebäuden, mit 42 Prozent, gefolgt von Verkehr und Strom, den höchsten Anteil an den Kohlendioxid (CO2)-Emissionen auf und ist damit Schwerpunkt kommunaler Aufgaben.

Die Eckpfeiler für die Wärmewende zeigen die Herausforderungen für technische Lösungen zur infrastrukturellen Transformation der Energieerzeugung, -versorgung und -verteilung ebenso auf wie die Notwendigkeit optimierter Rahmenbedingungen für die Planung und den Ausbau der Beratungs- und Kommunikationsstruktur. Sie sind damit Grundlage für den weiteren Wärmewende-Prozess in der Stadt Aachen, um eine konkrete, integrierte städtische Strategie und erste Maßnahmenvorschläge auszuarbeiten, diese der Politik zu unterbreiten sowie die Suche nach Finanzierungslösungen zu starten.

Der Schulterschluss der Institutionen ist für den nun startenden Prozess strategisch von Bedeutung, denn jede einzelne von ihnen steuert einen erheblichen Beitrag zum Gelingen der Wärmewende bei. Einerseits verbrauchen sie selbst Wärme in ihren Gebäuden. Andererseits liegt bei den Forschungs- und Hochschuleinrichtungen die fachliche Kompetenz für sämtliche Fragen, die auf dem Aachener Weg zur Klimaneutralität zu beantworten sind.

Die Partner*innen sind teils direkt handelnde zentrale Unternehmen wie die STAWAG oder haben eine wichtige Funktion als Netzwerk zentraler Zielgruppen wie beispielsweise die Industrie- und Handelskammer. Sie alle möchten mit der Wärmewende in der Stadt Aachen eine bundesweite Vorreiterrolle für den klimaneutralen Umbau einer Stadt einnehmen. Sie suchen weitere Verbündete, um die Wärmewende zu einem von der ganzen Stadtgesellschaft getragenen Prozess zu entwickeln.

Bei den lokal zu lösenden Themen geht es um die Bereiche Energieerzeugung, Energieverteilung und die Wärmeabnehmerseite, also die Gebäude. Bislang basiert die Wärmebereitstellung im Wesentlichen auf der Verbrennung von Öl und Gas sowie aus der Nutzung von Abwärme des Braunkohlekraftwerks im benachbarten Weisweiler, die in das Fernwärmenetz der Stadt Aachen eingespeist wird. Die Wärmeerzeugung und -gewinnung muss grundlegend umgestaltet werden. Die erneuerbaren Energien und klimafreundlich hergestellte Abwärme müssen stärker als bisher genutzt werden. Vor allem die Nutzung von oberflächennaher und Tiefen-Geothermie werden von den Fachleuten als Optionen beschrieben.

In Aachen kommen weitere Wärmequellen in Betracht: aus der Kanalisation, aus Industrieprozessen, aus Thermalquellen oder alten Bergbaugruben. Alle Quellen sind bei der kommunalen Wärmeplanung zu berücksichtigen. Eine Wasserstoffexpertise als Option zum Gasnetzumbau ist bereits in Arbeit.

Letztlich muss die Transformation der Wärmeversorgung zwingend mit einer Senkung des Wärmebedarfs in den Gebäuden einhergehen. Der Einsatz energieeffizienterer Technik ist hierfür genauso wichtig wie die Sanierung von Fassaden, Türen, Fenstern und Dächern. Eine intensivere und zielgerichtetere Information der Privatleute, Firmen und Einrichtungen soll die Sanierungsquote steigern helfen.

Weitere Informationen: www.aachen.de/waermewende


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Foto: aachenerkinder.de


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