Elektromobilität wird in Aachen weiter ausgebaut

Aachen: Das Projekt ALigN leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Elektromobilität

  • Das ALigN-Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
  • Insgesamt sind in dieser Zeit 670 neue Ladepunkte in Aachen aufgebaut worden, 379 davon sind öffentlich zugänglich.
  • Lediglich 14 E-Fahrzeuge (inklusive PlugIn-Fahrzeuge) teilen sich in Aachen einen öffentlich nutzbaren Ladepunkt.

28.6.2024: Das Förderprojekt ALigN konnte Ende 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Kürzel steht für den „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung). Das Projekt wurde gemeinsam von der Stadt Aachen, der STAWAG, der Regionetz, der RWTH Aachen sowie den Unternehmen Smartlab, Umlaut (Accenture) und aixACCT umgesetzt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat es im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft“ gefördert. Es gab zwei Hauptziele: Zum einen sollte die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, um die Elektromobilität in Aachen zu fördern. Zum anderen sollten die Auswirkungen des Ausbaus auf die Infrastruktur des Stromnetzes gezielt erforscht werden.

Foto: Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, STAWAG-Vorstand Winfried Ullrich und ALigN-Projektleiter Marc Heusch nutzen die neue, im Rahmen von ALigN beschaffte Ladesäule an Jakobstraße. © Stadt Aachen/Harald Beckers

ALigN wurde im September 2018 gestartet und lief bis Ende 2023. Insgesamt sind in dieser Zeit 670 Ladepunkte aufgebaut worden, 379 davon sind öffentlich zugänglich. Überwiegend privat nutzbare Ladepunkte wurden bei über 20 Unternehmen im Stadtgebiet geschaffen. Hier sollte die Antriebswende vom konventionell zum elektrisch angetriebenen Firmenfahrzeug forciert werden. Und den Mitarbeitenden sollte ebenfalls der Umstieg vom Verbrenner zum Elektrofahrzeug erleichtert werden.

Insgesamt hat der bisherige Aufbau an Ladeinfrastruktur zu einer guten Situation bei den wichtigsten Kennziffern in der Stadt Aachen geführt: Ende 2023 mussten sich nur 14 Elektrofahrzeuge (inklusive PlugIn-Fahrzeuge) einen Ladepunkt teilen. Bundesweit kamen auf einen Ladepunkt 22 E- und PlugIn-Fahrzeuge. Und auch beim Verhältnis der E-Fahrzeuge (inklusive PlugIn) am Gesamt-Fahrzeugbestand lag Aachen Ende 2023 deutlich über dem des Bundes: 7 Prozent zu 4,8 Prozent. Derzeit stehen in Aachen rund 650 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung. Von denen sind 379 im Rahmen des Projekt ALigN aufgebaut worden. Einen guten Überblick über den Großteil dieser Ladepunkte können sich Interessierte mit Hilfe des Mobilitätsdashboards der Stadt Aachen verschaffen: https://verkehr.aachen.de/.

Oberbürgermeister Sibylle Keupen sagt: „Ich freue mich für die Menschen, die nicht zu Hause oder am Arbeitsplatz laden können, dass wir in der Stadt Aachen einen großen Schritt weiter sind beim Ausbau der Ladeinfrastruktur mit klimaneutral produziertem Strom. Unsere Stadt ist damit eine Vorreiterstadt für klimaneutralen Verkehr: Den größten Beitrag für die Reduzierung der Kohlendioxid (CO2)-Emissionen im Verkehr wird die „Antriebswende“ übernehmen. Das haben wir schon mit der Teilnahme an der EU-Mission bekräftigt. Aachen ist eine Vorreiterstadt für klimaneutralen Verkehr. Das Maßnahmenpaket im Aachener Klimaschutzkonzept umfasst den ÖPNV-Ausbau, die Umgestaltung der Straßen zu klimaresilienten und sicheren Straßenräumen, die Neuorganisation des Parkens sowie den Ausbau des Mobilitätsmanagements. Das haben wir mit der Teilnahme an der EU-Mission bekräftigt.“

STAWAG-Vorstand Wilfried Ullrich verweist darauf, dass sich die Stawag schon sehr lange als Vorreiter der Energiewende engagiert. Dabei habe sie bereits vor rund fünfzehn Jahren mit dem Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur begonnen. „Über 300 öffentliche und halböffentliche Ladepunkte betreiben wir heute in Stadt und Region, von denen rund 200 im Rahmen des gemeinsamen Projektes ALigN errichtet worden sind.“ Insofern habe das überaus erfolgreich abgeschlossene Projekt einen erheblichen Anteil daran, dass E-Mobilistinnen und zukünftige E-Mobilistinnen in Aachen ausreichend Ladeinfrastruktur vorfinden und auch in Zukunft vorfinden werden.

Professor Rik de Doncker leitet das RWTH-Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA). Der ALigN-Antrag ist maßgeblich vom ISEA erstellt worden. Der Hochschullehrer betont, dass durch die intensive Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen sowie den anderen am Projekt beteiligten Unternehmen Synergien entstanden sind. Technologisches Know-how und die städtischen Ressourcen wären im Projekt ALigN optimal genutzt worden, um die Mobilitätswende in Aachen voranzutreiben. Er erläutert: „Neben den ambitionierten Zielen der Stadt Aachen, eine Vielzahl von Ladestandorten im Stadtgebiet zu errichten, wurden an der RWTH Energiemanagement-Konzepte, neuartige Netzstrukturen und leistungselektronische Technologien zur Vermeidung von Netzhemmnissen erforscht. Sie alle ermöglichen eine zukunftsorientierte und kostengünstigere Ladeinfrastruktur.“
Die Kombination aus einem umsetzungsorientierten Projekt mit der gleichzeitigen Kopplung von Forschung, Technologieentwicklung und -erprobung habe sich als sehr erfolgreich herausgestellt und konnte im ALigN-Vorhaben anschaulich demonstriert werden.
Für die Zukunft wünscht sich die RWTH Aachen, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen sowie den Umsetzungsunternehmen weiter zu intensivieren. Laut De Donker geht es darum, im Bereich von Forschung und Entwicklung der Ladeinfrastruktur national und international eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zukünftige Forschungsthemen sind die großflächige Ausstattung von Parkhäusern mit Ladeinfrastruktur, Schnellladeinfrastruktur oder die Nutzung von Vehicle-to-Grid, also der Fahrzeugbatterie als netzdienlicher Speicher. Neue und vertiefende Erkenntnisse seien nötig, um lokale Emissionen zu vermeiden und ein stabiles, elektrische Stromnetz zukunftssicher zu gestalten.

Für Marc Heusch, ALigN-Projektleiter und Leiter des Teams Elektromobilität der Stadt Aachen, liegt der Erfolg des Projekts darin, dass trotz schwieriger äußerer Faktoren sämtliche Projektziele erreicht wurden. So habe sich der Ausbruch der Corona-Pandemie negativ auf die zur Verfügung stehenden Personalressourcen der beteiligten Projektpartner und Subunternehmen ausgewirkt. Und die gerissenen Lieferketten haben zu erheblich längeren Lieferzeiten für die benötigten Produkte geführt. Hinzu kam die zeitweilige Insolvenz des Generalunternehmens, das die Ladeinfrastruktur liefern und installieren sollte.
„Hierfür haben wir die volle Anerkennung unseres Projektträgers, des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt, erhalten“, sagt Heusch. „Darüber hinaus haben wir durch die immer bessere und intensivere Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern gute Grundlagen und Prozesse geschaffen. Sie sind für den weiteren erfolgreichen Ausbau der öffentlich nutzbaren Ladeinfrastruktur in Aachen durch private Betreiber entscheidend.“
Das zeige sich auch daran, so Heusch, dass der Aufbau von Ladeinfrastruktur auch nach dem Projektende auf hohem Niveau weiterläuft, sowohl auf öffentlichen wie auf privaten Flächen. Sehr erfreulich sei auch, dass im Gewerbepark Avantis ein großer Schnellladepark in direkter Autobahnnähe entsteht, der spätestens 2025 ans Netz gehen wird.
„Aktuell ist die Versorgung mit Ladeinfrastruktur für die Aachener Emobilist*innen insgesamt sehr gut“, sagt der frühere ALigN-Projektleiter Marc Heusch. „Trotzdem müssen wir noch besser werden in der bedarfsgerechten Abdeckung der gesamten Fläche. Auch wenn der Zuwachs an Ladeinfrastruktur sehr zufriedenstellend verläuft, bleiben die Herausforderungen für die nächsten Jahre aufgrund der zu erwartenden steigenden Zulassungszahlen bei Elektrofahrzeugen sehr groß.“


Elektromobilität: Ladeinfrastruktur in Aachen ist weiter ausgebaut worden

  • Das Förderprojekt „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung (ALigN)“ hilft, die Ladeinfrastruktur in der Stadt weiter auszubauen und damit den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu fördern.
  • Zum Jahresende 2022 werden im Rahmen des Projekts ALigN rund 580 Ladepunkte an 58 Standorten in der Stadt Aachen aufgebaut sein. Hiervon sind über 300 Ladepunkte öffentlich zugänglich.
  • Die Stadt arbeitet beim ALigN-Projekt eng mit verschiedenen Institutionen und Unternehmen zusammen. Darunter gehören RWTH Aachen, STAWAG, Regionetz und einige lokale Unternehmen aus dem Bereich Elektromobilität.

10.11.2022: Das Förderprojekt „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung (ALigN)“ hilft, die Ladeinfrastruktur in der Stadt weiter auszubauen und damit den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu fördern. Zudem geht es bei ALigN darum, durch gezielte Forschung festzustellen, wie denkbare negative Auswirkungen des Ausbaus der Ladeinfrastruktur möglichst minimiert werden können. Hier arbeitet die Stadt eng mit verschiedenen Institutionen und Unternehmen zusammen.

Das ALigN-Vorhaben sollte ursprünglich Ende September dieses Jahres zu Ende gehen. Inzwischen ist der Förderzeitraum bis Ende 2023 verlängert worden. Die Verlängerung wird seitens des Projektträgers, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wie folgt begründet: „Die Projektteilnehmer unter Führung der Stadt Aachen haben unter den spürbar erschwerten Bedingungen der letzten Jahre ihre außergewöhnliche Kooperationsfähigkeit und Motivation demonstriert. Das Projekt hat sich daher durch seinen hohen Grad der Zielerreichung für eine Verlängerung bis Ende 2023 besonders empfohlen. “ Die Kooperation der Projektbeteiligten habe wichtige Beiträge zu den übergeordneten Förderzielen des Sofortprogramms „Saubere Luft“ erbracht und konnte in Aachen „sichtbare und unmittelbar wirksame Ergebnisse“ erzielen.

Inzwischen gibt es in Aachen insgesamt 524 Ladepunkte.

Im Aufbau sind weitere 58 Ladepunkte. Bis Ende 2022 stehen 582 Ladepunkte an 58 Standorten zur Verfügung. Davon sind über 300 öffentlich zugänglich. 232 dieser Ladepunkte sind in elf Aachener Parkhäusern zu finden. Von denen sind 160 Ladepunkte öffentlich zugänglich. Auf fünf RWTH-Parkplätzen stehen weitere 48 Ladepunkte zur Verfügung. Diese sind nach Dienstschluss und an den Wochenenden öffentlich nutzbar.

Das Projekt ALigN ist mit einem Fördervolumen von 10 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ausgestattet worden. Die Projektleitung liegt bei der Stadt Aachen. Kooperationspartner sind verschiedene Institutionen und Unternehmen: mehrere Institute der RWTH Aachen, die STAWAG als Energieversorger, die Regionetz als Netzbetreiber sowie weitere Aachener Unternehmen aus dem Bereich der E-Mobilität wie aixACCT, smartlab und umlaut.

Zum umfangreichen Engagement der RWTH beim ALigN-Projekt äußert sich Rektor Professor Ulrich Rüdiger: „Die RWTH steht für Zukunftstechnologien. Und der Einsatz flächendeckender Elektromobilität ist wesentlicher Baustein unserer Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Gesellschaft. Dafür braucht es natürlich die notwendige Infrastruktur. Auch hier versteht sich die RWTH als wichtiger Treiber und ist deswegen gerne Partner im Projekt ALigN.“

Bedeutung der Elektromobilität für Aachen hervorgehoben

Aachens Stadtbaurätin Frauke Burgdorff hebt die Bedeutung der Elektromobilität für Aachen hervor. Sie sagt: „Die Elektromobilität leistet einen wichtigen Beitrag auf unserem Weg hin zur Klimaneutralität. Deswegen wollen wir den Anteil der E-Fahrzeuge in Aachen schneller hochfahren als im Bundesdurchschnitt. Wir unterstützen diesen Prozess, indem wir vorab die Ladeinfrastruktur ausbauen und schaffen. Hierdurch wollen wir den potenziellen E-Mobilist*innen die Furcht nehmen, ihre E-Fahrzeuge nicht laden zu können.“

Ein zusätzlicher Gewinn für die Stadt ist der Aufbau der Ladeinfrastruktur in den Aachener Parkhäusern. APAG-Geschäftsführer Simon Papayianni sagt dazu: „Die APAG will die klimagerechte und intermodale Verkehrswende voranbringen. Wir verstehen unsere Parkhäuser daher als Serviceknoten für umweltfreundliche Mobilität. Ladesäulen für E-Mobile sind – neben dem sicheren Fahrradparken und der Vernetzung mit verschiedenen Mobilitätsdienstleistern – ein zentraler Baustein. Rund 150 Ladepunkte für E-Mobile wurden inzwischen schon in den APAG-Parkhäusern installiert.“

„Wir sind dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sehr dankbar, dass wir das Projekt fortführen können. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat uns hierbei unterstützt und unsere Arbeit sehr positiv bewertet.“, betont Marc Heusch, Leiter des Projekts ALigN bei der Stadt Aachen: „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern ist es uns gelungen, auch in Zeiten zunehmender Herausforderungen den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben und die weiteren Projektziele umzusetzen.“ Zu den aktuellen Herausforderungen zählen vor allem die Kapazitätsengpässe beim Tief- und Elektrobau und die gerissenen Lieferketten, die zu erheblich längeren Lieferfristen und zu teilweise extremen Preiserhöhungen geführt haben.

Die öffentlich zugänglichen Ladepunkte sind im Mobilitätsdashboard der Stadt Aachen zu finden: https://verkehr.aachen.de/


E-Mobilität ist gut, Batterien sind problematisch

9.4.2021: Mit einem digitalen Kick-off startete nun das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Cluster greenBatt. Die Mission besteht darin, Rohstoffkreisläufe innerhalb des Batterielebenszyklus zu schließen und so die Grundlage für eine nachhaltige Elektromobilität zu schaffen. Im Schulterschluss mit der Industrie arbeiten Forschende von insgesamt 34 Instituten deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen in „greenBatt“ gemeinsam an der Entwicklung, Gestaltung und Anwendung innovativer Technologien, Methoden und Werkzeuge für einen energie- und materialeffizienten Batterielebenszyklus und geschlossene Stoff- und Materialkreisläufe.

Mit von der Partie: RWTH-Professor Bernd Friedrich und sein Institut für Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling IME.

Recycling und Erhöhung der Lebenszeit

Die Forschung umfasst sowohl Batterie-Recyclingprozesse als auch Resyntheseprozesse, um den Einsatz der wiedergewonnenen Materialien in der Produktion zu ermöglichen. Daneben sollen die Verfügbarkeit und Qualität von Daten zur Entwicklung multidisziplinärer Lebenszyklusmodelle und -werkzeuge erhöht als auch Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden.

Gemeinsam mit dem Kompetenzcluster „BattNutzung“ bildet „greenBatt“ die Querschnittsinitiative Batterielebenszyklus im Rahmen des Dachkonzepts Forschungsfabrik Batterie des BMBF. Gefördert wird „greenBatt“ mit rund 30 Millionen Euro.

Quelle: Futurelab-aachen


Mehr auf der folgenden Seite

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, STAWAG-Vorstand Winfried Ullrich und ALigN-Projektleiter Marc Heusch nutzen die neue, im Rahmen von ALigN beschaffte Ladesäule an Jakobstraße. © Stadt Aachen/Harald Beckers


Lesen Sie mehr - Kategorie: Gesundheit und Soziales

Lesen Sie mehr auf dieser Webseite