Windkraft für Herzogenrath: Neuartige App für Bürgerbeteiligung

„Windkraft für Herzogenrath“: Neuartige App für Bürgerbeteiligung geht an den Start

13.5.2024: Herzogenrath möchte auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune auch die vorhandenen Potenziale in Sachen Windenergie voll ausschöpfen und setzt dabei von Anfang an auf Bürgerbeteiligung und -dialog. Hierzu hat die Stadt gemeinsam mit renommierten Forschungs- und Kooperationspartnern die App „Windkraft für Herzogenrath“ entwickelt, die ab sofort in den App-Stores von Apple und Android zum Download zur Verfügung steht. Die App ermöglicht es, mithilfe virtueller und erweiterter Realität die möglichen Standorte für Windkraftanlagen in vier Herzogenrather Gebieten und deren Umgebung zu erkunden. Die sogenannten „Windvorrangflächen“, in denen die Windenergieanlagen in der App virtuell dargestellt werden, befinden sich zwischen Hofstadt und Herbach, westlich der Halde Noppenberg, in Kohlscheid-Süd in Richtung Hasenwald sowie auf dem Betriebsgelände der Nivelsteiner Sandwerke. 3D-Animationen und eine Live-Integration der Windräder in das eigene Kamerabild sorgen dafür, dass sich die Anwohnerinnen und Anwohner bereits jetzt ein Bild machen können, wie die jeweiligen Ortschaften mit den neuen Windenergieanlagen aussehen würden. Auch Geräusch- und Schattensimulationen sind integriert.

Das Foto zeigt Dr. Pascal Richter (li.; RWTH Aachen), den Technischen Beigeordneten Franz-Josef Türck-Hövener (Mitte) sowie Dr. Henning Petzka (re.; RWTH Aachen). Copyright: Anna Wawra

„Die App bietet zudem die Möglichkeit, an Umfragen teilzunehmen und direktes Feedback zum Windenergieausbau in Herzogenrath und den möglichen Standorten an die Stadtverwaltung zu geben. Diese Form der frühen Bürgerbeteiligung ist einzigartig in Deutschland“, sagt Franz-Josef Türck-Hövener, Technischer Beigeordneter der Stadt. Die mehrsprachig angebotene App biete zudem für jedermann verständlich aufbereitete Informationen zur Energiewende in der Stadt und dank technologischer Innovationen einmalige Möglichkeiten, um transparent aufzuzeigen, wie ein Windenergieausbau in der Stadt tatsächlich aussehen würde, ergänzt er. Das über die App gesammelte Feedback aus der Bevölkerung soll letztlich Verwaltung und Politik dabei unterstützen, beim Windenergieausbau die am besten akzeptierte Lösung umzusetzen, um die Wünsche der Bevölkerung für eine sichere, saubere und günstige Energieversorgung der Zukunft zu berücksichtigen.

Neben der App ist nun auch die speziell gestaltete Website www.windkraft-herzogenrath.de an den Start gegangen. Sie fasst alle wichtigen Informationen rund um den Ausbau der Windenergie in der Stadt sowie das App-Projekt zusammen. Darüber hinaus bietet die Seite ein umfassendes FAQ rund um die Herzogenrather Energiewende und klärt über bestehende Mythen rund um die Windkraft auf.
Die Entwicklung der App war im April 2022 unter dem Titel „Sim4Dialog“ gestartet und seither zur Erstanwendung in Herzogenrath von der RWTH Aachen und dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) e.V. in Duisburg vorangetrieben worden. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW mit rund 1,5 Millionen Euro.
Herzogenraths Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian erklärt: „Die neue App hat das Potenzial den Bürgerdialog bei großen Bauvorhaben in ganz Deutschland zu revolutionieren. Mit ihr lassen sich Bürgerinnen und Bürger frühzeitig informieren, adressieren und einbinden. Der effiziente Einsatz virtueller Realität und smarter Dialogformate schafft eine niederschwellige Alternative zu langatmigen Informationsveranstaltungen oder komplexen Aushängen von Bauplänen im Rathaus. Damit wird gerade im Bereich Windenergie eine häufig viel zu emotionale Debatte auch deutlich versachlicht. Wir hoffen hierdurch auf eine entsprechend hohe Akzeptanz der geplanten Windenergieprojekte in unserer Stadt.“

In der ersten Phase sollen die Bürgerinnen und Bürger zunächst bis Ende Juli an den in der App verfügbaren Umfragen teilnehmen, deren Ergebnisauswertung für den Spätsommer angedacht ist. Ziel ist, die App in entsprechend adaptierter Form in weiteren Kommunen im Großraum des Rheinischen Reviers einzusetzen. In Herzogenrath soll sie zusammen mit der Website weiterhin genutzt werden, um die Bevölkerung über den Windkraftausbau auf dem Laufenden zu halten.


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Dr. Pascal Richter (li.; RWTH Aachen), den Technischen Beigeordneten Franz-Josef Türck-Hövener (Mitte) sowie Dr. Henning Petzka (re.; RWTH Aachen) Copyright: Anna Wawra


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