Volksinitiative Artenvielfalt

Nordkreiskommunen starten neuen Wettbewerb `Es grünt und blüht in Haus, Hof und Garten´

5.4.2024: Bereits zum vierten Mal loben die zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter (aus den Stadtplanungsämtern) der Nordkreiskommunen Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen einen neuen Wettbewerb zu den Themen Artenvielfalt und Verbesserung des Kleinklimas aus.

Dieses Jahr treten unter dem Motto `Es grünt und blüht in Haus, Hof und Garten´ interessierte Bürgerinnen und Bürger in den Wettbewerb. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Alle klima- und insektenfreundlichen Maßnahmen rund um das Haus können zwischen dem 1. April und dem 30. September bei der jeweiligen Kommune eingereicht werden. „Dach- oder Fassadenbegrünungen sind neben insektenfreundlichen und ökologisch vielfältig gestalteten (Vor-) Gärten nur einige Ideen, mit denen sich Naturliebhaberinnen und Naturliebhaber bewerben können“, erläutern die Verantwortlichen das Anliegen des Wettbewerbs. „Auch Balkone, die kleine ökologische Nischen und viel Blühpotential aufweisen, erfüllen die Kriterien des Wettbewerbs. Darüber hinaus eignen sich Entsiegelungsmaßnahmen rund ums Haus, die eine Regenwasserversickerung ermöglichen und vielleicht auch noch mit einheimischen Stauden bepflanzt werden, hervorragend für das Einreichen einer Bewerbung!“ Dabei sollten die Maßnahmen nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.

Den Auftakt der Wettbewerbsreihe machte 2021 die Suche nach den schönsten naturnahen Vorgärten, 2022 waren es die biologisch vielfältigsten Balkone und Terrassen, und letztes Jahr standen essbare Naturgärten im Mittelpunkt. Dabei spielte immer die heimische Natur rund um das Zuhause die zentrale Rolle. Insekten und Kleinstlebewesen ein reichhaltiges Nahrungsangebot und einen idealen Unterschlupf zu bieten, war und ist ein bedeutendes Kriterium, aber auch die Verbesserung des Klein- oder Mikroklimas rund ums Haus.

Mit dem Start am 1. April 2024 können interessierte Bürgerinnen und Bürger ihre aussagekräftigen Fotos per Mail einreichen. Dabei sollten es mindestens sechs, maximal aber zwölf Fotos sein.

Eine fachkundige Jury, die sich aus den Verantwortlichen der Nordkreiskommunen, den Aktiven der Igelfreunde Merkstein sowie dem Obst-, Gartenbau- und Verschönerungsverein Baesweiler e.V. zusammensetzt, ermittelt nach Ende der Teilnahmefrist, wer die jeweils ersten drei Plätze in Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen belegt. Bei der Bewertung werden die zuständigen Expertinnen und Experten der Nordkreiskommunen besonders auf die ökologische Vielfalt und die Klimafreundlichkeit achten.

Die vier Kommunen freuen sich auch wieder über die Unterstützung des Bienenzuchtvereins Alsdorf-Bardenberg, der bereits zum vierten Mal dabei ist und der Sparkasse Aachen, die dank ihrer freundlichen Unterstützung den Hauptgewinn des Wettbewerbs erst möglich macht. Mitmachen lohnt sich also auf jeden Fall, denn pro Kommune wird ein Hauptpreis von 500,- Euro zu gewinnen sein. Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten einen attraktiven Sachpreis in Form eines Gutscheins.
Teilnahmebedingungen, Teilnahmeformular und Datenschutzerklärung liegen auf den jeweiligen Homepages der Nordkreiskommunen unter dem Stichwort „Wettbewerb Haus, Hof und Garten 2024“ zum Downloaden bereit. Eine Bewerbung kann auch über das Serviceportal der entsprechenden Kommune erfolgen.

Für weitere Fragen stehen die Umweltplanerinnen und Umweltplaner sowie Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager der jeweiligen Kommune gerne zur Verfügung.


Volksinitiative Artenvielfalt eingereicht, AachenerInnen mit starker Unterstützung dabei

  • 115.000 Stimmen für die Volksinitiative Artenvielfalt: Verbände reichten Unterschriften bei Landtagspräsident André Kuper ein.
  • Notwendiges Quorum deutlich übertroffen.
  • Wegmarke für den Naturschutz in NRW.

Düsseldorf, 7.7.2021: – Fast ein Jahr lang haben die NRW-Landesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) und des Naturschutzbundes (NABU) Unterschriften für ihre “Volksinitiative Artenvielfalt NRW” gesammelt. Mit Erfolg: Unterstützt von einem breiten Bündnis aus fast 100 Organisationen und einem enormen ehrenamtlichen Engagement ist es gelungen, weit über das gesetzliche Quorum von rund 66.000 Unterschriften hinaus die Zustimmung der Bevölkerung zu gewinnen. 115.035 Bürgerinnen und Bürger gaben der Volksinitiative – unter von der Corona-Pandemie diktierten Bedingungen – ihre Stimme. Mit diesem Rückenwind setzen die Naturschutzverbände den dramatischen Verlust an Pflanzen- und Tierarten als existentielle Herausforderung auf die Agenda des Landtags und legen konkrete Vorschläge für ein “Handlungsprogramm Artenvielfalt NRW” vor. Aus Sicht der Verbände eröffnet sich hiermit eine Riesenchance, den Natur- und Artenschutz in NRW umfassend in allen relevanten Handlungsfeldern der Landespolitik umzusetzen. Das Land NRW stehe vor einer Wegmarke: Weiter-so unter Inkaufnahme des weiteren Niedergangs oder konsequentes Umsteuern? Am heutigen Donnerstag überreichten die Initiatoren die Unterschriften an Landtagspräsident André Kuper. Der Landtag muss nun innerhalb von drei Monaten die Rechtmäßigkeit der Volksinitiative feststellen und binnen drei weiterer Monate die Forderungen der Initiative abschließend behandeln.
Die Bürgerinnen und Bürger aus der Region Aachen verliehen den Forderungen der Volksinitiative besonderen Nachdruck: 2400 Aachenerinnen und Aachener unterschrieben, in der gesamten Städteregion wurden 4220 gültige Unterschriften gezählt.

Klimaschutz eine Zukunftsfrage ersten Ranges

Dr. Heide Naderer, NABU-Landesvorsitzende: “Der Erhalt der Artenvielfalt ist wie der Klimaschutz eine Zukunftsfrage ersten Ranges. Das Artensterben treibt die Menschen um, sie spüren, dass sich hier vieles sichtbar und teils auch schon unwiederbringlich verlorengegangen ist. Die Unterstützung unserer Initiative kommt aus allen Regionen des Landes gleichermaßen, aus Großstädten wie aus dem ländlichen Raum. Aus jeder der 396 NRW-Kommunen haben wir Unterschriften erhalten. Wir sehen uns bestärkt und danken allen, die trotz schwierigster Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie mit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverboten unter strikter Beachtung der Schutzvorschriften tatkräftig bei der Unterschriftensammlung mitgeholfen haben. Das war unter diesen Umständen ein großer Kraftakt, der angesichts dieser dringenden Fragen aber zwingend notwendig war. Und es hat sich gelohnt.”

Artenvielfalt auf die Tagesordnung des Parlaments

Holger Sticht, BUND-Landesvorsitzender: „Wir haben unser erstes Ziel erreicht: Wir setzen die Artenvielfalt auf die Tagesordnung des Parlaments. Ob Flächenfraß, Pestizide in Schutzgebieten, naturverträgliche Landwirtschaft oder Schottergärten: Die Landesregierung hat den Schutz der biologischen Vielfalt bis heute nicht ernsthaft auf der Agenda und führt ihr mit ihrer Politik vielfach massiven Schaden zu. Wir legen mit unserer Volksinitiative dem Landtag jetzt konkrete Vorschläge vor und zeigen auf, was die eigentlichen Aufgaben sind. Viel zu viel Zeit ist unnütz verstrichen, wir brauchen endlich entschlossenes Handeln, konkrete Beschlüsse und ein verbindliches Umsetzen in Landesgesetze und Förderprogramme.

Mark vom Hofe, LNU-Vorsitzender: “Dies ist die erste Naturschutz-Volksinitiative in der Geschichte des Landes. Wir sehen uns in einer Reihe mit den Insektenschutz- und Artenvielfaltsinitiativen in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachen und Brandenburg. Überall dort, wo ähnliche Volksbegehren oder Volksinitiativen auf den Weg gebracht haben, sind in der Folge wichtige Debatten entstanden und kam es bei aller Unterschiedlichkeit im Detail zu konkreten Beschlüssen und Veränderungen. Das ist unser Ansporn und Ziel auch für NRW. Wir lernen aus den Erfahrungen auch: Ohne diesen Druck und den Weg der direkten Demokratie geschieht leider fast nichts. Die Landesregierung kommt nicht von allein auf die Idee, diese durchaus komplexen Themenfelder von sich aus angemessen zu bearbeiten und einen Kurswechsel einzulegen.”


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Foto: aachen50plus.de


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