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Veranstaltungsserie Veranstaltungsserie: Suermondt-Ludwig-Museum: Vorträge

Suermondt-Ludwig-Museum: Vorträge

08.09.2021: 19:00

Suermondt-Ludwig-Museum

Suermondt-Ludwig-Museum Aachen: Vorträge im Rahmen der Dürerausstellung

Der Ort der jeweiligen Vorträge am 22.9., 13.10. und 20.10. ist aus organisatorischen Gründen geändert worden. Alle drei Veranstaltungen finden nun statt im Centre Charlemagne, Katschhof 1, 52062 Aachen.

Ort: Suermondt-Ludwig-Museum

Anmeldung mit kompletter Adresse unbedingt erforderlich unter: vortrag.duerer@mail.aachen.de

 

 

Mittwoch, 25. August 2021, 19.00 Uhr

Peter van den Brink/Suermondt-Ludwig-Museum:

Dürer und das gezeichnete Porträt

 

Schon als 13-Jähriger zeichnete Dürer ein erstes Selbstbildnis. Bildnisse in Kreide, Kohle, Feder, Pinsel und Metallstift wurden von ihm vor allem ab 1515 am laufenden Band produziert. Im Jahr 1518, während Dürers dreimonatigem Aufenthalt in Augsburg, entstanden nicht nur Zeichnungen als Modell für Stiche oder Gemälde, sondern fertigte der Künstler auch große Porträts an, die als Ersatz für gemalte Bildnisse funktionierten. Hier entstand ein neues wirtschaftliches Modell für reisende Künstler, das gerade während Dürers sogenannter niederländischer Reise sehr praktikabel war. Aus Dürers Reisejournal wird klar, dass er nicht weniger als 90 von solchen Bildnissen in diesem Reisejahr 1520/21produzierte. Um die 15 davon haben überlebt. Einige der Dargestellten konnten sogar mit Personen aus Dürers Umfeld identifiziert werden.

 

Nach seinem Doktoralexamen Kunstgeschichte an die Universität Groningen in März 1987 (Cum Laude) hat Peter van den Brink mehrere Spuren verfolgt. Obwohl er seine Dissertation über den Antwerpener Manierismus nie zu Ende geführt hat, gibt es eine lange Liste von Publikationen von seiner Hand über die Antwerpener Malerei und Zeichenkunst des frühen 16. Jahrhunderts. Dies kulminierte im Ausstellungskatalog ExtravagAnt!, seine Abschiedsausstellung im Bonnefantenmuseum in Maastricht, wo er zwischen 1997 und 2005 Kurator und später Chefkurator war. Er hat aber auch ausführlich publiziert über holländische Malerei und Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, zum Beispiel über die pastorale Malerei in einer großen Ausstellung im Centraal Museum in Utrecht (Het gedroomde land) im Jahr 1993, oder der Firma Brueghel (Bonnefantenmuseum und KMSKB Brüssel 2001). Diese Doppeltätigkeit als Forscher in zwei Fachgebieten hat er weiter entwickelt während seiner Tätigkeit als Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums, wo er nach mehr als 16 Jahren jetzt Abschied nehmen wird mit der Ausstellung „Dürer war hier. Eine Reise wird Legende“. Immer wieder hat er Ausstellungen über spannende Themen gemacht und viele unbekannte Künstler wieder sichtbar präsentiert, so aus dem 16. Jahrhundert (Hans von Aachen, Joos van Cleve) oder dem 17. Jahrhundert (Jacob Backer, Willem Kalf, Cornelis Bega, Johan Thopas oder Balthasar van der Ast). Fast immer war er dabei nicht nur als Kurator tätig, aber auch als Redakteur und Autor. Peter van den Brink beteiligte sich am jetzigen Dürer-Projekt als Kurator, Autor und Herausgeber/Hauptredakteur.

Foto: Andreas Herrmann

 

 

Mittwoch, 8. September 2021, 19.00 Uhr

Dr. Thomas Schauerte/Museen der Stadt Aschaffenburg:

Neues aus Aachen und Jülich: Albrecht Dürer zwischen Genuss und Geschäft

 

Innerhalb seines berühmten „Niederländischen Tagebuchs“ ist der Abschnitt über die drei Wochen in Aachen der persönlichste, weil er dem Alltagsgeschehen am nächsten kommt. Ein kleines Detail darin wurde bislang noch niemals beachtet, obwohl sich darin eine erstaunliche kleine Reise Dürers ins Jülicher Land versteckt. Und dort gab es für den Künstler allerhand zu entdecken.

 

Der Kunsthistoriker Dr. Thomas Schauerte, M. A., ist gebürtiger Aachener, studierte in Berlin, Bayreuth, Erlangen und Wien und wurde 1999 mit einer Arbeit über Albrecht Dürers „Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I.“ an der FU Berlin promoviert. Nach Jahren als Ausstellungskurator in Osnabrück und Halle/Saale, als Forschungsstipendiat an der HAB Wolfenbüttel und der Universität Trier, als externer Kurator sowie als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten leitete er seit 2009 das Albrecht-Dürer-Haus, die Kunstsammlungen und das Stadtmuseum bei den Museen der Stadt Nürnberg. Seit 2019 ist er Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg. Seine Schwerpunkte liegen in der Kunst- und Kulturgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit.

Foto: Carla Diehl

 

Vorträge zur Dürerausstellung an geändertem Ort

Der Ort der jeweiligen Vorträge ist aus organisatorischen Gründen geändert worden. Alle drei Veranstaltungen finden nun statt im Centre Charlemagne, Katschhof 1, 52062 Aachen.

Anmeldungen zu einem oder mehreren dieser Vorträge sind unbedingt erforderlich unter: vortrag.duerer@mail.aachen.de

Mittwoch, 22. September 2021, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Nils Büttner (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart):
Dürers Realismus oder: was es heißt, die Kunst aus der Natur zu reißen

In den Landschaftsaquarellen, die Dürer von seiner Italienreise mitbrachte, scheint die Landschaft als eigene Bildgattung präfiguriert, ohne dass Dürer die Landschaft je zum zentralen Thema eines Gemäldes oder einer Druckgraphik gemacht hätte. Welche Funktion hatten die Aquarelle? Sollten sie wirklich nur als Studien für die Hintergründe seiner Historienbilder dienen? Welchem Zweck dienten die so mimetisch getreuen Abbildungen eines Feldhasen oder eines Rasenstücks? Und wie fügen sich diese Werke zu Dürers theoretischen Überlegungen, die der Nürnberger Maler zum Beispiel in seinen Vier Büchern von menschlicher Proportion verbreitet hat. Diesen Zusammenhängen ist der Vortrag gewidmet.
Nils Büttner (geboren 1967) lehrt Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er ist außerdem Mitglied des „Centrum Rubenianum“ in Antwerpen und Mitherausgeber des „Corpus Rubenianum Ludwig Burchard“, des Werkverzeichnisses von Peter Paul Rubens. Büttner wurde an der Georg-August Universität Göttingen promoviert. Seit 1998 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Nach dem Volontariat am Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig arbeitete er als Ausstellungskurator. Von 2001 bis 2008 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dortmund, wo er sich 2005 habilitierte. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die deutsche und niederländische Kunst- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit sowie die Geschichte von Graphik und Buchillustration. Büttner hat zahlreiche Monografien verfasst, darunter eine vielfach nachgedruckte und in zahlreiche Sprachen übersetzte Monografie über Hieronymus Bosch.
Foto: Nadine Bracht

Mittwoch, 13. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch (Kunsthistorisches Institut Bonn):
Der romantische Dürer – Niederlandereise und Nationalbewusstsein im 19. Jahrhundert

Die Reise in die Niederlande wird gerade in der Kunst des 19. Jahrhunderts sehr breit und vielschichtig rezipiert: Dürer auf dem Boot in Seenot, Dürer beim Zusammentreffen mit berühmten Künstlern im Zunfthaus, in andächtiger Bewunderung des Genters Altars – oder in Erwartung einer Audienz bei der Statthalterin Margarethe von Österreich. Der Vortrag stellt die Frage, warum das noch junge Land Belgien ganz bewusst in seinen Bildern den Bezug zu Albrecht Dürer suchte und andererseits, warum die durch sein Tagebuch so gut dokumentierte Reise nach Antwerpen, Mechelen und Löwen einen so hohen Stellenwert für unser heutiges „Dürer-Bild“ bildet.
Birgit Ulrike Münch, geboren 1975, ist Professorin für Kunstgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Studium in Heidelberg, Paris IV und Berlin (FU). Promotion 2007 zu Text, Bild und Konfession der Passion in graphischen Zyklen des 16. Jahrhunderts, Habilitation 2016 zu den Öffentlichkeitssphären von Kunst in Frankreich und den Niederlanden vom 15.-18. Jahrhundert. Forschungsschwerpunkte: Niederländische, deutsche und französische Malerei, Graphik und Skulptur; Künstlersozialgeschichte, Kunst und Konfession, Genese der Genremalerei, Visualisierung von Krankheit und Formen der Angst. U.a. Mitglied des executive boards von FNI (Frühe Neuzeit Interdisziplinär), Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Niederländische Kunst- und Kulturgeschichte ANKK (Vertreterin der Hochschulen) sowie wissenschaftlicher Beirat des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg wie auch von duerer.online – Virtuelles Forschungsnetzwerk Albrecht Dürer. Seit Mai 2021 ist sie Prorektorin für Internationales der Universität Bonn.
Foto: G. Hübl

Mittwoch, 20. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Dr. Christine Hübner (Universität Leipzig):
Künstler und Mensch – Dürer in Literatur und Kunst der deutschen Romantik

Die Quelle romantischer Dürerbegeisterung liegt in Deutschland in Ludwig Tiecks Künstlerroman Franz Sternbalds Wanderungen (1798), der der Reise eines (fiktiven) junger Künstlers und Schülers Albrecht Dürers folgt. Der Weg nach Italien führt ihn durch die Niederlande, wo er in einer Schlüsselszene des ersten Teils Dürer bei Lucas von Leyden trifft, wo beide bei Wein angeregte Künstlergespräche führen. Der Vortrag zeigt, wie Dürer im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Deutschland in Künstlernovellen, Theaterstücken, gezeichneten Bilderviten und Kunstwerken Verehrung und Popularisierung erfuhr. Einen Höhepunkt stellten dabei die Feiern anlässlich Dürers 300. Todestages 1828 in Nürnberg dar, wobei Ergebnisse der damals jüngsten Forschungen zu Dürer und der Niederländischen Reise bildkünstlerischen Ausdruck fanden.
Frau Dr. Christine Hübner ist seit 2019 Sammlungskonservatorin an der Kustodie | Kunstsammlung der Universität Leipzig. Sie wurde 2015 an der Universität Erfurt mit einer Arbeit zu “Simon Quaglio – Hoftheatermaler (1795–1878). Studien zur Theatermalerei und zum Bühnenbild in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts” promoviert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Seminar und der Kunstsammlung der Georg August-Universität Göttingen hat sie gemeinsam mit Professor Dr. Michael Thimann Ausstellungen zur Kunst der deutschen Romantik sowie zur Zeichenkunst des 19. Jahrhunderts kuratiert, darunter auch das Katalog- und Ausstellungsprojekt „Sterbliche Götter. Raffael und Dürer in der Kunst der deutschen Romantik“, dass die für die Romantik zentrale Idee der Freundschaft der Künstler Raffael und Dürer zum Thema hatte.
Foto: Marion Wenzel

 

Auskunft und Anmeldung

Museumspädagogische Angebote

Kulturbetrieb der Stadt Aachen
Zentralisierte Kunst- und Kulturvermittlung
Johannes Paul II.-Str. 1, 52062 Aachen

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Fax: +49 241 432-4989
museumspaedagogik@mail.aachen.de

Details

Datum:
08.09.2021
Zeit:
19:00
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Veranstaltungsort

Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstraße 18
Aachen, 52070 Deutschland
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