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Film über das Erwachsenwerden jugendlicher Flüchtlinge

29.04.2018: 11:00

Flüchtlinge

„Der Ernst des Lebens“ – ein Film über das Erwachsenwerden jugendlicher Flüchtlinge

Wie lassen sich Hürden im Berufsleben und Alltag bewältigen? Welche Probleme treten eigentlich beim Erwachsenwerden auf? Mit diesen und ähnlichen Fragen muss sich jeder junge Mensch auseinandersetzen. Die Aachener Filmemacher Miriam Pucitta und Michael Chauvistré wollen mit ihrem neuen Film „Der Ernst des Lebens – Geschichten vom Erwachsenwerden“ erzählen, wie schwierig es ist, wenn neben diesen alltäglichen Problemen noch kulturelle und sprachliche Welten aufeinander prallen.

Zusammen mit den niederländischen Filmemachern Sergej Kreso, Remy Kooi, der Projektkoordinatorin Julia Herbergs und den geflüchteten Jugendlichen Abou, Benhur, Ibrahim, Mamin, Mohammed, Tanzid, Youssef, Zahra und Zeyad haben sie den Film gedreht. Er berichtet vom Träumen, Größerwerden und von Schwierigkeiten, die es für die Jugendlichen in Aachen und Heerlen zu meistern gilt. Die ersten drei Filmen von Pucitta und Chauvistré mit den Titeln „Wie geht Deutschland?“, „Eine Banane für Mathe – angekommen in Deutschland“ sowie „Gemeinsam einsam“ handeln vor allem vom Ankommen in Deutschland. In „Der Ernst des Lebens“ stehen die ganz persönlichen Probleme der Jugendlichen im Fokus.

„Ihre Probleme werden unseren immer ähnlicher. Sie haben die neue Sprache gelernt, gehen zur Schule oder zur Ausbildung, haben sich schon integriert. Doch jetzt geht es weiter, neue Schwierigkeiten tauchen auf“, stellt Miriam Pucitta fest. Die Dokumentation der einzelnen Lebensgeschichten und der Art und Weise, wie die Jugendlichen ihr Leben meistern, ist laut Pucitta „ein Versuch, mit authentischen Geschichten die Ängste der Bevölkerung zu brechen und einen neuen Zugang zwischen ihnen und den Geflüchteten zu schaffen“.

Die Filmemacher schaffen in ihrem Film von jedem Jugendlichen ein individuelles Portrait. Sie filmten in kleinen Gruppen und haben so sehr persönliche Momente festgehalten. Zum Beispiel ist zu sehen, wie Ibrahim zum einen bei Gericht um seine Anerkennung als Flüchtling kämpfen muss, zum anderen als Bäcker bei einer Biobäckerei arbeitet und seine Aufgabe gefunden hat. Youssef hat in Aachen eine Ausbildung zum Elektriker gemacht und findet seinen Ausgleich als Schauspieler im Stadttheater. Diesen braucht er, weil er am Ende eines Arbeitstages nicht nur gearbeitet haben will.

Jeder der Jugendlichen hat seinen eigenen Lebenslauf, seinen eigenen Weg nach Europa und seine eigene Art und Weise, sich hier zu integrieren.

Dennoch zeigen sie alle gemeinsam, mit welchen Ungewissheiten oder Sprachbarrieren sie zurechtkommen müssen, welcher Tatendrang und welche Unterstützung sie miteinander verbindet und jeden einzelnen stärker macht. „Sie werden zum Botschafter ihrer eigenen Geschichte. Sie sind ein Vorzeigebeispiel zum Mut machen und zeigen, wie es klappen kann!“, sagt Pucitta. Stolz, Dankbarkeit und Fröhlichkeit sind nur einige Aspekte, die der Film aus dem Leben der Jugendlichen widerspiegelt. Einige von ihnen beteiligten sich schon das vierte Mal an den Dreharbeiten, andere zum ersten oder zweiten Mal.

 

Unterstützt wird das Gemeinschaftsprojekt „Der Ernst des Lebens“ von der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen, dem Internationalen Zeitungsmuseum sowie dem „Docfest – Documentary/Film Festival Maastricht“. Norbert Greuel von der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen betont: „Integration ist nicht nur Aufgabe der Geflüchteten, Integration ist eine Aufgabe für jeden.“ Deshalb sind für ihn die Filme sehr wichtig. Wenngleich man bei solchen Projekten vor allem auf Spenden angewiesen ist, die in diesem Falle von verschiedenen deutschen sowie niederländischen Fonds erbracht wurden, seien laut Greuel die Finanzen nur am Rande wichtig. Alles in allem freuen sich Pucitta, Chauvistré und Greuel über die gelungene Zusammenarbeit aller Beteiligten, zu denen auch die Musiker Dieter Kaspari und Jos Netto gehören, und dass die jungen Leute so ehrliche Einblicke in ihr Leben gewähren.

Die Premiere des Films „Ernst des Lebens – Geschichten vom Erwachsenwerden“ läuft am Sonntag, 29. April, um 11 Uhr (Einlass ab 10 Uhr) in der Aula der RWTH, Templergraben 55. Eine Anmeldung ist erforderlich. Wer dabei sein möchte, kann sich noch bis Freitag, 27. April, 15 Uhr anmelden: Unter der Rufnummer 0241 432-4998 oder per Mail an museumsdienst@mail.aachen.de.

Mehr Infos

 

Details

Datum:
29.04.2018
Zeit:
11:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

RWTH Hauptgebäude
Templergraben
Aachen, Deutschland
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