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Karlsfest 2022 wird abgesagt
30.01.2022: 10:00
Karlsfest 2022 wird abgesagt
Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona Pandemie wurde beschlossen, das Karlsfest am 30. Januar 2022 abzusagen.
Das Karlsfest wird in Aachen seit vielen Jahren anlässlich des Todestages Kaiser Karls am letzten Januar-Sonntag eines Jahres mit einem bunten, mittelalterlichen Treiben im Aachener Rathaus gefeiert. Das Rathaus ist traditionell an diesem Tag zur kostenlosen Besichtigung und ebensolchen Führungen geöffnet. Jährlich besuchen über 4.000 Besucher*innen diese Veranstaltung im Aachener Rathaus
Das traditionelle Hochamt zum Karlsfest wird in diesem Jahr live übertragen
Aachen. Mit einem feierlichen und dennoch coronakonformem Pontifikalamt wird am Sonntag, 31. Januar, um 10 Uhr, im Aachener Dom das diesjährige Karlsfest gefeiert. Es erinnert an den Todestag Karls des Großen am 28. Januar 814. Bischof Dr. Helmut Dieser wird dem Gottesdienst vorstehen, bei dem wie in jedem Jahr einige liturgische Besonderheiten wiederaufleben. So wird die Stadthymne Urbs Aquensis erklingen, die ursprünglich als Karlssequenz (lat. Sequentia Sancti Karoli) bekannt und im zwölften Jahrhundert entstanden ist. Auch die aus karolingischer Zeit stammende Kaiserlaudes, ein lateinischer Gesang, gehört zum festen Bestandteil des Karlsamtes. Da ein Gemeindegesang derzeit nicht möglich ist, wird der musikalische Part von den Dombläsern und einer kleinen Gruppe von Solisten des Domchors bestritten. Es erklingt Musik von Mendelssohn, Rheinberger und Gigout.
Anlässlich des Ehrentages wechselt das Gnadenbild der Muttergottes ihr Gewand. Bis Aschermittwoch werden Mutter und Kind die neogotischen “Karlskleider” tragen, 1871 von einer Aachenerin Bürgerin gespendet und von den „Schwestern vom armen Kinde Jesus“ in Aachen reicht bestickt. Es wird nur zu diesem Anlass einmal jährlich aus dem “Kleiderschrank der Muttergottes” geholt. Die öffentliche Präsentation und Verehrung des vergoldeten Armreliquiars von 1481 aus der Domschatzkammer ist eine weitere Besonderheit. In dem Behältnis sieht man Elle und eine Speiche des rechten Unterarms Karls des Großen.
Zu den Teilnehmern des Gottesdienstes gehören traditionell die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem und die Karlsschützengilde. Beide Vereinigungen nehmen diesmal nur mit einer sehr kleinen Abordnung teil.
Wer das Karlsamt zu Hause mitfeiern möchte, kann den Gottesdienst mit seinen mittelalterlichen Elementen ganz neuzeitlich live im Internet verfolgen. Der Live-Stream ist auf der Homepage des Bistums Aachen (www.bistum-aachen.de) oder auf dem You- Tube-Kanal der Diözese zu sehen. Besucher, die den Gottesdienst vor Ort miterleben möchten, müssen gemäß der aktuellen Coronaschutzverordnung NRW eine medizinische Maske tragen.
Abgesehen vom Pontifikalamt entfällt das gewohnte Rahmenprogramm. Aber zumindest für das Orgelkonzert am Nachmittag gibt es ein Ersatzangebot: Im Gedenken an die Kranken und Toten der Corona-Pandemie, sowie all derer, die unter den bestehenden Einschränkungen zu leiden haben, hat Domorganist Michael Hoppe die Fantasie über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ von Franz Liszt vorab eingespielt und aufgezeichnet. Liszt komponierte das Stück im Februar 1863 als Totenklage für seine Tochter Blandine und in Anlehnung an ein chromatisch absteigendes, klagendes Bassthema der gleichnamigen Bach-Kantate BWV 12.
Der 18-minütige Live-Mitschnitt ist unter dem Titel “Orgelmusik zum Karlsfest” beziehungsweise unter folgendem Link auf Youtube zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=I72DMzUW10s
Die sonntägliche Vesper um 18 Uhr nimmt ebenfalls Bezug auf das Karlsfest und beendet den besonderen Tag.
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