Tihange-AUS-Säulen auf dem Katschhof

Alle zehn Tihange-AUS-Säulen auf dem Katschhof

  • Besondere Aktion im Herzen der Stadt zwischen Dom und Rathaus geht noch bis zum 15. April. Oberbürgermeister Philipp lädt mit Kolleginnen und Kollegen aus der Region zum „Ausschalten“ ein.
  • Die Künstler Rolf Jägersberg und Lars Harmens zählen bislang auf ihren zehn Säulen, die überall in der Region stehen, über vier Millionen Ausschalt-Klicks. Sie fordern: „Der Protest muss weitergehen.“
  • Der Kampf gegen das marode Atomkraftwerk Tihange 2 erhält durch die temporäre Installation auf dem Katschhof einen neuen Impuls.

 

Das Ensemble auf dem Aachener Katschhof ist schon am ersten Tag ein Publikumsmagnet. Ihre zehn interaktiven Säulen gegen den Betrieb des belgischen Atomkraftwerkes Tihange 2, die normalerweise an zehn Standorten in der gesamten Region stehen, haben die Künstler LARSundROLF (Lars Harmens und Rolf Jägersberg) nun zwischen Dom und Rathaus platziert, ein imposantes Bild. Über vier Millionen Bürgerinnen und Bürger haben seit Oktober 2016 (Errichtung der ersten Säule) die markanten Ausschalthebel der zehn Säulen gedrückt und damit symbolisch ihre Haltung zum Ausdruck gebracht.

 

Ein vielbeachtetes Projekt

„Das vielbeachtete Projekt, das wir alle mit großem Nachdruck unterstützen, bekommt durch diese Aktion eine neue Aufmerksamkeit“, sagte Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp bei der Eröffnung der Installation am Mittag (4. April). Er hat gerne der Bitte der Künstler zugestimmt, alle zehn Säulen nach Aachen zu holen, um sie dort für den Aktionszeitraum bis Montag, 15. April, gemeinsam auf- und auszustellen.

 

Neben den Künstlern und dem Aachener Oberbürgermeister waren bei diesem Termin zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie weitere Unterstützer und Repräsentanten aus den Orten anwesend, in denen eine Tihange-AUS-Säule steht.

 

Der Reaktor des Atomkraftwerkes Tihange 2 in Belgien ist seit Jahren nicht sicher“, so erklärten es Harmens und Jägersberg vor Ort. Er wurde wegen tausender Risse im März 2014 vorübergehend stillgelegt und ging dann doch plötzlich wieder ans Netz. „Er stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar, und die Informationen der belgischen Aufsichtsbehörde sind zudem unbefriedigend.“

 

In Aachen wandert die Säule von Bezirk zu Bezirk

Ihre Haltung haben die Künstler, die mit ihren sozialen Skulpturen immer wieder für Aufsehen sorgen, in den Protest-Säulen zum Ausdruck gebracht und darin bereits 2016 die Unterstützung des Aachener Oberbürgermeisters erfahren. Seine Idee, die Aachener Säule von Stadtbezirk zu Stadtbezirk, von Großveranstaltung von Großveranstaltung wandern zu lassen, hat größte Resonanz erfahren. Und so verhält es sich an allen Orten, an denen Tihange-AUS-Säulen stehen.

 

Philipp: „Diese Skulpturen haben eine klare Botschaft und symbolisieren unseren resoluten Kampf gegen den hochgefährlichen Pannenreaktor Tihange 2, der abgeschaltet werden muss.“ Der Protest sei von Aachen aus gestartet und habe inzwischen eine großartige überregionale Kraft und Wirkung erzielt. Noch einmal die Kräfte in Aachen zu ballen, hält der Oberbürgermeister für eine gute Idee, und sein Appell steht: „Wir dürfen nicht nachlassen, jede Aktion, jede Stimme zählt.“ Damit ist eine Einladung auf den Katschhof verbunden.

Unterstützt von Verwaltung, Politik und Sponsoren

An den Säulen wird jedes „Ausschalten“ über ein Zählwerk registriert und ist an der Objekt-Säule ablesbar. Die Säulen stehen und standen bislang in Simmerath, Imgenbroich, Aachen (an zahlreichen Standorten), in Roetgen, Herzogenrath, Monschau, Geilenkirchen, in Heerlen, Eupen, Mönchengladbach und schon bald auch in Köln. Bei der Präsentation in Aachen waren unter anderem Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter, Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, der Dezernent der StädteRegion Gregor Jansen, Helmut Mulorz, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Roetgen, die stellvertretende Herzogenrather Bürgermeisterin Marie-Theres Sobczyk, Christian Kravanja von der Bürgerliste im Rat der Stadt Geilenkirchen und andere mehr vertreten.

 

Die Kosten für Herstellung und Transport der Säulen übernahmen grundsätzlich örtliche Sponsoren, die auf den Säulen-Rückseiten genannt sind – es wurden also keine öffentlichen Gelder in Anspruch genommen.

 

Besonderer Clou der Ausstellung auf dem Katschhof: Die Säulen sind nun mit QR-Codes ausgestattet. Einmal kurz über das Handy eingescannt ist der Protest gegen Tihange in 22 Sprachen nachzulesen – unter anderem in Öcher Platt.

 

Informationen im Internet
Alle Standorte mit den aktuellen Klick-Ergebnissen auf www.tihange-alarm.eu


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Fotos: Stadt Aachen/Timo Pappert


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