Tag des offenen Denkmals 2024

Tag des offenen Denkmals 2024: Besucher*innen können zahlreiche Aachener „Wahr-Zeichen“ erkunden

  • Am Sonntag, 8. September, öffnen wieder zahlreiche Denkmal-Orte in Aachen ihre Pforten.
  • Bundesweiter Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Das Aachener Programm umfasst rund 45 Veranstaltungen. Alle Infos auf http://www.aachen.de/tagdesdenkmals2024.
  • Die Stadt ermöglicht gemeinsam mit vielen Akteur*innen spannende Einblicke – unter anderem in berühmte Denkmale wie den Granusturm und das Grashaus, ins Gut Hanbruch und in viele weitere Gebäude.
  • Symbole und Zeichen der Baukunst in der Stolberger Innenstadt
  • Aktionen in Eschweiler zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals

Foto: Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals am 8. September: (v.l.) Elke Grünefeld vom städtischen Gebäudemanagement, Melanie Niemeyer vom Reitverein gut Hanbruch und Stadtkonservatorin Monika Krücken. Copyright: Stadt Aachen / Stefan Herrmann

27.8.2024: Wallach James und seine Artgenossen sind bereit und freuen sich auf die Besucher*innen am Tag des offenen Denkmals: Auf Gut Hanbruch können nämlich am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, nicht nur Pferde bestaunt werden, auch das Anwesen selbst ist einen Besuch wert. Das Gut ist eine der größten historischen Hofanlagen im stadtnahen Umfeld Aachens. Es wird im Jahr 1409 erstmals erwähnt, wobei sich der heutige Gebäudebestand zum größten Teil als eine von 1814 bis 1820 erbaute unregelmäßige, vierflügelige und wasserumwehrte Anlage mit einem dreigeschossigem Torturm darstellt.

Heute wird das Gut als Reiterhof genutzt. Die Größe und Lage bieten beste Voraussetzungen für die Tiere und Mitglieder. Und es ist Teil des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bereits zum 31. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Bundesweit öffnen Denkmale ihre Pforten – und ermöglichen damit Deutschlands größte Kulturveranstaltung, an der hunderttausende Menschen teilnehmen. Auch in Aachen hat der Denkmaltag eine treue Fangemeinde – und gewinnt Jahr für Jahr neue Freunde dazu. Besucher*innen können sich also am Sonntag, 8. September, auf ein vielfältiges Programm in Aachen und Umgebung freuen.

Beeindruckender Dachstuhl

Monika Krücken, Leiterin der städtischen Denkmalpflege, stellte die vielfältigen Angebote des Aachener Aktionstages im Rahmen eines Pressegesprächs am Montag (26. August) gemeinsam mit Elke Grünfeld vom städtischen Gebäudemanagement und der Vorsitzenden des Reitvereins Gut Hanbruch, Melanie Niemeyer, vor.

Neben der kulinarischen Verpflegung gibt es für Besucherinnen in Hanbruch Führungen mit Expertinnen der Denkmalpflege, um das Gut besser kennenzulernen. Wer sich traut, darf auch einen Blick auf den Heuboden mit seinem beeindruckenden Dachstuhl werfen. Dabei leisten einem die freundlichen Vierbeiner Gesellschaft und ermöglichen Einblicke in den Alltag der Mitglieder des Reitvereins. „Insgesamt befinden sich 35 Pferde auf dem Gut. Der Reitverein zählt knapp 200 Mitglieder, wovon etwas mehr als die Hälfte Jugendliche sind“, erklärte Niemeyer. Interessierte aller Altersklassen sind eingeladen eine Probestunde zu vereinbaren. Für Berufstätige gibt es sogar Abendkurse.

„Gut Hanbruch ist ein wunderbares Wahr-Zeichen – für Aachens repräsentative Gutshöfe mit ihrer langen Geschichte! Zugleich ist es ein vorbildliches Beispiel für den Erhalt eines Denkmals, welches die landwirtschaftlichen Arbeits- und Produktionsverhältnisse eines Gutshofes bis heute sehr nachvollziehbar zeigt“, ist Krücken glücklich darüber, die Hanbrucher Gutsanlage dieses Jahr mit im Programm zu haben. „Und die Nutzung als Reiterhof ist ausgesprochen denkmalgerecht“, fügte sie an.

Seit 2022 ist das städtische Gebäudemanagement auf dem Gelände und saniert die Hülle der Gebäudeflügel. „Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Jahr 2026 fertig sein“, erklärte Projektleiterin Elke Grünefeld. Solch einen historischen Schatz anpacken zu können, ist auch für die Gebäudeexpertin etwas Besonderes. „Am besten ist es, wenn Denkmäler weiter dafür genutzt werden, wofür sie gemacht wurden“, so Grünefeld weiter. Möglich gemacht hat die Sanierung das Land NRW, dass die Maßnahme im Rahmen des Denkmalförderprogramms 2021 unterstützt.

Das alte Rittergut Hanbruch ist einer von rund 45 Orten und Programmpunkten am 8. September in Aachen. Stadtkonservatorin Krücken freut sich, gemeinsam mit vielen engagierten Akteur*innen wieder solch ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen zu dürfen. „Mit dem Motto machen wir uns in diesem Jahr auf den Weg, um die außergewöhnlichen Eigenschaften, die Denkmale ausmachen, aufzuspüren und darzustellen. Wunderbar an diesem Motto ist: Es passt immer. Aachen ist eine Stadt voller Wahr-Zeichen. Eine Stadt, die sich mit ihren Denkmalen identifiziert. Und Menschen, die sich durch die Wahrzeichen verbunden fühlen.“

Wahrzeichen beschreiben oftmals Bauten, die als wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Sie stehen im Kontext mit einem bedeutenden historischen Ereignis, prägen die Stadtsilhouette oder sind weithin sichtbar. Sie werden ein Symbol, ein Zeichen des Ortes. Dies gilt nicht nur für Dom und Rathaus, sondern zum Beispiel ebenso für die Rhein-Maasländische (Aufbau)-Architektur in der historischen Altstadt oder für die charakteristische Blockrandbebauung mit ihren historisierenden Fassaden, die die verschiedenen Gründerzeitviertel Aachens prägt. Und was wären Orte wie Schmithof, Brand und Krauthausen im Südraum ohne ihre prägenden Denkmäler aus Naturstein?

„Wir sind froh, dass das Gut Hanbruch dieses Jahr beim Tag des offenen Denkmals dabei ist“, sagt eine sichtlich erfreute Monika Krücken. Und das idyllisch im Johannisbachtal gelegene historische Ensemble ist in bester Gesellschaft. Städtische Denkmal-Größen wie der Granusturm und das Grashaus bereichern das diesjährige Programm ebenso wie spannende Einblicke in die historische Ölmühle in Laurensberg, die Bilal-Moschee an der Professor-Pirlet-Straße

Programmheft online und analog

Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/tagdesdenkmals2024.


Aktionen in Eschweiler zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals

2.9.2024: Im Rahmen vom jährlich stattfindenden bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am kommenden Sonntag, den 08. September 2024, öffnen sich auch in Eschweiler an so manchem Denkmal für alle Interessierte die Türen.
Mit dem 1993 von der Deutsche Stiftung Denkmalschutz erstmals ins Leben gerufenen Veranstaltung, erschuf sie ein bundesweites Netzwerk von Denkmalengagierten, das bis heute jährlich wächst und sich weiterentwickelt. Seit 1999 steht das größte Kulturevent Deutschlands unter einem jährlich wechselnden Motto. Für das Jahr 2024 fiel die Wahl auf „Wahr-Zeichen – Zeitzeugen der Geschichte“.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz umschreibt dazu die Begrifflichkeiten des Mottos wie folgt:
„Wahrzeichen beschreiben oftmals einzigartige Bauten, die uns als wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Indem sie für ein bedeutendes historisches Ereignis stehen, das Stadtbild oder die Stadtsilhouette prägen oder weithin sichtbar sind, werden sie zum Symbol, zum „Zeichen“ des Ortes. Es muss nicht immer gleich der Eiffelturm in Paris, Big Ben in London oder das Brandenburger Tor in Berlin sein. Diese Bauwerke schaffen Identifikation mit ihrer Umgebung, vermitteln die Werte, die sie einst schufen – und locken heute Touristen an.
Doch jedes Denkmal kann zum „Wahr-Zeichen“ werden.
Sie sind „wahr“ aufgrund ihrer Rolle als authentisches Zeugnis einer Zeit.
„Wahr“ sind Denkmale auch in der ihnen immanenten Rolle als verlässlich und empirisch fassbare Monumente und Kulturzeugnisse vergangener Zeiten. Sie spiegeln als Teil unserer Erinnerungskultur authentische Geschichten der Vergangenheit in die Gegenwart.
Auch im symbolischen Sinne können Bauwerke ganz persönliche „Wahr-Zeichen“ sein: Der Bauernhof, auf dem als Kind die Ferien verbracht wurden, eine Gartenanlage, die als grüne Oase in der Freizeit diente oder die Dorfkirche, in der Hochzeiten, Taufen und Weihnachtsgottesdienste gefeiert wurden, sind Ankerpunkte des eigenen Lebens.
Gleichzeitig ist das Thema Wahrheit, das sich im ersten Teil des Begriffs „Wahr-Zeichen“ verbirgt, in Zeiten von zunehmend gefälschten Botschaften immer relevanter geworden. Denkmale stehen mit ihrer originalen Bausubstanz den KI-generierten Bildern der heutigen Zeit gegenüber – sie sind authentische „Zeit-Zeugen“ und verlässliche Wissensquellen. Diese zu erläutern und Besuchern lesbar zu machen, bietet spannende Ansatzpunkte.“
Quelle
Internetseite der Deutsch Stiftung Denkmalschutz, Motto zum Tag des offenen Denkmals®
https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/artikel/motto

Auch in Eschweiler finden sich zahlreiche solcher „Wahr-Zeichen“. Zum „Tag des offenen Denkmals“ finden dazu an zwei Standorten spannende Attraktionen statt.

Was könnte als Zeitzeuge der Geschichte besser dienen als ein Museum. Und wo könnte ein solches besser untergebracht sein als in einem Baudenkmal, das schon an sich bedeutend für die Geschichte der Stadt Eschweiler ist. Gemeint ist natürlich der Kirschenhof in der Dürener Straße 27. Nach dem Abschluss der Bautätigkeiten im Mai dieses Jahres hat hier nicht nur der Eschweiler Geschichtsverein e.V. sein neues Zuhause gefunden, sondern der in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiernde Verein, stellt ab 11 Uhr vor allem sein „Museum im Kirschenhof und Vereinsarchiv des Eschweiler Geschichtsvereins e.V.“ der Öffentlichkeit vor. Neben ab 12 Uhr regelmäßig stattfindenden stündlichen Führungen geben Vertreter der Arbeitskreise „Familienforschung“, „Fotoarchiv“ und „Archiv“ Interessierten Auskunft über ihre Forschung. Auch findet ein Bücherflohmarkt statt, bei dem mit Sicherheit das ein oder andere Schätzchen zu finden sein wird.
Neben der Geschichte der Stadt Eschweiler beinhaltet die vom Verein mit viel ehrenamtlichen Engagement selbst erarbeitete und zusammengestellte Ausstellung auch die Geschichte des Hauses Kirschenhof.

Als ein weiteres „Wahr-Zeichen“ der Stadt Eschweiler ist die Dreieinigkeitskirche in der Moltkestraße zu nennen. Nachdem die 3. von insgesamt 5 geplanten Teilmaßnahmen der gerade stattfindenden Generalsanierung erfolgreich abgeschlossen werden konnten, ist es bestimmt schon einigen aufmerksamen Besucher*innen der Eschweiler Innenstadt aufgefallen, dass sich hier optisch einiges verändert hat. Neben der Kontrolle und Überarbeitung des Mauerwerks wurde vor allem der in Eschweiler als „Bleistift“ bekannte obere Turmabschluss in Absprache mit dem LVR-Landesamt für Denkmalpflege im Rheinland sowie der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Eschweiler überarbeitet und wieder in seinen historischen Zustand versetzt. Die Zeit zwischen der Fertigstellung und dem Beginn der nächsten Teilmaßnahmen am Kirchenschiff bzw. seiner Bedachung will die Gemeinde nun nutzen um in der Zeit von 10 Uhr – 16 Uhr jedem interessierten die Gelegenheit zu geben nicht nur die neue historische Turmbekrönung, sondern auch das Innere der vom Kölner Architekten August Albes (1841-1905) geschaffenen Kirche zu betrachten. An diesem Tag angebotene Führungen (genaue Zeiten und Treffpunkte bitte am Tag selbst vor Ort erfragen) werden dabei mit Sicherheit die ein oder andere Frage beantworten können. Mitglieder der Gemeinde stehen aber auch unabhängig von Führungen gerne für intensive Gespräche und ihre Fragen bereit.


Wahr-Zeichen: Symbole und Zeichen der Baukunst in der Stolberger Innenstadt – Führung am Tag des offenen Denkmals

29.8.2024: Dieses Jahr hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Motto ‚Wahr-Zeichen: Zeitzeugen der Geschichte‘ zum Thema des Tags des Offenen Denkmals erkoren. Mit Stadtarchivar Christian Altena können Sie die Stolberger Altstadt auf der Suche nach architektonischen Symbolen und ikonischen Zeichen erkunden, die von Stolbergs Vergangenheit erzählen. Machtansprüche, Bedeutung und Wohlstand wurden durch Zeichen kenntlich gemacht, die heute oftmals nicht mehr wahr-genommen werden. Wahr-Zeichen charakterisieren besondere Bauwerke, Orte und Ereignisse, die wahr wie zeichenhaft von ihrer Zeit erzählen. Die Burg und die Bauwerke in ihrer Umgebung halten verschiedenste Symbole und Zeichen bereit, die sie neu kennenlernen oder unter einem neuen Aspekt sehen werden.

Bitte sorgen Sie für wetterangepasste Kleidung, die Führung findet bei jedem Wetter statt. (Ausnahme: Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes).

Die Führung am 8. September ist kostenlos und beginnt um 11:00 Uhr am Galminusbrunnen gegenüber der Stolberg-Touristik, Zweifaller Straße 5

Weitere Informationen gibt es bei der Stolberg-Touristik, Tel. 02402 99900-80 oder per E-Mail an touristik@stolberg.de.


Tag des offenen Denkmals 2023: Besucher*innen können sich in Aachen auf eine besondere Talentsuche begeben

  • Am Sonntag, 10. September, öffnen wieder zahlreiche Denkmal-Orte in Aachen ihre Pforten.
  • Bundesweiter Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument”. Das Aachener Programm umfasst rund 45 Veranstaltungen. Alle Infos auf www.aachen.de/tagdesdenkmals2023.
  • Die Stadt ermöglicht gemeinsam mit vielen Akteur*innen spannende Einblicke – ins alte Schlachthof-Areal im Wandel, in berühmte Denkmale wie das Marschiertor und bei kurzweiligen Filmvorführungen.

Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals am 8. September: (v.l.) Elke Grünefeld vom städtischen Gebäudemanagement, Melanie Niemeyer vom Reitverein gut Hanbruch und Stadtkonservatorin Monika Krücken. Foto: Stadt Aachen / Stefan Herrmann

25.8.2023: Sie thront oben auf dem Königshügel. Edel, elegant, einladend. Die Villa Monheim – vielen auch als “Haus Marienhöhe” bekannt wegen der einst im zweiten Obergeschoss aufgestellten Marienstatue – ist eine der vielen besonderen Bauschätze, über die Aachen verfügt. Und sie ist Teil des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Talent Monument” bereits zum 30. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Besucher*innen können sich am Sonntag, 10. September, auf ein vielfältiges Programm in Aachen und Umgebung freuen. Das städtische Organisationsteam freut sich darauf, dass es dieses Jahr wieder viele Denkmäler zum hautnahen Erleben gibt.

Schokoladenfabrikant Monheim baute Villa 1873

Monika Krücken, Leiterin der städtischen Denkmalpflege, stellte die vielfältigen Angebote des Aachener Aktionstages im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag (24. August) gemeinsam mit Architektin Jenna Prahl vor. Prahl hat die Villa Monheim vor kurzem gemeinsam mit ihrem Mann Robert erworben und saniert das außergewöhnliche Gebäude momentan mit viel Fachwissen, Liebe fürs Detail und in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege. „Wir sind Neu-Aachener durch dieses Objekt. Wir haben durch einen Zufall gesehen, dass dieses ganz besondere Haus zum Verkauf steht und haben uns direkt verliebt, weil es genau das ist, was wir wollen. Was Denkmäler angeht, sind wir geübt. Wir sanieren solche und ähnliche Objekte schon seit 25 Jahren“, erzählte Jenna Prahl.

Die Villa wurde 1873 für den Aachener Schokoladenfabrikanten Leonard Monheim nach Plänen des Architekten Hermann Joseph Hürth erbaut. Ein dreigeschossiger Solitärbau über einem nahezu quadratischen Grundriss mit hohem Mansarddach und einem Wintergarten zur stadtwärts gelegenen Südseite. „Die Villa steht seit 1984, das zugehörige Kutscherhaus seit 2019 unter Denkmalschutz“, erläuterte Monika Krücken. „Den Bau der Villa Monheim an dieser exponierten Stelle kann man gut vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs der damaligen Zeit und der daraus resultierenden Expansion der Stadt beschreiben“, so Krücken weiter. Leonard Monheim stammte aus einer angesehenen Apothekerfamilie. Er übernahm 1857 die väterliche Drogen- und Materialwarenhandlung und begann Schokolade herzustellen – der Grundstein der noch heute bestehenden Marke “Trumpf-Schokolade”.

Vom RWTH-Institut zurück zum Wohnhaus

Das ursprüngliche Grundstück der Villa ermöglichte eine weitläufige Gartenanlage, von der heute noch Blutbuchen zeugen. Nach einer längeren Zeit des Leerstands wurde sie vor kurzem veräußert und wird nach einer Institutsnutzung durch die RWTH Aachen nun als Wohnhaus durch die Architektin Prahl rückgebaut und revitalisiert. „Wir sind gespannt, was wir hier noch finden werden unter dem altem Nadelfilzboden der RWTH und den überstrichenen Decken“, freut sich Prahl auf das außergewöhnliche Sanierungsprojekt – und den anschließenden Familieneinzug in das Gebäude mit seinem mondänen Flair. Erste Veränderungen im Haus sind bereits zu sehen. Ehemalige Lüftungsanlagen der RWTH mussten bereits weichen und unter der überstrichenen Decke in der ersten Etage ist ein altes Deckengemälde aus Kreidefarbe zu erkennen. An der Außenfassade kommen unter einer Schieferverkleidung zugemauerte Fenster zum Vorschein. Aber nicht alles soll zurück in den Urzustand versetzt werden: „Manche Veränderungen, die vorgenommen wurden, haben auch ihren Reiz, auch ein paar Umbauten wollen wir erhalten“, sagte Jenna Prahl.

Und sogar aus der RWTH-Vergangenheit des Hauses soll die ein oder andere Kleinigkeit erhalten bleiben. Das Schild auf dem Rasen, das Feiern auf dem Unigelände einst untersagte, wird das Grundstück vermutlich nicht verlassen. Ein Hinweis, den die Prahls mit einem Augenzwinkern übernehmen wollen. Die Geschichte des Gebäudes darf ausdrücklich atmen – auch mit ihrer Uni-Episode.

Die Villa Monheim ist nur einer von über 45 Orten und Programmpunkten am 10. September in Aachen. Stadtkonservatorin Krücken freut sich, gemeinsam mit vielen engagierten Akteur*innen wieder solch ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen zu dürfen. Fragen stellen sich viele, wenn man mit dem Fokus „Talent Monument“ auf Aachen blickt: Was macht den Nachkriegsaufbau der Altstadt so liebenswert? Welche Talente bringen unsere jungen Denkmäler aus den 1960er und 70er Jahren mit? Und welchen besonderen Charme haben Gebäude, die von ihrer jahrhundertealten Geschichte erzählen können? Welche Talente sehen die Menschen in Aachen in „ihren“ Gebäuden? Welche besonderen Eigenschaften haben Lieblingsdenkmäler? Antworten erhalten alle „Talent-Scouts“ am 10. September!

„Wir sind froh, dass die Villa Monheim dieses Jahr beim Tag des offenen Denkmals dabei sein kann. Dieses Jahr feiert die Veranstaltung 30-jähriges Bestehen. Und wir haben so viele Anmeldungen wie noch nie. Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen diesen Tag erwarten“, freut Monika Krücken. Es ist also sicherlich für jeden monumentalen Geschmack etwas dabei, für Groß und Klein sowie Alt und Jung. „Das große Talent unserer Denkmäler in diesem Jahr sind die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten. Solarenergie auf dem Dach kann bei erstaunlich vielen historischen Bauten umgesetzt werden. Dadurch, dass bei der Denkmalsanierung alte Bausubstanz weiterverwendet wird, ist diese Art des Bauens auch nachhaltig“, sagte Krücken. „Das zeigt die Villa Monheim, aber auch am Columbarium in St. Donatus ist sichtbar, wie die Umnutzung eines historischen Gebäudes gelingen kann“, so die Stadtkonservatorin weiter.

Programmheft online und analog

Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/tagdesdenkmals2023.


Tag des offenen Denkmals 2022: Besucher*innen können in Aachen auf spannenden Kulturspuren wandeln 

  • Am Sonntag, 11. September, öffnen wieder zahlreiche Denkmal-Orte in Aachen ihre Pforten.
  • Bundesweiter Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz”. Das Aachener Programm umfasst über 38 Veranstaltungen, Führungen, etc.
  • Die Stadt ermöglicht gemeinsam mit Institutionen wie dem Verein „Os Oche“, dem Kaleidoskop Filmforum, der RWTH Aachen und vielen anderen spannende Einblicke hinter sonst oftmals verschlossene Türen.

25.8.2022: „KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz” lautet das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, der bereits zum 30. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Die Bürgerinnen und Bürger können sich am Sonntag, 11. September, auf ein vielfältiges Programm freuen. Das städtische Organisationsteam freut darauf, dass es dieses Jahr wieder viele Denkmale zum hautnahen Erleben gibt.

Isabel Strehle, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur, stellte gemeinsam mit Monika Krücken, Leiterin der städtischen Denkmalpflege, die vielfältigen Angebote des Aachener Aktionstages im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag, 25. August vor.

Dirk Dannenberg vom Verein „Os Oche“ zeigte in einer kurzen Führung durch den Bunker Scheibenstraße Einblicke in die wechselnden Nutzungen des Bunkers.

Ein Ort voller Geschichte(n)

Sie sind an vielen Stellen in Aachen ein Fall für den Denkmalschutz: alte Bunkeranlagen Aber nirgendwo in unserer Stadt können Besucher*innen wohl so eindrücklich nachempfinden wie im Hochbunker an der Scheibenstraße, wie in dunklen Kriegstagen und auch danach das Leben der Menschen darin aussah. 60 Prozent des Wohnraums ist während des Krieges in Aachen komplett zerstört worden. Ganze Familien waren daher auf die Bunker als Notunterkunft angewiesen. Vor rund drei Jahren begann der Verein „Os Oche“ auf Initiative von Stadtführer Dirk Dannenberg und seinen Mitstreitern damit, den Hochbunker an der Scheibenstraße zur Dauerausstellung herzurichten – dank großzügiger Unterstützung des Eigentümers Manfred Gaspers. Wie lebten die Menschen damals im Bunker? Welche Tische, welche Stühle, welche Betten hatten sie? Wie beengt waren die Verhältnisse? Was machte es mit den Menschen, wenn sie zum Teil über mehrere Jahre in einem Bunker wohnen mussten. Auf diese und viele weitere Fragen weiß Dirk Dannenberg Antworten. Bei Führungen im Rahmen des Denkmaltages bietet er am 11. September an, dieser spannenden Kulturspur im Bunker nachzugehen. „Das Interesse der Menschen an diesem Bunker ist riesig. Wir erzählen nicht nur, wie breit, wie hoch, wie lang dieses Gebäude ist. Wir berichten vor allem von den Geschichten der Menschen, die in diesem Bunker Schutz gesucht haben.“ Und dass, wie Dannenberg betont, nicht nur in den schlimmen Wochen, als Aachen im Herbst 1944 bombardiert worden ist. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebten hunderte Menschen auf beengten Raum über viele Jahre im Bunker, da viele Häuser komplett zerstört waren.

Vom Lousberg bis zum Gut Muffet

Der Hochbunker mit der markanten Malerei auf der Außenfassade ist nur einer von über 38 Orten und Programmpunkten an diesem Tag in Aachen. Stadtkonservatorin Krücken freut sich, gemeinsam mit vielen engagierten Akteurinnen und Akteuren wieder solch ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen zu dürfen. Die Denkmal-Spuren ziehen sich durch die ganze Stadt. Wer auf sie stößt, kann sich die verschiedensten Fragen stellen: Wie hat der Architekt Benno Schachner das Gießerei-Institut entwickelt? Was hat der Wardsche Kasten, benannt nach dem englischen Botaniker und Arzt Nathaniel Bagshaw Ward, auf dem Lousberg verloren? Und welche Geschichtsspuren verbergen sich in Gut Muffet? Antworten erhalten alle Denkmal-Detektive am 11. September!

Fachbereichsleiterin Isabel Strehle ist froh, dass der Denkmaltag in Aachen seit Jahren so beliebt ist. „Historische Objekte faszinieren die Menschen. In Aachen denken viele natürlich direkt an den berühmten Welterbe-Bezirk rund um den Dom, aber es zählen selbstverständlich auch die vielen anderen Denkmale wie der Hochbunker an der Scheibenstraße dazu. Sie sind wichtige und identitätsstiftende Bausteine unserer Stadt.“

Es ist also sicherlich für jeden Kulturspur-Geschmack etwas dabei, für Groß und Klein sowie Alt und Jung. „Ich werde jedes Jahr gefragt, ob es eine Lieblingsveranstaltung für mich gibt“, erzählt Monika Krücken. „Die Beiträge sind sehr verschieden und zeigen großartige, aber sehr unterschiedliche Denkmäler. Eines verbindet aber alle Veranstaltungen: In Aachen und im ganzen Land findet an diesem Sonntag eine riesengroße Kulturveranstaltung statt, die auf vielen Schultern getragen wird und immer mehr begeisterte Teilnehmer findet. Die Kulturspur zeigt uns in diesem Jahr aufs Detail zu achten und das Denkmal selbst seine Geschichte erzählen zu lassen. Einige Geschichten sind so spannend wie ein Krimi, das Denkmal wird zum Tatort.“

Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen am Sonntag, 11. September, liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/denkmalpflege.


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Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals am 8. September: (v.l.) Elke Grünefeld vom städtischen Gebäudemanagement, Melanie Niemeyer vom Reitverein gut Hanbruch und Stadtkonservatorin Monika Krücken. Foto: Stadt Aachen / Stefan Herrmann


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