Tag des offenen Denkmals 2023

Tag des offenen Denkmals 2023: Besucher*innen können sich in Aachen auf eine besondere Talentsuche begeben

  • Am Sonntag, 10. September, öffnen wieder zahlreiche Denkmal-Orte in Aachen ihre Pforten.
  • Bundesweiter Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument”. Das Aachener Programm umfasst rund 45 Veranstaltungen. Alle Infos auf www.aachen.de/tagdesdenkmals2023.
  • Die Stadt ermöglicht gemeinsam mit vielen Akteur*innen spannende Einblicke – ins alte Schlachthof-Areal im Wandel, in berühmte Denkmale wie das Marschiertor und bei kurzweiligen Filmvorführungen.

Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals am 10. September: (v.l.) Stadtkonservatorin Monika Krücken mit Robert und Jenna Prahl vor der Villa Monheim. Führungen durch die Villa, die derzeit umfassend saniert wird, gehören zum Programm des Denkmaltags. Foto: Stadt Aachen / Heike Lachmann

25.8.2023: Sie thront oben auf dem Königshügel. Edel, elegant, einladend. Die Villa Monheim – vielen auch als “Haus Marienhöhe” bekannt wegen der einst im zweiten Obergeschoss aufgestellten Marienstatue – ist eine der vielen besonderen Bauschätze, über die Aachen verfügt. Und sie ist Teil des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Talent Monument” bereits zum 30. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Besucher*innen können sich am Sonntag, 10. September, auf ein vielfältiges Programm in Aachen und Umgebung freuen. Das städtische Organisationsteam freut sich darauf, dass es dieses Jahr wieder viele Denkmäler zum hautnahen Erleben gibt.

Schokoladenfabrikant Monheim baute Villa 1873

Monika Krücken, Leiterin der städtischen Denkmalpflege, stellte die vielfältigen Angebote des Aachener Aktionstages im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag (24. August) gemeinsam mit Architektin Jenna Prahl vor. Prahl hat die Villa Monheim vor kurzem gemeinsam mit ihrem Mann Robert erworben und saniert das außergewöhnliche Gebäude momentan mit viel Fachwissen, Liebe fürs Detail und in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege. „Wir sind Neu-Aachener durch dieses Objekt. Wir haben durch einen Zufall gesehen, dass dieses ganz besondere Haus zum Verkauf steht und haben uns direkt verliebt, weil es genau das ist, was wir wollen. Was Denkmäler angeht, sind wir geübt. Wir sanieren solche und ähnliche Objekte schon seit 25 Jahren“, erzählte Jenna Prahl.

Die Villa wurde 1873 für den Aachener Schokoladenfabrikanten Leonard Monheim nach Plänen des Architekten Hermann Joseph Hürth erbaut. Ein dreigeschossiger Solitärbau über einem nahezu quadratischen Grundriss mit hohem Mansarddach und einem Wintergarten zur stadtwärts gelegenen Südseite. „Die Villa steht seit 1984, das zugehörige Kutscherhaus seit 2019 unter Denkmalschutz“, erläuterte Monika Krücken. „Den Bau der Villa Monheim an dieser exponierten Stelle kann man gut vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs der damaligen Zeit und der daraus resultierenden Expansion der Stadt beschreiben“, so Krücken weiter. Leonard Monheim stammte aus einer angesehenen Apothekerfamilie. Er übernahm 1857 die väterliche Drogen- und Materialwarenhandlung und begann Schokolade herzustellen – der Grundstein der noch heute bestehenden Marke “Trumpf-Schokolade”.

Vom RWTH-Institut zurück zum Wohnhaus

Das ursprüngliche Grundstück der Villa ermöglichte eine weitläufige Gartenanlage, von der heute noch Blutbuchen zeugen. Nach einer längeren Zeit des Leerstands wurde sie vor kurzem veräußert und wird nach einer Institutsnutzung durch die RWTH Aachen nun als Wohnhaus durch die Architektin Prahl rückgebaut und revitalisiert. „Wir sind gespannt, was wir hier noch finden werden unter dem altem Nadelfilzboden der RWTH und den überstrichenen Decken“, freut sich Prahl auf das außergewöhnliche Sanierungsprojekt – und den anschließenden Familieneinzug in das Gebäude mit seinem mondänen Flair. Erste Veränderungen im Haus sind bereits zu sehen. Ehemalige Lüftungsanlagen der RWTH mussten bereits weichen und unter der überstrichenen Decke in der ersten Etage ist ein altes Deckengemälde aus Kreidefarbe zu erkennen. An der Außenfassade kommen unter einer Schieferverkleidung zugemauerte Fenster zum Vorschein. Aber nicht alles soll zurück in den Urzustand versetzt werden: „Manche Veränderungen, die vorgenommen wurden, haben auch ihren Reiz, auch ein paar Umbauten wollen wir erhalten“, sagte Jenna Prahl.

Und sogar aus der RWTH-Vergangenheit des Hauses soll die ein oder andere Kleinigkeit erhalten bleiben. Das Schild auf dem Rasen, das Feiern auf dem Unigelände einst untersagte, wird das Grundstück vermutlich nicht verlassen. Ein Hinweis, den die Prahls mit einem Augenzwinkern übernehmen wollen. Die Geschichte des Gebäudes darf ausdrücklich atmen – auch mit ihrer Uni-Episode.

Die Villa Monheim ist nur einer von über 45 Orten und Programmpunkten am 10. September in Aachen. Stadtkonservatorin Krücken freut sich, gemeinsam mit vielen engagierten Akteur*innen wieder solch ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen zu dürfen. Fragen stellen sich viele, wenn man mit dem Fokus „Talent Monument“ auf Aachen blickt: Was macht den Nachkriegsaufbau der Altstadt so liebenswert? Welche Talente bringen unsere jungen Denkmäler aus den 1960er und 70er Jahren mit? Und welchen besonderen Charme haben Gebäude, die von ihrer jahrhundertealten Geschichte erzählen können? Welche Talente sehen die Menschen in Aachen in „ihren“ Gebäuden? Welche besonderen Eigenschaften haben Lieblingsdenkmäler? Antworten erhalten alle „Talent-Scouts“ am 10. September!

„Wir sind froh, dass die Villa Monheim dieses Jahr beim Tag des offenen Denkmals dabei sein kann. Dieses Jahr feiert die Veranstaltung 30-jähriges Bestehen. Und wir haben so viele Anmeldungen wie noch nie. Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen diesen Tag erwarten“, freut Monika Krücken. Es ist also sicherlich für jeden monumentalen Geschmack etwas dabei, für Groß und Klein sowie Alt und Jung. „Das große Talent unserer Denkmäler in diesem Jahr sind die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten. Solarenergie auf dem Dach kann bei erstaunlich vielen historischen Bauten umgesetzt werden. Dadurch, dass bei der Denkmalsanierung alte Bausubstanz weiterverwendet wird, ist diese Art des Bauens auch nachhaltig“, sagte Krücken. „Das zeigt die Villa Monheim, aber auch am Columbarium in St. Donatus ist sichtbar, wie die Umnutzung eines historischen Gebäudes gelingen kann“, so die Stadtkonservatorin weiter.

Programmheft online und analog

Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/tagdesdenkmals2023.


Tag des offenen Denkmals 2022: Besucher*innen können in Aachen auf spannenden Kulturspuren wandeln 

  • Am Sonntag, 11. September, öffnen wieder zahlreiche Denkmal-Orte in Aachen ihre Pforten.
  • Bundesweiter Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz”. Das Aachener Programm umfasst über 38 Veranstaltungen, Führungen, etc.
  • Die Stadt ermöglicht gemeinsam mit Institutionen wie dem Verein „Os Oche“, dem Kaleidoskop Filmforum, der RWTH Aachen und vielen anderen spannende Einblicke hinter sonst oftmals verschlossene Türen.

25.8.2022: „KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz” lautet das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, der bereits zum 30. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Die Bürgerinnen und Bürger können sich am Sonntag, 11. September, auf ein vielfältiges Programm freuen. Das städtische Organisationsteam freut darauf, dass es dieses Jahr wieder viele Denkmale zum hautnahen Erleben gibt.

Isabel Strehle, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur, stellte gemeinsam mit Monika Krücken, Leiterin der städtischen Denkmalpflege, die vielfältigen Angebote des Aachener Aktionstages im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag, 25. August vor.

Dirk Dannenberg vom Verein „Os Oche“ zeigte in einer kurzen Führung durch den Bunker Scheibenstraße Einblicke in die wechselnden Nutzungen des Bunkers.

Ein Ort voller Geschichte(n)

Sie sind an vielen Stellen in Aachen ein Fall für den Denkmalschutz: alte Bunkeranlagen Aber nirgendwo in unserer Stadt können Besucher*innen wohl so eindrücklich nachempfinden wie im Hochbunker an der Scheibenstraße, wie in dunklen Kriegstagen und auch danach das Leben der Menschen darin aussah. 60 Prozent des Wohnraums ist während des Krieges in Aachen komplett zerstört worden. Ganze Familien waren daher auf die Bunker als Notunterkunft angewiesen. Vor rund drei Jahren begann der Verein „Os Oche“ auf Initiative von Stadtführer Dirk Dannenberg und seinen Mitstreitern damit, den Hochbunker an der Scheibenstraße zur Dauerausstellung herzurichten – dank großzügiger Unterstützung des Eigentümers Manfred Gaspers. Wie lebten die Menschen damals im Bunker? Welche Tische, welche Stühle, welche Betten hatten sie? Wie beengt waren die Verhältnisse? Was machte es mit den Menschen, wenn sie zum Teil über mehrere Jahre in einem Bunker wohnen mussten. Auf diese und viele weitere Fragen weiß Dirk Dannenberg Antworten. Bei Führungen im Rahmen des Denkmaltages bietet er am 11. September an, dieser spannenden Kulturspur im Bunker nachzugehen. „Das Interesse der Menschen an diesem Bunker ist riesig. Wir erzählen nicht nur, wie breit, wie hoch, wie lang dieses Gebäude ist. Wir berichten vor allem von den Geschichten der Menschen, die in diesem Bunker Schutz gesucht haben.“ Und dass, wie Dannenberg betont, nicht nur in den schlimmen Wochen, als Aachen im Herbst 1944 bombardiert worden ist. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebten hunderte Menschen auf beengten Raum über viele Jahre im Bunker, da viele Häuser komplett zerstört waren.

Vom Lousberg bis zum Gut Muffet

Der Hochbunker mit der markanten Malerei auf der Außenfassade ist nur einer von über 38 Orten und Programmpunkten an diesem Tag in Aachen. Stadtkonservatorin Krücken freut sich, gemeinsam mit vielen engagierten Akteurinnen und Akteuren wieder solch ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen zu dürfen. Die Denkmal-Spuren ziehen sich durch die ganze Stadt. Wer auf sie stößt, kann sich die verschiedensten Fragen stellen: Wie hat der Architekt Benno Schachner das Gießerei-Institut entwickelt? Was hat der Wardsche Kasten, benannt nach dem englischen Botaniker und Arzt Nathaniel Bagshaw Ward, auf dem Lousberg verloren? Und welche Geschichtsspuren verbergen sich in Gut Muffet? Antworten erhalten alle Denkmal-Detektive am 11. September!

Fachbereichsleiterin Isabel Strehle ist froh, dass der Denkmaltag in Aachen seit Jahren so beliebt ist. „Historische Objekte faszinieren die Menschen. In Aachen denken viele natürlich direkt an den berühmten Welterbe-Bezirk rund um den Dom, aber es zählen selbstverständlich auch die vielen anderen Denkmale wie der Hochbunker an der Scheibenstraße dazu. Sie sind wichtige und identitätsstiftende Bausteine unserer Stadt.“

Es ist also sicherlich für jeden Kulturspur-Geschmack etwas dabei, für Groß und Klein sowie Alt und Jung. „Ich werde jedes Jahr gefragt, ob es eine Lieblingsveranstaltung für mich gibt“, erzählt Monika Krücken. „Die Beiträge sind sehr verschieden und zeigen großartige, aber sehr unterschiedliche Denkmäler. Eines verbindet aber alle Veranstaltungen: In Aachen und im ganzen Land findet an diesem Sonntag eine riesengroße Kulturveranstaltung statt, die auf vielen Schultern getragen wird und immer mehr begeisterte Teilnehmer findet. Die Kulturspur zeigt uns in diesem Jahr aufs Detail zu achten und das Denkmal selbst seine Geschichte erzählen zu lassen. Einige Geschichten sind so spannend wie ein Krimi, das Denkmal wird zum Tatort.“

Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen am Sonntag, 11. September, liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/denkmalpflege.


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Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals am 10. September: (v.l.) Stadtkonservatorin Monika Krücken mit Robert und Jenna Prahl vor der Villa Monheim. Führungen durch die Villa, die derzeit umfassend saniert wird, gehören zum Programm des Denkmaltags. Foto: Stadt Aachen / Heike Lachmann


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