Stadtbibliothek Aachen: Neue Gebührenordnung

Neue Gebührenordnung für die Stadtbibliothek Aachen

Die neue Gebührenordnung der Stadtbibliothek, die der Rat der Stadt Aachen im Oktober beschlossen hat, tritt zum 1. Januar 2025 in Kraft.

Zuletzt wurde die Gebührenordnung der Stadtbibliothek mit Einführung des Selbstverbuchungssystems zum 1. April 2020 geändert. Damals wurde statt der bisherigen Gebühren pro Ausleihvorgang eine gestaffelte Jahresgebühr eingeführt. Der reguläre Beitrag lag seitdem für die Ausleihe bei 15 Euro. Wer Anspruch auf Ermäßigung geltend machen kann, zahlte bisher acht Euro pro Jahr. Ab Januar sollen diese Gebühren mit 20 beziehungsweise zehn Euro veranschlagt werden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bleiben die Angebote gratis. Durch eine Erweiterung der Gruppe der ermäßigungsberechtigen Nutzer*innen um Personen ab 65 Jahren ist eine niedrigschwellige Inanspruchnahme des Bibliotheksangebotes sichergestellt. Die Entgelte bei Überschreitung der Leihfristen werden von 1,25 auf zwei Euro pro Medium angehoben, im Gegenzug entfallen Beiträge zur Nutzung spezieller technischer Geräte wie etwa E-Books, für Reservierungen und vergleichsweise personalintensiven Bearbeitungsservice.

Im Vergleich von 100 Einrichtungen in den größten Städten im Bundesgebiet rangieren die Tarife der Aachener Stadtbibliothek im vergangenen Jahr auf einer der untersten Positionen, auf Platz 85. Im Ranking der 35 Häuser in Nordrhein-Westfalen liegt Aachen lediglich auf Platz 30.

In den vergangenen Jahren wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, das Portfolio des Hauses zu erweitern und zu modernisieren. So ist das Erdgeschoss der Zentralbibliothek seit Sommer vergangenen Jahres jeden ersten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Im Depot Talstraße steht mit der Open Library ein Selbstbedienungsservice zur Verfügung, Streamingplattformen wie „filmfriend“ ergänzen die digitale Medienauswahl und in der Zentralbibliothek können Benutzer*innen die so genannte Hömmelethek, über die Musikinstrumente, Handpuppen oder Sportgeräte entliehen werden, sowie eine Saatgutbibliothek nutzen. Das neue digitale Managementprogramm ermöglicht eine komfortable Medienrecherche und zusätzliche kundenfreundliche Nutzungsmöglichkeiten.

Im Jahr 2023 zählte die Bibliothek 9194 zahlende Besucher mit Benutzer*innenausweisen, davon rund 600 über 65 Jahre sowie 2.829 mit Anspruch auf Ermäßigung. Damit wurden Einnahmen in Höhe von 118.107 Euro erzielt. Mit der Neuregelung würde der Ertrag rechnerisch um 31.483 auf 149.590 Euro wachsen, so die Verwaltung in der entsprechenden Ratsvorlage.


Stadtbibliothek Aachen: „Einfach reinkommen und sich wohlfühlen“

  • Das durch die Einführung der RFID Selbstverbuchung neugestaltete Erdgeschoss der Stadtbibliothek ist das Fundament für weitere Innovationen und zukunftsgerichtete Projekte für das Haus in der Couvenstraße.
  • Nach den Hamburger Bücherhallen ist die in der Stadtbibliothek Aachen neu implementierte Sortieranlage jetzt die zweitgrößte in deutschen Bibliotheken.
  • Die Neueröffnung wird am Samstag, 9. Oktober, mit einem bunten Veranstaltungs- und Mitmachprogramm gefeiert.
    „Es ist ein ganz anderer Willkommensbereich entstanden. Das Konzept trifft den Zeitgeist und ist ästhetisch extrem gelungen. Jeder kann hier einfach reinkommen und sich wohlfühlen“, sagt Susanne Schwier, städtische Beigeordnete für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und Sport, begeistert, als sie sich jetzt das neugestaltete Erdgeschoss der Stadtbibliothek in der Couvenstraße anschaute.

Herzstück der Selbstverbuchung

Nachdem im Mai 2019 in der Zentrale der Stadtbibliothek das drittmittelgeförderte Projekt „Einführung der RFID Selbstverbuchung“ begann, ist die damit verbundene bauliche Umgestaltung und Modernisierung im Eingangsbereich des Hauses bis auf kleine Restarbeiten abgeschlossen. Mit Hilfe der neu beschafften RFID-Technologie haben die Leser*innen nun die Möglichkeit, Medien selbstständig an so genannten „Selbstverbuchungsgeräten“ zu entleihen und zurückzugeben. Herzstück der Selbstverbuchung ist dabei die Mediensortieranlage, die die zurückgegeben Medien auf insgesamt 17 Sortierzielen vollautomatisch sortiert. Nach den Hamburger Bücherhallen ist die in der Stadtbibliothek Aachen implementierte Sortieranlage damit die zweitgrößte in deutschen Bibliotheken. Die Außenrückgabe ist 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche geöffnet und ermöglicht für die Leserinnen und Leser zeitliche Flexibilität. Zukünftig sollen zusätzlich auch bereits vorbestellte Medien an einer Abholstation außerhalb der üblichen Öffnungszeiten abgeholt werden.
Lisa Kmoch, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek und Projektleiterin, schwärmt: „Die Einführung der RFID Technologie bildet die Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Bibliothek zu einem Bücher- und Medienzentrum des 21. Jahrhunderts. Und: Neben der Möglichkeit eines verbesserten Kundenservices wird dieses Projekt das Fundament für weitere Innovationen und zukunftsgerichtete Projekte hier im Haus sein.“

Großzügiger Eingangsbereich

Die Umgestaltungsarbeiten im Eingangsbereich wurden durch das Architekturbüro „knapp & knapp“ gemeinsam mit der Stadtbibliothek und dem Gebäudemanagement der Stadt Aachen geplant und umgesetzt. Im Zuge der Modernisierung und Umgestaltung des Eingangsbereiches ist anstelle der ehemalige Verbuchungstheke ein großzügiger Eingangsbereich mit einer ansprechenden Multifunktionsfläche entstanden. Dieser Bereich dient als Sitz- und Aufenthaltsbereich, lädt zum Verweilen ein und bildet bei Veranstaltungen einen Ort, wo Lesungen oder Vorträge stattfinden können. Alle neu geschaffenen Bereiche und Möbeleinbauten unterliegen in Bezug auf den Entwurf, die Material- und Farbauswahl demselben Grundprinzip und schaffen so eine zusammenfassende Klammer. Maximilian Knapp von „knapp & knapp“: „Der Stil der 70-er Jahre ist im Eingangsbereich total verschwunden; stattdessen befinden wir uns nun in einem modernen und gemütlichen Lounge-Bereich, in dem es in Zukunft auch eine Kaffee-Ecke geben wird“.

Ein „tolles Geschenk“

Bibliotheksleiterin Doris Reinwald berichtete, dass bei Ihrem Dienstantritt vor fast genau 100 Tagen die Bibliothek noch eine ziemliche Baustelle gewesen sei. Aber sowohl die Mitarbeiter*innen als auch die Aachener*innen hätten während dieser Zeit immer „freundlich gelassen“ auf die Arbeiten im laufenden Betrieb der Bibliothek reagiert. Sie sagt: „Es war für mich ein tolles Geschenk, kurz vor der Neueröffnung hierher zu kommen und diese Atmosphäre im Haus zu erleben zu dürfen. Jetzt freue ich mich besonders, dass die Bibliothek wieder Gastgeberin eines Ortes sein darf, zu dem sich die Menschen in der Stadt hingezogen und an dem sie sich auch wohlfühlen“.
Susanne Schwier: „Nach einem Jahr Bauzeit sind wir perfekt in der Zeit und im Budget von circa 1 Millionen Euro geblieben. Die Bibliothek bietet für ‚ihre“ Öcher jetzt noch mehr Service, noch mehr Aufenthaltsqualität, die neueste Technologie, extrem nette und aufmerksame Mitarbeiter*innen und natürlich einen reichen Schatz an Medien. Die Einführung der Selbstverbuchung ist wirklich ein erfolgreiches Projekt für alle.“

Buntes Veranstaltungsprogramm

Und das wird am Samstag, 9. Oktober, mit einem bunten Veranstaltungs- und Mitmachprogramm gefeiert. Von 10 bis 17 Uhr gibt es Einblicke in die Technik hinter den Rückgabeterminals, Magazinführungen, Einführungen in die VR-Brille, es werden Bienenhotels und die Raupe Nimmersatt gebastelt, man kann „Saxophon und Bass im Dialog“ hören oder einfach nur Entenangeln. Auch der Förderverein baut seinen Basar auf. Zu Besuch angemeldet hat sich unter anderem auch Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Zum Abschluss der Feierlichkeiten tritt um 19 Uhr der Literaturkritiker Denis Scheck in der Stadtbibliothek auf. Bibliotheksmitarbeiterin Wilma Franzen verrät: „Zu dieser Veranstaltung sind noch einige wenige Eintrittskarten in der Stadtbibliothek erhältlich“.


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(v.l.n.r.) Bibliotheksleiterin Doris Reinwald, Beigeordnete Susanne Schwier, Bibliotheksmitarbeiterin Wilma Franzen, Maximilian Knapp von „knapp & knapp“ sowie Projektleiterin Lisa Kmoch freuen sich über die erfolgreiche Einführung der Selbstverbuchung und die entsprechenden Umbauarbeiten in der Stadtbibliothek. Copyright © Stadt Aachen / Andreas Herrmann.


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