Insektensommer des NABU

Zähl mal, wer da summt – NABU-Insektensommer startet wieder / Vom 2. bis 11. Juni in die Welt der Insekten eintauchen

1.6.2023: Aachen – Plattbauch, Grünrüssler, Ameisenlöwe oder Bienenwolf: Warum nicht einmal herausfinden, wer sich hinter diesen schillernden Namen versteckt? Der NABU-Insektensommer ruft in diesem Jahr vom 2. bis zum 11. Juni und vom 4. bis 13. August zum sechsten Mal dazu auf, mit Lupe, Zählhilfe und Stift Sechsbeiner zu zählen.

Es muss aber nicht gleich das seltenste Insekt sein: Die Aktion soll vor allem die Freude am Entdecken der Natur fördern. Damit die Vielfalt – in Deutschland leben rund 34.000 Insekten – überschaubar bleibt, wurden Kernarten für die beiden Zählzeiträume festgelegt, auf die es besonders zu achten gilt. Für Juni sind das unter anderem Admiral, Asiatischer Marienkäfer und Florfliege. Trotzdem gilt, alles, was sechs Beine hat kann gezählt werden.
Hummeln stehen im Mittelpunkt der Entdeckungsfrage: „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?”. Damit soll es vor allem Neueinsteigern einfacher gemacht werden, wenn sie sich auf eine bestimmte Art konzentrieren.

Im vergangenen Jahr beteiligten sich in den beiden Zählzeiträumen im Juni und August deutschlandweit insgesamt über 18.300 Menschen. Damit zählten über 5.000 Hobbyforscher*innen mehr als im Sommer 2021 mit. Über das wachsende Interesse freut sich NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Mit dem NABU-Insektensommer wollen wir den Insekten die Aufmerksamkeit geben, die sie verdienen. Man kann es nicht oft genug betonen: Insekten sind für uns Menschen überlebenswichtig. Sie bestäuben etwa 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen und sichern uns so einen Teil unserer Lebensmittel, die wir täglich essen.”

Mitmachen ist einfach: Man sucht sich einen ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon, der Wiese oder im Wald. In einem Radius von etwa zehn Meter vom eigenen Standpunkt aus werden alle Insekten erfasst. Gezählt wird bis zu einer Stunde. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de abrufbar.

Anleitungen, Bestimmungshilfen und viele andere Infos rund um den Insektensommer finden Sie auch hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/

HINTERGRUND:

Der NABU-Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU transparent und zeitnah auf www.NABU.de/insektensommer-ergebnisse veröffentlicht.

Auch in diesem Jahr hat die Aktion prominente Unterstützung: Die Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler, die Moderatoren Ruth Moschner und Ralf Caspers, der forensische Entomologe Dr. Mark Benecke, die Schriftstellerin und Wissenschaftsjournalistin Jasmin Schreiber und die bekannte Figur Biene Maja und ihre Freunde (www.diebienemaja-bienenschutz.de) rufen zum Mitzählen auf


Zählen, was zählt! – Insektensommer des NABU

Bald ist es wieder soweit: Eine Stunde lang Insekten beobachten und zählen. Die NABU-Mitmachaktion findet vom 4. Juni bis 13. Juni und vom 6. August bis 15. August bereits zum vierten Mal deutschlandweit statt.

Schutz der Insekten

Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. Dieser Rückgang lässt sich auch bei uns in Aachen feststellen. So berichtete der Aachener Entomologe Rudolf Püngeler (1857-1927) noch von 88 Tagfalterarten im Aachener Raum. Martin Knörzer, Leiter des Arbeitskreises Tagfalter beim NABU-Stadtverband Aachen, konnte jedoch in den letzten Jahren nur noch 35 Arten (also nur 40%) beobachten. Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten, in Aachen vor allem durch den Arbeitskreis Wildbienen und den von Martin Knörzer geleiteten Arbeitskreis Tagfalter. Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie unter anderem zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei.  
Beim Insektensommer mitmachen, beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder die kostenlose Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zum Aktionsstart abrufbar.

NABU-Insektentrainer

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden. Jetzt im Frühsommer soll dabei auf einige in Deutschland häufig vorkommende Arten besonders geachtet werden: Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade und Admiral. „Wer diese Tiere nicht kennt, kann sie ganz einfach mit dem NABU-Insektentrainer (www.insektentrainer.de) unterscheiden lernen“, so Daniela Franzisi, Projektleiterin des Insektensommers. Das Lernprogramm wird von der Firma Neudorff unterstützt. Und wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer – hier hilft der Bestimmungsschlüssel im Insektentrainer auch weiter. „Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet“, ergänzt Insektenexpertin Franzisi. „Eine Erkundungstour in die Insektenwelt ist schon auf kleinstem Raum möglich, wie zum Beispiel der Blick in die Blumentöpfe auf dem Balkon.“   Bei uns in Aachen gibt es gute Chancen das bei uns überwinternde Tagpfauenauge  (Aglais io) zu beobachten, wie Martin Knörzer berichtet: “Es findet überall genügend Brennnesseln zur Vermehrung und war, neben den Weißlingen, schon im April diesen Jahres recht häufig zu sehen.” Auch der Wanderfalter Admiral (Vanessa atalanta), der meist aus Südeuropa einwandert, aber bei uns ebenfalls überwintert, benötige für seine Eiablage die Große Brennnessel. Er sei allerdings in diesem Jahr recht selten zu sehen.  
Die  Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Im vergangenen Jahr kamen von fast 16.000 Teilnehmer bei beiden Zählungen erstmals knapp 10.000 Meldungen bundesweit zu Sechsbeinern zusammen.

NABU-Mitmachaktion

Die NABU-Mitmachaktion wird in diesem Jahr auch von der wohl bekanntesten Biene und ihren Freunden unterstützt. Im Rahmen der Initiative “Die Biene Maja – Projekt Klatschmohnwiese” setzt sich Maja schon seit 2018 dafür ein, Lebensräume für Bienen und andere Insekten zu schaffen. Sie möchte Eltern und ihre Kinder spielerisch über Bienen informieren und ihnen zeigen, was sie für den Schutz der Insekten unternehmen können – zum Beispiel mit der Teilnahme am NABU-Insektensommer. Mehr Informationen unter www.diebienemaja-bienenschutz.de.
Kinder entdecken neugierig die Welt und lernen die Natur unvoreingenommen kennen. Der NABU möchte daher gemeinsam mit Familien und Kindern in die Vielfalt der Insektenwelt eintauchen. Schließlich haben viele Forscher irgendwann mal klein angefangen. Unsere Insektenbotschafterin Biene Maja und ihre Freunde zeigen, wie spannend Sechsbeiner sind und die Raupe Nimmersatt lädt zum Spielen ein. Das alles finden Sie auf unserer neu gestalteten Kinderseite: www.NABU.de/insekten-kinder Auch bei der Kinder- und Jugendorganisation des NABU, der NAJU, gibt es für Kinder tolle Insektenprojekte zu entdecken. Unter www.NAJU.de/insektenwelt können die Krabbler, Kriecher, Kraucher und Kribbler entdeckt werden.  


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Foto: aachen50plus.de


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