Hans im Glück – ein modernes Märchen

Hans im Glück – Ein modernes Märchen von Thomas Corbett

Autor: Thomas Corbett

Es war einmal…. So fangen viele Märchen an, wenn es denn echte Märchen sind. Obwohl der Echte Hans im Glück ein wahres Märchen ist, bin ich mir bei dieser modernen Version nicht so sicher. Entscheiden Sie selbst. Was ich noch hinzufügen möchte ist, dass ich nach meinem jährlichen Urlaub am Gardasee, (ein langjähriger Freund lebt schon seit vielen Jahren dort), immer mit einem neuen Rezept nach Hause komme, was ich dann natürlich auch gleich ausprobieren muss. Eine kleine Auswahl findest du am Ende der Geschichte. Genug geschwätzt. Viel Spaß beim Lesen.

Für Michelle

Die Reise ist ein vortreffliches Heilmittel für verworrene Zustände

Franz Grillparzer

1. Kapitel: Das Glückslos

Der Blick aus dem Fenster verhieß wieder einmal einen trüben und regnerischen Tag, so, wie schon die letzten Tage. Eigentlich passte das fiese Wetter zu seiner Stimmung, wieder einmal hatte er eine ‚Einladung’ zu einem Gespräch bei seiner Vermittlerin, oder Kundenbetreuerin wie sie sich selbst genannt hatte, bei der Agentur für Arbeit. Wenn sie noch einigermaßen nett wäre, hätte er sicherlich eine andere Einstellung zu diesen so genannten Gesprächen. Die stechenden Augen, die Haare, die wohl schon seit Jahren keinen Frisör mehr gesehen hatten und zu einem altmodischen Knoten gesteckt waren, die Brille, die auf einen Dioptrinwert von mindestens 7 schließen ließ, vor allem aber, der Ton ihrer Stimme, der ganz klar zum Ausdruck brachte, wer hier der Herr im Ring war, verursachten ihm immer wieder ein säuerliches Gefühl in seiner Magengegend. So auch an diesem Morgen. Auch die allmorgendliche Dusche, die ihm fast immer eine gute Laune verlieh, konnte diese an diesem Morgen nicht ändern.

Der frisch aufgebrühte Kaffe, dessen Duft sich während seine Dusche in der Wohnung ausgebreitet hatte, das weich gekochte Ei und der Toast mit der herrlichen englischen Marmelade, hatten seine Stimmung dann doch noch positiv beeinflusst. Die Nachrichten im lokalen Radio versprachen eine Wetterbesserung für den Nachmittag und eine Steigerung der Temperaturen für das Wochenende.
„Geht doch“, dachte er. Für Juni war es viel zu kalt gewesen, und, für sein Gefühl, auch viel zu nass.
„Fifty ways to leave your love“ sang er, war dabei jedoch viel schneller als das Radio.
„No need to be coy Roy“, damit hatte er das Radio ausgemacht, seine Jacke geschnappt und die Wohnung verlassen.
„Vielleicht schenk ich der Tante heute mal eines meiner unwiderstehlichen Lächeln“ sagte er zu sich selber, ein leichtes Grinsen um seinen Mund.
„Hey, things are looking up“, (einer seiner Lieblingssprüche), dieses Mal mit lauter Stimme, nachdem sein Auto schon nach dem dritten Mal angesprungen war. Mit etwas viel Schwung, einen Autofahrer, der hupend von seinem Fahrstil nicht beeindrucket war, schlug Hans, leise vor sich hersingend, die Richtung zum Arbeitsamt ein. Er hatte ausreichend Zeit und würde mit seiner Pünktlichkeit Frau Adamski, die jedes Mal bei einem seiner Termine auf die Uhr geschaut hatte und durch ein Räuspern ihren Unmut kund getan hatte, sicherlich überraschen, ob es eine positive Überraschung sein würde, nun man würde ja sehen. Punkt 9.30 Uhr klopfte er an ihre Tür, woraufhin ein „Ja, bitte“ erfolgte. Die Überraschung war groß.

Nicht Frau Adamski saß hinter dem Schreibtisch sondern eine äußerst attraktive junge Frau, die sich als Frau Himmel, Urlaubsvertretung von Frau Adamski vorstellte.
„Hans Schiller“, stellte er sich vor, seine Laune um ein vielfaches gestiegen.
„Sie haben eine Ausbildung zum Koch,” gemacht, las sie aus den Unterlagen, und schaute ihn neugierig an.
„Ja, nur fehlt mir eine Stelle, wo ich meine Fähigkeiten einbringen kann“.
„Und was sind ihre speziellen Fähigkeiten“?
„Die italienische Küche. Frisch, geschmackvoll traditionell und gesund“.
Frau Himmel schenkte ihm nur kurz ein Lächeln.
„Dann wollen wir mal schauen wo wir ihr Talent unterbringen können“. Erneut lächelte sie, um dann auf ihren PC nach einer passenden Position zu suchen.

Nach einer halben Stunde hatte sie eine offene Stelle selektiert und ausgedruckt. Ein Brauhaus in der Innenstadt, dass Hans jedoch bekannt war. Gemüse aus der Dose, das übergart serviert wurde, dazu Fleisch, dessen Herkunft Fragen aufwarf und der Einsatz von Mikrowellen – Geräten waren nicht das, was er suchte. Bemüht, seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, verabschiedete er sich.

Es war Zeit für einen leckeren Cappuccino und einem kleinen Flirt mit Tanja, der neuen Bedienung. ‚Das kann ja heute noch was werden’, dachte er. Tanja musste Anfang zwanzig sein und hatte sich auf einen netten kleinen Flirt bei seinem letzten Besuch eingelassen. ‚Maybe ein Date heute Abend’, dachte Hans, der, vor kurzem seinen 23. Geburtstag gefeiert hatte und gegen eine nette kleine Beziehung keinerlei Einwände gehabt hätte.
Seine gute Laune änderte sich jedoch sobald er nach etlichen Versuchen sein Auto zu starten, erkennen musste, das sein betagter Golf wohl das Ende seiner Mobilität eingeläutet hatte.
„Scheißkarre“. Die Tür fest hinter sich zuschlagend, gab er dem vorderen Reifen einen Tritt.

„Scheiße, Scheiße, Scheiße“ entfuhr es ihm. Dem ersten Tritt folgte ein Zweiter, den sein Wagen, wie auch den Ersten, ohne zu murren annahm. Seine Laune war auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt, so dass er nicht mal das Auto abschloss. Das war das Ende der Schrottkarre, Ende, Aus. Ein kräftiger Regen hatte eingesetzt, während er sich auf die Suche nach einer Bushaltestelle gemacht hatte. Und obwohl er nur wenige Minuten warten musste, hatte der Regen seiner Jacke und der Hose gehörig zugesetzt.

„Mist, verdammter“. So würde er unmöglich Tanja begegnen wollen, also ab nach Hause und umziehen.
Etwas mehr als eine Stunde später stand er vor dem Beethoven, seinem Lieblingscafe. ‚Tabak’, dachte er, ‚ich brauche noch Tabak’.

Nur wenige Schritte weiter befand sich ein Tabakladen, dessen Inhaber einen älteren Mann bediente, der in seinen Taschen und nach dem passenden Kleingeld suchte, jedoch ohne Erfolg. Während der alte Mann sein Kleingeld wieder einstrich, schaute sich Hans die verschiedenen Lose an, die, in Plexiglas Vitrinen Käufer lockten, kleine als auch größere unterschiedliche Gewinne versprachen. Genervt durch die Tatsache dass der Alte Mann nun sein Geld verstaute und nach seiner Geldbörse suchte, griff Hans in eine der Vitrinen. Mit drei Losen in der Hand wartete er mehr oder wenig geduldig, bis das der Alte Mann seine Zeitschriften bezahlt hatte. Seinen Tabak und seine Lose bezahlt, fand er seinen Stammplatz von einem jungen Pärchen besetzt, das sich wohl erst kennen vor Kurzem gelernt hatte und Händchen haltend anschaute. VonTanja keine Spur. „Cappuccino“? Ken, dem Betreiber des Bistros war gleich aufgefallen, dass die Stimmung in der Hans sich befand, sich von seinem Normalzustand abwich.

„Alles ok“?
„Ja, nee. Meine Karre hat den Geist aufgegeben“.
„Für 500 Euro kannst Du nicht viel erwarten“. Ken hatte ihm den Golf vor fast zwei Jahren verkauft.
„Stimmt auch wieder“. Hans begann den Zucker in seiner Tasse zu rühren, während er sich im Bistro umschaute.
„Tanja nicht da heute“?
„Nee, hat das Handtuch geschmissen, zu viel Stress. Passte wohl in Dein Beuteprofil“?
Ken konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, hatte er doch in den letzten Wochen mitbekommen, wie das Interesse von Hans an Anja stetig gestiegen war.
„Echt“? Immer noch rührte er in seinem Cappuccino, den Blick auf das junge Pärchen gerichtet, das sich nun gegenseitig tief in die Augen schaute.
„Egal“, brummte er und wandte den Blick ab.
„Schon was neues in Sicht“?
„Nichts Gescheites. Was hättest Du denn gerne“? Ken musste lachen und entlockte dabei Hans ein schiefes Grinsen.
„Eine Göttin, Anfang 20, Beine bis zum Hals deren Lieblings-Essen die italienische Küche ist, und ja, auf Typen wie mich steht“.
„Mal sehen was sich machen lässt“, damit wandte Ken sich einem neuen Gast zu.

Auf der Suche nach seinem Handy fand Hans die Lose in einer Tasche, die er schon vergessen hatte. Langsam rubbelte er die Oberschicht auf einem Los mit einer Münze frei. Leider kein Gewinn. Auch das zweite Los stellte sich als Niete heraus. Beim dritten Los zeigte die erste Reihe.
1 x 10 Euro
1 x 100.000 Euro
1 x 50 Euro.
Nachdem er ein weitere Reihe gerubbelt hatte, zeigte diese:
1 x 200 Euro
1 x 50 Euro
1 x 100.000 Euro.
„Na komm schon“. Fünfzig Euro wären doch nicht schlecht, das Wochenende gerettet. Die dritte Reihe zeigte:
1 x 1.500 Euro
1 x 50 Euro
1 x 100.000 Euro.
Hans starrte auf das Los, auf den Boden und wieder auf das Los. Er schloss die Augen für einen kurzen Augenblick um noch einmal auf das Los zu schauen. Er hatte 100.000 Euro gewonnen.
Ken, kannst Du mal bitte einen Blick darauf werfen“? Mit leiser und ruhiger Stimme hatte er Ken das Los auf der Theke rüber geschoben.

Ken schaute auf das Los, schaute auf Hans und noch einmal mit einem ungläubigen Blick auf das Los.
„Mensch Hans, Du hast gewonnen“. Damit stürmte er hinter der Theke hervor auf Hans zu, umschlang ihn und hob ihn vom Boden ab.
„Du hast gewonnen, Junge, Junge“.
Zurück am Boden, schaute Hans ihn mit einem ernsten Blick an.
„Hab ich gewonnen, hab ich wirklich gewonnen, Ken“?
Hans nickte.
„Hast Du“.
Der Schrei den Hans ausstieß erschreckte das Pärchen, das nun von einander abgelassen hatte und mit besorgten Mienen ihren Blick auf Hans gerichtet hatte.
„Ich habe gewonnen, ich habe gewonnen“.
Dieses Mal war es Hans, der Ken umschlang und vom Boden abhob.
„Wahnsinn, der absolute Wahnsinn“.
Hans drehte sich ein paar mal im Kreis herum, bevor er das Los vorsichtig küsste. Das Pärchen, das nun völlig erleichtert war und kapiert hatte, was da passiert war, klatschte. Auch der neue Gast, ein Mann mittleren Alters, klatschte mit und klopfte Hans heftig auf die Schulter.
„Glückwunsch“.

Hans lächelte und bedankte sich bei den drei Gästen.
„Champagner“, rief er Ken zu, „Champagner“.
Schnell kam Ken der Bitte nach, und nach einem kurzem Moment standen fünf Gläser mit Champagner auf der Theke.
„Auf Dein Wohl, mein Freund“, damit, nachdem er allen ein Glas gereicht hatte, stießen sie an. Der zweiten Flasche folgte eine Dritte. Wie und wann er nach Hause gekommen war, wusste Hans am nächsten Morgen nicht mehr, er hatte einen Kater wie schon lange nicht mehr.

2. Kapitel: Der Plan steht fest

Es hatte fast zwei Wochen gedauert, bevor man ihm das Geld auf sein Konto überwiesen hatte. Hans hatte die Zeit genutzt und sich bei verschiedenen Autohändlern umgeschaut. Seine Entscheidung war auf einen BMW gefallen, der, nur ein knappes Jahr alt war und einen geringen Kilometerstand zeigte. Auch sein Plan für die nächsten Wochen hatte Gestalt angenommen. Er würde einige Wochen in Italien verbringen, irgendwo am Gardasee, wo er mit seinen Eltern als Teenager schon mal zwei Wochen verbracht hatte. Damals hatte er sich nichts aus den Spezialitäten gemacht, die in den Trattorias angeboten wurden, auch nichts aus dem vollmundigen Wein, insbesondere dem Barolo, der es ihm angetan hatte. All seine Sinne waren auf Genuss eingestellt, ob Garda, Limone oder Bardolino, irgendwo würde er einen Ort finden, von dem er aus die Gegend erkunden konnte, Zeit hatte er genug. Mit einigen neuen Klamotten war seine Reisetasche schnell gepackt, sein Wagen startklar.

Schon um 7Uhr machte er sich an diesem Samstag auf den Weg. Der Wetterbericht hatte Sonne und Temperaturen von 25 bis 27 Grad angekündigt, optimales Reisewetter, zumal er nun auch eine Klimaautomatik hatte, die die Fahrt angenehm machen würde.

Mit einer riesigen Vorfreude auf die kommenden Wochen ließ er seine Heimat hinter sich und fand sich schon bald auf der Autobahn Richtung Süden. Der Motor des Wagen schnurrte, dass es eine wahre Freude war, die Pferdchen unter der Motorhaube warteten nur darauf ihre Leistung unter Beweis zu stellen. Nach etwa dreieinhalb Stunden auf der Autobahn, in denen er in vollem Galopp gefahren war, hatte er sich dazu entschieden, die Bahn zu verlassen, um einerseits etwas von der Landschaft zu sehen, die, je weiter er nach Süden kam, an Reiz zu nahm. Andererseits hatte er den Wunsch verspürt, sein Ziel ausgeruht und ohne Stress sowie den Ärger über andere rücksichtslose Autofahrer zu erreichen. Hinter Karlsruhe war er auf eine Landstraße abgebogen, die ihn vorbei an Baden-Baden und Freiburg Richtung Süden durch den Schwarzwald führen würde. Dem Routenplan nach würde er ungefähr 11 Stunden bis zum Gardasee brauchen, doch Zeitdruck und Stress waren das Letzte was er sich antun wollte.

Vielleicht würde er irgendwo im Schwarzwald in einem netten kleinen Hotel übernachten, am Abend in einem feinem Restaurant regionale Spezialitäten kosten und auch ein oder zwei Gläschen Wein Badischen Weins genießen. Allein die Vorstellung davon schraubte seine Stimmung in unbekannte Höhen.
„You ain’t seen nothing yet“, einen Hit aus den 70iger Jahren von Bachman Turner Overdrive, sang er mit voller Stimme und Leidenschaft, auch wenn ihm einige Textinhalte nicht geläufig waren.

Im Radio fand er einen Sender, der Hits aus den 70igern, 80igern und 90igern spielte. Bei ‚Come on Eileen’, dass er lauthals mitsang, steigerte sich seine Laune um ein Weiteres. ‚Day Tripper’ von den Beatles, ‚Dreamer’ von Supertramp und ‚Es geht mir gut’ von Westernhagen waren einige Oldies, bei denen er voll aufging und den Rhythmus auf dem Lenkrad mit trommelte. Nach einem leckeren Cappucino und einem Croissant an einer Autobahnraststätte hatte er sich mit Genuss eine Zigarette gedreht, Rauchen im Auto war ein absolutes No Go. So gestärkt ging es mit absoluter Reiselust und in voller Hochstimmung weiter auf der Landstraße Richtung Freiburg. Das Radio hatte er ausgeschaltet, als Sänger nicht sonderlich talentiert, genoss er die Stille der Landschaft und damit auch ihre optischen Reize.

3. Kapitel: Anna

Es war hinter einem kleinen Ort, irgendwo in der Nähe von Baden-Baden, als er sie am Straßenrand erblickte, einen Daumen ausgestreckt auf eine Mitfahrgelegenheit Richtung Süden hoffend. Sollte er anhalten und einer jungen Frau, viel älter als er konnte sie bei näherem hinsehen nicht sein, ein Mitfahren anbieten? Natürlich hielt er an und öffnete das Beifahrer Fenster.
„Wohin soll es gehen“, nett gefragt, und ohne jeglichen Hinter-gedanken, schaute er die junge Frau an. Sie war hübsch, ohne Frage, vielleicht im selben Alter. Nachdem sie Hans ein paar Sekunden angeschaut hatte, beantwortete sie seine Frage mit einer Gegenfrage.
„Wohin fährst Du“?
„Nach Süden, Richtung Gardasee“.
„Meine Richtung, aber sag mal, kann ich Dir vertrauen“?
„Keine Ahnung, ich hab mich selber noch nirgendwo mit hin genommen“.

Ein Spruch, der spontan für ein Lächeln auf beider Gesichter gesorgt hatte.
„Wir werden ja sehen“.
Damit hatte sie die hintere Tür geöffnet und eine kleine Reisetasche auf den Rücksitz gelegt.
‚Tatsächlich mein Glückstag“, dachte Hans, der, nachdem sie eingestiegen war, ohne Hast angefahren war.
„Ich bin der Hans“ stellte er sich vor und reichte ihr seine rechte Hand.
„Anna“, sagte sie und schaute ihn, nun etwas länger noch einmal an.
„Wohin genau soll es gehen, Hans“?
„Ich weiß es noch nicht genau. Irgendwo an den Gardasee“.
„Urlaub“?
Annas Neugierde war geweckt.
„Ja, Urlaub und möglicherweise einen neuen Job“.
„Aha, und was ist machst Du“?
„Ich bin Koch, oder besser gesagt, war es bis vor ein paar Wochen. Matschiges Gemüse und Schnitzel sind nicht so mein Ding“.
„Und was ist Dein Ding“, dieses mal lachend, war sie nun wirklich neugierig geworden.

„La Cuisina Italiana“ sprudelte es aus ihm heraus.
„Traditionelle Italienische Küche“.
Anna schaute ihn noch einmal an, dieses Mal etwas intensiver als vorher.
„Und Du“? Sein Blick zeigte ehrliches Interesse. Es war nicht nur der feine unaufdringliche Duft der von ihr ausging, der seine Neugierde ebenfalls geweckt hatte.
Ihr Gesicht war das einer klassischen Schönheit. Eine gerade Nase, nicht zu groß, große braune Augen und ein Mund, der zum Küssen geschaffen war. Ihre schwarzen Haare umrandeten das schmale ovale Gesicht und erinnerten ihn an eine der Marmorstatuen wie sie man sie in Museen fand. ‚Irgendwie italienisch’, dachte er.
„Richtung Süden, wo genau weiß ich noch nicht, mal sehen“.
„Und was machst Du“?
„Ich habe BWL studiert, war aber nicht wirklich meins“
„Also eine Art Auszeit“?
„Genau“.
Beide verfielen sich nach diesem ersten Austausch in Schweigen, kein ungemütliches Schweigen, eher eine stillschweigende Verein-barung das für den Moment alles gesagt worden war.

Irgendwann, Hans wusste nachher nicht mehr zu sagen wer, hatte einer von beiden das Schweigen gebrochen.

Man hatte sich über Musik, Filme, Politik und Gott und die Welt unterhalten. Es war schon erstaunlich, wie sich ihre Ansichten ähnelten, beziehungs-weise deckungsgleich waren. Während sie sich Freiburg näherten, warf er hin und wieder einen verstohlenen Blick auf die junge Frau, die mit geschlossenen Augen einem Hit von Dire Straights aus den 8zigern zuhörte und die Melodie dabei leise mitsummte. Er hätte sie gerne geküsst, doch das ging natürlich nicht.

„Was geht dir durch den Kopf“? Dabei schaute sie ihn unverhohlen und neugierig an. Die plötzliche Frage hatte ihn völlig überrascht, so das er errötete, was Anna nicht entgangen war. „Nichts besonderes“ stammelte er, wobei er einen Kloß im Hals verspürte. „Wirklich nichts“? „Nichts besonderes“ kam es aus ihm heraus, sein Blick stur auf die Straße gerichtet. „Und was genau“?

‚Sie will einfach nicht locker lassen’, dachte er.
„Ich habe darüber nachgedacht wo wir heute übernachten“.
„Und was genau hast Du Dir dabei vorgestellt“?
„Eine kleine Pension, irgendwo vor der Grenze“.
„Du meinst sicherlich zwei Einzelzimmer“?
Wieder einmal spürte er, wie er errötete.
„Ja natürlich, was denn sonst“?

Das Thema wurde langsam unangenehm für Hans.
„Du glaubst doch nicht…“.
Bevor er den Satz vollenden konnte, hatte sie dazwischen gefunkt.
„Ich glaube gar nichts, ich wollte nur wissen, was Dir in Deinem Kopf umgeht“. Wieder einmal schaute sie ihn neugierig an.
„Also, was ich gedacht habe ist, dass wir in einer Pension übernachten, abends zusammen etwas essen und morgen weiterfahren“.
„Hm“ war alles, was sie erwiderte, eine Antwort, die irgendwie im Raum stand und alle Möglichkeiten offen ließ.
„Natürlich würde ich Dich zum Essen gerne einladen“, bot Hans ihr an, sein Blick auf Anna gerichtet.
„So, würdest Du?“
„Falls Du damit einverstanden bist.“
Für eine Antwort nahm Anna sich mehr Zeit als gewöhnlich. Sie genoss es, diesen anscheinend unbeholfenen Typen im Umgang mit Frauen etwas zu verwirren und seine Reaktion auf ihre Fragen zu testen, dabei mochte sie ihn eigentlich. Er sah gut aus, und wenn er lächelte, zeigten sich kleine Grübchen um seine Mundwinkel herum. Etwas naiv vielleicht, jedoch offen und anscheinend auch ehrlich.
„Einverstanden, jedoch getrennte Rechnungen“.
Eine kleine Last schien von seinen Schultern gefallen zu sein, als sie ihm irgendwie erleichtert, zustimmte. Die Fahrt wurde, nachdem man dieses delikate Thema abgeschlossen hatte, wieder lockerer. Munter sprudelte Hans darauf los, was Anna oft mit einem Lachen quittierte. Außerhalb von Lörrach fanden sie eine Pension, die einen ordentlichen und sauberen Eindruck machte, und zwei im bäuerlichen Stil eingerichtete Zimmer bot.
Nachdem sich beide etwas ausgeruht und frisch gemacht hatte, trafen sie sich in dem kleinen Restaurant, welches der Pension angeschlossen war.
Das Essen war köstlich. Zum Fisch hatte Hans einen badischen Grauburgunder gewählt, der auch Anna zusagte. Für ein Dessert hatten beide keinen Platz mehr, so dass man sich gegenseitig, nachdem man die Flasche geleert hatte, eine gute Nacht wünschte, nicht ohne sich vorher zum Frühstück zu verabreden.

‚Was für ein Tag’, dachte Hans, als er, nach den Gläsern des vollen Weines, etwas müde aber gut gelaunt auf das Bett sank. Seine letzten Gedanken bevor er in einen tiefen ruhigen Schlaf fiel, galten Anna. Je mehr und umso länger Hans über sie nachdachte, umso mehr gefiel sie ihm. Ihr Lächeln, die Art wie sie sich bewegte und ihn mit ihren großen Augen ansah, hatten ein Gefühl in ihm wachgerufen, dass er so noch nicht kennen gelernt hatte. War er vielleicht verliebt? Bei diesem Gedanken wurde ihm ganz warm. ‚Quatsch’ dachte er, und versuchte an etwas anderes zu denken. Kurz darauf war er eingeschlafen.

4. Kapitel: Ein Unfall mit Folgen

Frisch und ausgeschlafen war er wach geworden, viel später als er es geplant hatte. Seine Uhr zeigte 8.40 Uhr, um 8.30Uhr hatte er sich mit Anna zum Frühstück verabredet. Nach einer schnellen Dusche und dem Verzicht auf eine Rasur, fand er sich in dem kleinen Frühstücksraum ein. Anna war noch nicht da. Anscheinend hatte auch sie sich verschlafen, egal, zunächst freute er sich erst einmal auf das gemeinsame Frühstück, und dann auf die gemeinsame Weiterfahrt. Eine junge Kellnerin fragte nach seinen Wünschen, und als sie mit dem Kaffee zurückkam, reichte sie Hans einen Briefumschlag, der in einer weiblichen Handschrift an ihn adressiert war. Schnell hatte er ihn geöffnet. Der Brief war von Anna und las:
Lieber Hans,
ich hoffe dass Du mir nicht böse bist, wenn ich
Dich nicht weiter auf Deiner Reise begleite. Mein
Weg führt mich an einen Ort, wo ich noch einige
Dinge zu regeln habe.
Die Fahrt mit Dir hierher hat mir sehr gefallen, und,
wie Du weißt, die Welt ist ein Dorf. Vielleicht sieht
man sich noch einmal wieder.
Ich wünsche Dir eine gute Reise und hoffe, dass
Dir das Leben das schenkst, wonach Du suchst. Bleibe gesund und pass auf Dich auf.
Mit einem lieben Gruß
Anna.

Enttäuscht faltete Hans den Brief zusammen.

Der Appetit auf ein Frühstück war ihm vergangen. Nach einer schnellen Tasse Kaffees fand er sich an der Rezeption nur um fest zu stellen, das Anna ihren Anteil bereits bezahlt hatte. Nach wenigen Minuten fand er sich auf der Landstraße wieder, seine Stimmung auf einem Tiefpunkt angelangt. Warum hatte sie ihm nicht gesagt, dass es Dinge gab die sie noch erledigen musste, es wäre nicht mehr als fair gewesen. Sich heimlich aus dem Staub zu machen, war kein guter Stil, ganz und gar nicht. Kurz vor der Grenze hatte er sie auf einmal gesehen, mitten auf der Straße. Mit ihren großen Augen hatte sie ihn fast schon vorwurfsvoll angeschaut, die blöde Kuh. Um ihr auszuweichen hatte er das Lenkrad herum gerissen und versucht zu bremsen, mit dem Erfolg, das er sie zwar verfehlte, der Wagen aber mit einen kleinen Sprung die Böschung herunter fuhr, knapp an einen Baum entlang schlürfte um unten, in einer Weide, sich sachte auf die Seite drehte, und dann auf dem Dach liegen zu bleiben. Wie lange er im Auto gelegen hatte, wusste er nicht mehr zu sagen, als ihn ein Polizist nach dem Unfallhergang befragte. Eine Untersuchung nach Verletzungen hatte er abgelehnt, nicht eine einzige Schramme ließ sich finden.

Gekränkt war nur sein Stolz, als er den BMW betrachtete, der, immer noch auf dem Dach liegend, ein trauriges Bild gab. Die Scheiben waren zersplittert, ein Kotflügel lag wie abgetrennt an der Seite, die Karosserie voller Beulen.
„Dann erzählen Sir mir noch mal, wie war das mit der Kuh“, fragte der Polizist, der den Unfall aufnahm.
„Tja, was soll ich dazu groß sagen, ich fuhr die Straße entlang als dieses Viech hinter der Kurve mitten auf der Straße stand. Ich bin ihr ausgewichen und im Graben gelandet“.
„Welche Farbe hatte die Kuh“, wollte der Gesetzeshüter wissen?
„Braun, schwarz, weiß, keine Ahnung. Glauben Sie ich merke mir solche Sachen? Vielleicht hätte ich noch hinsehen müssen ob sie ein Halsband um hatte, oder einen Knopf im Ohr“? Hans war genervt, was sollten diese scheiß Fragen?
„Nun mal langsam, junger Mann. Das Problem ist, hier ist weit und breit keine Kuh zu sehen“.
„Die war aber da. Dann ist sie eben abgehauen, keine Ahnung“.
„Ich muss Sie bitten, da rein zu blasen“, sagte der Beamte und hielt ihm ein Gerät vor die Nase. Hans kam seiner Aufforderung nach. Das Ergebnis war negativ.
„Ich habe den Abschleppdienst bestellt, sagte der Mann in Uniform, den Rest müssen Sie mit ihm ausmachen.

Nur wenige Minuten später stand ein leuchtend orangefarbener Abschleppwagen am Unfallort. Der Fahrer in einem schmutzigen Overall schaute sich den BMW an und schüttelte fast schon Mitleidsvoll seinen Kopf.
„Nee nee. Deiner“? Dabei schaute er Hans fragend an. Hans nickte.
„Also viel zu machen ist da nicht mehr. Wo wolltest Du denn hin“?
„Gardasee“, erwiderte Hans.
„Kannst Du jetzt knicken“.
„Und“, sagte Hans, „wie ist es mit reparieren“?
„Ist nicht“, sagte der Fahrer. „Viel zu teuer“.
Mit jeder Minute wurde er bedrückter, und damit auch der Frust. Erst die Enttäuschung heute morgen, und jetzt das, dabei hatte der gestrige Tag so gut angefangen. „Scheiße, verdammte“. Schon fast heraus geschrieen, musste er seiner Stimmung Luft machen.
„Hör mal“, sagte der Fahrer. Du willst doch bestimmt immer noch nach Italien, oder“?
„Ja, schon, nur wie denn“?
„Ich wüsste da was“, sprach der Fahrer, während er sich mit einer Hand am Kinn rieb.

„Ich hab da so eine Idee“.
Mit etwas Aufwand hatte er den BMW die Böschung hoch geholt und an den Haken genommen, ein Bild des Jammerns.
„Spring rein“, forderte er Hans auf, der immer noch nicht wusste, was es mit der Idee des Fahrers auf sich hatte.
„Nun“, sagte Hans, „was ist das für eine Idee“?
„Wart’ s ab, Junge, Du wirst schon sehen“.
Am Autohof angekommen, forderte er Hans auf mit zu kommen. Nachdem sie einige Schrottautos passiert hatten, wurde Hans klar, worauf der Mann hinaus wollte. Hinten, in einer Ecke stand ein Wohnmobil, über das sich eine dicke Staubschicht gelegt hatte.
„Siehste, Junge, da ist das Schätzchen. Motor ist 1A und schnurrt wie ein Kätzchen. Innen drin Kühlschrank, Herd, Dusche, der Ganze Schnickschnack. Muss ein bisschen gewaschen werden, dann ist sie wieder Tip-Top“.
„Und wie hast Du Dir das vorgestellt“? Neugierig und nicht sicher was er von dieser ‚Idee’ halten sollte, schaute er den Fahrer an.
„Pass auf Junge. Dein Wagen ist kaputt, klar? Für mehr als ein paar Ersatzteile taugt er nichts mehr, capishi? Ich kann die Teile gut gebrauchen und Du brauchst etwas für Deinen Urlaub. Wir tauschen, Du bekommst Lieselotte, ich die Teile, capishi“?

‚Ist das ein guter Deal’, dachte Hans, während er sich am Kopf kratzte. Der Wagen war hinüber, ganz klar. Der Gardasee lockte nach wie vor. Der Vorteil: Er konnte seinen Urlaub fortsetzen, immerhin etwas.
„Einverstanden“, damit streckte er dem Fahrer seine Hand hin, der diese kräftig schüttelte.
„Gute Entscheidung, Junge. Du wirst viel Spaß an Lieselotte haben“.

Nachdem der Mann ihn mit einem Wasserschlauch und Putzmitteln versorgt hatte, machte sich Hans an die Arbeit. Nach weniger als zwei Stunden stand Lieselotte vor ihm. Strahlend, sauber und bereit. Auch der Innenraum war bereit, der Kühlschrank funktionierte einwandfrei, ebenso Herd und Dusche. Nicht ohne wenig Stolz betrachtete Hans sein Werk, das bis auf ein paar Gebrauchsgegenstände, für die Reise in den Süden bereit war. Ein paar kleine Schrammen und kleinere Beulen hier und da hatten Hans zunächst abgeschreckt, hatte sich sein BMW in einem tadellosen Zustand befunden. Doch nachdem er Lieselotte mit Seife und Bürste zu Leibe gerückt war, erschienen diese kleinen Mängel eher als unwichtig. Langsam, aber sicher verspürte er wieder so etwas wie Vorfreude auf die nächsten Wochen. Er musste sich nicht mehr um ein Hotelzimmer kümmern und konnte parken, wo es ihm erlaubt war. Wenn das nicht Freiheit war, was dann?

Seine Sachen waren schnell verstaut und bereits am Mittag fand er sich wieder auf der Landstraße. Er genoss die wunderschöne Landschaft und Ruhe, die sie ausstrahlte, so dass er hin und wieder anhielt und sich eine Zigarette drehte. In diesen Momenten war der Stress der letzten Stunden vergessen. Lieselotte schnurrte wie ein Kätzchen, wie es der Mann gesagt hatte, und irgendwie kam er sich wie ein Eroberer vor, der noch viel entdecken wollte. Schon bald hatte er Zürich erreicht. Es war früher Nachmittag, und wenn man schon mal in Zürich war, sollte man sich Zürich auch anschauen.

Er fand schnell einen Parkplatz und, nachdem er Lieselotte gut verriegelt und die Fenster richtig abgeschlossen hatte, machte er sich auf den Weg. Nach einer Fahrt mit der Polybähnli bestellte er sich in der Nähe von der Kirche Fraumünster ein kaltes Bier und Züricher Geschnetzeltes, fuhr ein paar Stationen mit der Tram und fand sich schon bald wieder vor Lieselotte stehend. Gestärkt und guter Laune, machte er sich auf den Weg. Nachdem er Zürich verlassen hatte, fand er außerhalb einen Campingplatz, der eine sauberen Eindruck machte und darüber hinaus einen kleinen Lebensmittel Laden bot, der ihn mit frischen Brötchen am nächsten Tag versorgen würde. Sein Gleichgewicht und damit die Innere Gelassenheit waren spätestens jetzt wiederhergestellt.

Bei einem Glas Wein, draußen sitzend, war es der schönste laue Sommerabend, den er seit vielen Jahren erlebt hatte. Die Welt war schön, viel schöner jedoch, wäre sie, wenn Anna da wäre.

5. Kapitel: Gardasee

Es war ein wunderschöner Morgen, als er schon früh am Morgen erwachte. Die Sonne schien durch das Fenster, wodurch hunderte kleine Flusen sichtbar wurden, die wild durch den Camper wuselten.
‚Ein Tag wie gemacht um Helden zu zeugen’, dachte Hans. Dabei viel ihm wieder Anna an. Mit einem kleinen Seufzer machte er sich auf zu den Duschen, in unweit dem Hauptgebäude lagen. Zwei frische Croissants und einen Cappuccino später, war er wieder unterwegs. Entlang dem Zürichsee, der Blick darauf wesentlicher schöner als eine Postkarte, erreichte er kurz darauf den Walensee. Die Aussicht auf die wunderschöne Landschaft verlangte eine Pause, die er mit einer Selbstgedrehten und dem Rest seines Cappuccinos verbrachte. Nachdem er sich an der Szenerie satt gesehen hatte, etwas, was eigentlich unmöglich war, führte ihn die Straße über Chur und Bergamo in Richtung Brescia. In einer kleinen Trattoria gönnte er sich eine Portion Spaghetti mit Meeresfrüchten, dazu ein Glas Pinot Grigio, das er mit etwas Sprudelwasser verdünnte. Das war es, und genau so hatte er sich seine Reise vorgestellt.

„Herz was willst du mehr“, entfuhr es ihm. Das war es wohl, was man La Dolce Vita nannte. Am Nachmittag hatte er Brescia erreicht, das Tor zum Gardasee.
Sein Handy hatte, auf der Suche nach einem geeigneten Campingplatz, ihm einen Glamping Platz ausgewiesen, der außerhalb von Desenzano del Garda, einen optimalen Ausgangspunkt für seine Erkundigungen versprach. Tatsächlich war es eine Platz, der von luxuriösen Campingkarossen und Zelten der absoluten Luxusklasse belegt war.
Eine nette junge Frau begrüßte ihn an der Rezeption und war erstaunt, als seine Antwort auf ihre Frage, wie lange er bleiben möchte, mit einem Schulterzucken beantwortet wurde.
„Drei Wochen, vier Wochen, vielleicht auch länger“, hatte er dann mit einem Lächeln geantwortet.
„Ist das OK“?
„No Problema“, hatte sie gesagt, und ihm ein Lächeln geschenkt. Schnell waren die Formalitäten erledigt. Der Platz, den ihn die Junge Frau, die sich als Chiara vorgestellt hatte, hätte besser nicht sein können. Der uneingeschränkte Blick aus Lieselotte heraus zeigte die Ganze Schönheit des Gardasees. Hans war begeistert.
‚Wahnsinn’, dachte er, ‚der absolute Wahnsinn’.
In dem Lebensmittelladen des Campingplatzes besorgte er sich einige Vorräte, einen Reiseführer sowie eine Karte, deren Maßstab optimal für seine Erkundigungen geeignet war.

Seine Vorräte verstaut, hatte er sich zu Fuß auf den Weg in die Stadt gemacht. Bereits im Mittelalter war die Stadt am Südufer des Gardasees ein bedeutender Handelsstützpunkt, hatte er im Reiseführer gelesen. Der malerische Hafen von Desenzano war sein erstes Ziel, wo er sich draußen vor einem Bistro ein kaltes Bier bestellte, während er das rege Treiben der Menschen beobachtete, die mal schlendernd, mal eilig, an ihm vorbeizogen. Nach einem weiteren Bier ließ er sich treiben, durchlief schöne Parkanlagen, wo er, auf einer Bank sitzend, die prächtigen Bäume und Pflanzenvielfalt bestaunte. Erst Stunden später fand er sich auf dem Campinplatz wieder, sein Kopf voller Bilder, seine Nase gefüllt mit Düften, und seine Ohren voll mit den unterschiedlichsten Geräuschen, die er während seines Ausflugs aufgenommen hatte. Am frühen Abend, nachdem er sich frisch gemacht hatte, fand er einen Tisch draußen vor der Trattoria, die ebenfalls dem Campingplatz angehörte. Nachdem er sich ein viertel des weißen Hausweins bestellt hatte, der sich als Cortese di Gavi entpuppte, studierte er, fast schon andächtig, die Speisekarte, die sich als Offenbarung erwies. Schon sehr bald lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Als Antipasti hatte er sich für SCAMPI CROSTINE (Gebratene Scampi mit Crostine), entschieden. Die nachfolgende Wahl fiel jedoch schwer. Als PRIMI PIATI (Zwischengericht) konnte er sich nicht zwischen RISOTTO DI MARE (Fischrisotto) und CAPELLINI CON I CALAMARETTI AL „RISOTTO“ (Capellini mit Tintenfischen nach Art Risotto), entscheiden. Letztendlich entschied er sich für die CAPELLINI, das RISOTTO DI MARE würde er sich morgen gönnen. Dann gab es da noch die Wahl des SECONDI PIATI, dem Hauptgericht. Auch diese Wahl fiel ihm schwer. Sollte er sich für ROMBO AL CAPPERI (Steinbutt in Kapernsauce) oder

ROGNONI BARTOLEMEO SCAPPI (Kalbsnieren nach Bartolomeo Scappi)
entscheiden?
Nach einem kurzen Zögern entschied er sich für die Nieren, ein Gericht, das er zwar selber schon einmal zubereitet hatte, aber zu dem es kein Vergleich gegeben hatte.
Die Auswahl der Gerichte hatte den Kellner beeindruckt. Hier war nicht nur ein Gast, der auf italienisch seine Bestellung aufgeben konnte, sondern auch die angebotenen Spezialitäten zu schätzen wusste.
Genüsslich, und mit viel Vorfreude hatte er sich für jedes einzelne Gericht Zeit genommen. Nicht nur die Speisen, sondern auch der Wein war köstlich und passte hervorragend zur Auswahl.

Nachdem er die Rechnung beglichen, und dem Kellner ein fast schon fürstliches Trinkgeld bedacht hatte, war er in dessen Gunst und Respekt an erster Stelle gerückt.
„Buona Notte, Hans“ hatte er ihm gewünscht.
„Buona Notte“ Giuseppe, hatte Hans erwidert und war mit vollem Bauch, aber auch glücklich und zufrieden, zu Lieselotte gegangen, wo er, leicht gerädert, schnell in einen traumlosen Schlaf gesunken war.

6. Kapitel: Der Test

Die ersten zehn Tage waren wie im Fluge vergangen. Nach einem leichten Frühstück hatte er das facettenreiche Örtchen Sirmione erkundet. Sirmione: ‚eine Stadt zum Verlieben’, so stand es in seinem Reiseführer, ‚die Perle des Gardasees’. Tatsächlich hatte Hans selten einen Ort erlebt, an dem es soviel zu entdecken gab. Die Ausgrabung römischen Ursprungs an der Spitze der Landzunge, der Lido delle Bionde – der Strand der Blondinen – mit seinem besonders langen Badesteg, Prachtbauten wie der romanische Dom, Palazzo Ducale, und die malerische Altstadt, die es ihm besonders angetan hatte.
Hier hatte er sich in einem kleinem Restaurant für FRUTTI DI MARE GRATINATI (Überbackene Meeresfrüchte) entschieden, und war, wie sich später herausstellen sollte, vom Inhaber persönlich bedient worden, der bis vor einigen Jahren ein Restaurant in Aachen betrieben hatte, und so, etwas später, ein Schwätzchen mit Hans gehalten hatte. Hans hatte dem Gericht ein höchstes Lob ausgesprochen, was den Padrone über alle Maßen erfreut hatte.

Mit dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen hatte sich Hans für das exzellente Mahl bedankt. ‚Ein Ort zum Verlieben’ dachte Hans, und eine Trattoria genau nach meinem Geschmack’.
Den nächsten Tag hatte Hans am Swimming Pool des Campingplatzes verbracht und seine Seele baumeln lassen. Ein kühles Bier zwischendurch hatte den Durst gelöscht, dabei hatte er ein paar nette Gäste kennen gelernt, die aus unterschiedlichen Ländern hierher gefunden hatten.
Mit der Gardaseefähre, die aus Sirmione startete, hatte er Orte wie Salò, Garda oder Moniga del Garda erkundet. Jeder Tag war zu einem Erlebnis geworden und manchmal wünschte er sich als Italiener in der Gegend vom Gardasee zur Welt gekommen zu sein. Doch was hielt ihn davon ab seine Zelte hier auf zu schlagen? Er kam zu der Erkenntnis, dass einem solchen Vorhaben nichts im Wege stand. Er musste nur eine Entscheidung treffen, mehr nicht. Der Gedanke, zumindest einen Teil in diesem Teil der Welt zu verbringen, hatte ihn nicht mehr los gelassen. Der Gedanke war zur Idee geworden, sein Entschluss nach wenigen Tagen gefasst. Er brauchte einen Job, und da hatte er schon so etwas wie eine Idee.
Zweimal hatte er in den letzten Tagen die kleine Trattoria in Sirmione besucht und war jedes Mal vom Inhaber herzlich begrüßt worden. Beim letzten Besuch, nachdem die Gäste fort waren, hatte dieser sich zu Hans gesetzt.

Man hatte sich zunächst über Gott und die Welt unterhalten, bevor Hans zu dem Thema gekommen war, was ihm unter den Nägeln gebrannt hatte. „Antonio“, (so der Name des Inhabers), „Du weißt, dass ich Deine Küche sehr schätze“. Dieser Satz hatte eine neue Wendung in ihrem Gespräch genommen, so das Antonio ihn mit Neugierde unverhohlen anschaute.
„Mir gefällt Deine Heimat“, sprach Hans weiter, „ich mag die Menschen, die kleinen zauberhaften Orte, und insbesondere das, was Ihr ‚La Dolce Vita’ nennt. Ich mag die Art, wie Ihr die Speisen zubereitet, die köstlichen Weine und die freundliche Art und Weise, wie Ihr mit Menschen umgeht“.
Antonio hatte seinen Stuhl etwas näher an den Tisch gerückt und machte aus seiner Neugierde keinen Hehl.
„Was willst Du mir sagen, Hans“?
„Was ich damit sagen will, Antonio, ich habe mich dazu entschlossen, hier zu bleiben, nicht als Gast oder Urlauber. Ich möchte sozusagen hier meine Zelte aufschlagen, zumindest für die nächsten Jahre“.
„Das freut mich sehr, Hans“. Antonio hatte gewusst, dass es nicht einfach für Hans war, direkt auf den Punkt zu kommen, da er schon eine Idee hatte, worauf dieses Gespräch hinaus laufen würde.

In den Gesprächen, die sie geführt hatten, hatte Hans von seinen Vorlieben für die italienische Küche immer wieder geschwärmt. Er hatte es ihm auch nicht einfach machen wollen und gesagt: „Was kann ich für Dich tun? Suchst Du eine Wohnung“? Hans schüttelte den Kopf.
„Ja, nein, vielleicht später. Ich suche einen Job“. So, jetzt war es heraus. Erleichtert, nachdem er etwas ins Schwitzen geraten war, hatte Hans nun neugierig in das Gesicht von Antonio geschaut, der leicht gegrinst hatte.
„Ich sage Dir was, mein Freund und hör gut zu. Ich werde Dir drei Gerichte nennen, die Du kochen sollst, und wenn alle drei nach meinem Geschmack sind, kannst Du bei mir anfangen“.
Hans strahlte über das Ganze Gesicht. Das war eine Herausforderung, der er sich gerne stellen würde.
„Danke, Antonio, ich nehme die Herausforderung an“.
„Bene, Hans“. Komm in drei Tagen vorbei, bis dahin habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen“.
„Abgemacht, Antonio, in drei Tagen, fino a quando“.
„Fino a quando, Hans “.
Drei Tage später war Hans erschienen und hatte seine Aufgabe bekommen. An erster Stelle hatte Antonio aufgeschrieben:

Antipasti e cicchetti
Capesante Gratinate (Gratinierte Jakobsmuscheln)

Primi Piati
Tagliolini con Gamberetti e Radicchio Tagliolini mit Shrimps und Radicchio

Secondi piati
Fegato alla Veneziana Venezianische Kalbsleber
Hans staunte nicht schlecht, als er die Zusammenstellung der Gerichte sah. Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Die ersten beiden Gerichte hatte er schon einmal gekocht, bei der venezianischen Leber war er nicht ganz sicher. Es war eine Herausforderung, die er gerne annahm.
„Das mache ich gerne“, sagte er, „a presto“.
„Morgen in einer Woche, Hans“, sagte Antonio, „Ciao“.
„Ciao Antonio“. Voller Zuversicht machte er sich auf den Weg

zurück. Das würde er packen, ohne Frage. In Desenzano würde er sich sicherheitshalber ein Kochbuch kaufen, man konnte nie wissen.
‚Ich müsste das ganze vorher einmal probekochen‘, dachte er, und nach wenigen Minuten hatte er eine Idee gefunden wie er vorgehen könnte.
Am nächsten Tag, nachdem er einige Stunden am Pool verbracht hatte, traf er Giuseppe während dieser eine Pause machte. Schnell hatte er ihm erklärt, worum es ging. Giuseppe versprach ihm mit seinem Chef zu sprechen und ihm am gleichen Tag Bescheid zu geben.
Bereits am Abend kam Giuseppe auf ihn zu, den Daumen erhoben, während Hans sich die Speisekarte ansah.
„Buono, Hans. Morgen Nachmittag. Wenn es gut ist, werden wir Deine Gerichte einigen besonderen Gästen anbieten, wenn nicht“, dabei machte er eine Handbewegung zum Hals hin, die ihm signalisieren, sollte ‚Kopf ab‘.
„Danke Giuseppe“, die Freude in seinem Gesicht offensichtlich.
Gegen den frühen Nachmittag des nächsten Tages stand er schon in der Küche, die um diese Zeit nur wenig zu tun hatte. Die Vorbereitung der drei Gerichte hatte fast zwei Stunden gedauert. Nun hatte er bis die ersten Gäste kamen, noch etwas Zeit, die er entspannt am Pool verbrachte.

Punkt 6 Uhr erschien er in der Küche, als kurz darauf die erste Bestellung eintraf. Von dem Moment an brutzelte er volle zwei Stunden, als Gino, der Chef der Trattoria auf ihn zukam. „Finito, Hans“, sagte er. „tutto va bene. Puoi sempre iniziare da me. (Du kannst jederzeit bei mir anfangen) Danke. „Grazie, Gino, aber ich habe da schon etwas in Aussicht. Noch einmal, vielen Dank“. Gino, der wohl wusste worauf Hans anspielte, lächelte und stellte einen Eiskübel mit einer Flasche Wein auf den Tisch. Es war ein CHASSAGNE MONTRACHET BOURGOGNE AOP, ein feiner Tropfen, der hervorragend zu den gegrillten Scampi passen würde, die er sich bestellt hatte. “Mille grazie, Gino“. „Con piacere, Hans”. Nach dem Gino gegangen war, genoss Hans den lauen Sommerabend. Die Probe war geglückt, die Premiere konnte kommen.

Die Taschen, voll mit seinen Einkäufen, war Hans am frühen Nachmittag bei Antonio erschienen.
„Du hast alles bekommen, was Du brauchst“? Dabei schaute Antonio ihn neugierig an.
„Wenn nicht, habe ich jetzt schlechte Karten“ antwortete Hans und lächelte. Die Vorbereitungen erledigt, machte Hans sich ans Werk. Nach kurzer Zeit präsentierte er Antonio die gratinierten Jakobsmuscheln, der, nachdem er sich den Duft zur Nase gefächelt hatte, das Gericht zu sezieren. Ohne seine Miene zu verziehen und ohne jeglichen Kommentar, wartete er auf die Tagliolini.

Wie zuvor verspeiste er diese kommentarlos. Hans hatte auf eine Reaktion gehofft und war enttäuscht, als keine kam. Hatte er was falsch gemacht? Er wusste es nicht, doch es musste weitergehen. Auch die venezianische Kalbsleber entlockte Antonio keinerlei Reaktion. Nachdem diese verspeist war, bat ihn Antonio nach draußen, wo er ihn mit ernster Miene anschaute. ‚Nein, bitte nicht‘, dachte Hans. ‚Das kann doch nicht alles schlecht gewesen sein‘. „Wann kannst Du anfangen“? Sofort brach Antonio in ein schallendes Gelächter aus, was einige Passanten dazu brachte stehen zu bleiben. „Das war ganz hervorragend, mein Freund“. Hans, dem ein riesiger Stein vom Herzen gefallen war, stand auf, umarmte Antonio und, etwas stammelnd, bedankte sich überschwänglich. Bei einem Glas Prosecco wurden die Details besprochen, zwei Männer, der eine etwas älter, völlig zufrieden mit Gott und der Welt. Zwei Tage später nahm Hans seine Arbeit auf.

7. Kapitel: Anna

Es war ihr nicht leicht gefallen, Hans auf diese Art und Weise zu verlassen. Sie hatte ihn gemocht, von Anfang an. Sehr sogar. Sein spitzbübisches Lächeln, der Schalk in seinen Augen und die Art, wie er sie anschaute, hatte ein Kribbeln in ihrer Magengegend ausgelöst; Schmetterlinge im Bauch. Nun war Anna nicht die Frau, die sich Hals über Kopf verliebt, sie war eine Kopffrau, die sich nicht so schnell von ihren Gefühlen leiten ließ. Umso länger sie Richtung Süden gefahren waren, um so stärker hatten diese sich jedoch gemeldet, und verlangten ein Mitspracherecht. Diese Erfahrung war neu für sie, und, im Nachhinein, hatte sie nicht so recht gewusst, wie sie damit umgehen sollte. Doch dann war der Kopf als Sieger aus diesem ‚Gefecht’ hervor gegangen. Hans, obwohl sie ihn kaum kannte, war offensichtlich auf der Suche. Was es war, das er suchte, konnte sie nicht sagen, vielleicht war es ein Gefühl des Zugehörigkeitseins, eine neue Heimat, oder eine Perspektive, sie wusste es nicht zu sagen.

Dass er jedoch etwas suchte, war eindeutig. Hätte sie sich auf eine Beziehung mit ihm eingelassen, wenn er in sich gefestigt gewesen wäre? Sehr wahrscheinlich. Doch Hans musste erst einmal seinen Weg gehen, und, darüber hinaus, sie war sich sicher, dass sie sich noch einmal über den Weg laufen würden, die Welt war klein, insbesondere da er den Gardasee als Reiseziel angegeben hatte.
‚Wir werden sehen’, dachte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
‚Wir werden ja sehen’.

8. Kapitel: Der Überfall

Hans hatte sich sehr schnell an den täglichen Ablauf gewöhnt, an die Stammgäste, die seine Art der Zubereitung zu schätzen wusste, und natürlich an die Art und Weise, wie Antonio seine Trattoria führte. Er war angekommen, jeglicher Gedanke an eine Rückkehr fremd geworden. Lieselotte hatte er schon zum Kauf angeboten, einzig eine passende kleine Wohnung gab es noch zu finden. Dienstage waren seine freien Tage, an denen er gerne am Pool saß oder die Gegend weiter erkundete, manchmal auch beides. An einem Dienstagabend hatte er vor dem Restaurant gesessen und eine leckere Portion Bucatini alla carbonara genossen, sich noch eine Karaffe vom Hauswein kommen lassen, als ein Typ, nur ein paar Jahre älter als er, ihn ansprach.
„Deutschland“?
Hans schaute ihn etwas ausführlicher an, bevor er ihm antwortete.
„Stimmt“.
„Darf ich mich zu Dir setzen“?
Hans machte eine einladende Bewegung. Der Mann trug teure Kleidung, die jedoch nicht zusammen zu passen schien. An seinem Arm er einen Chronometer, der, wenn er echt wäre, den Gegenwert zu einem Kleinwagen gestellt hätte. Um seinen Hals eine goldene Kette. Was ihm jedoch besonders auffiel, waren seine Augen, die überall umher blickten und alles zu beobachten schien. Alles in allem war es nicht der Typ Mensch mit dem Hans sich lange unterhalten hätte. Einen Tisch weiter saßen zwei Männer, die immer wieder einen Blick zu ihrem Tisch warfen, bemüht, unauffällig zu wirken. ‚Was soll’s’, hatte er gedacht, ich trink meinen Wein aus und bin dann weg. Der Mann hatte sich als Dieter vorgestellt und Hans schnell in ein Gespräch über belanglose Dinge verwickelt. Dann hatte er angefangen konkrete Fragen zu stellen; wo er denn übernachte, wie lange er bleiben wolle und einiges mehr. Als Hans sich verabschieden wollte, wurde Dieter konkret. „Ich muss morgen in die Heimat für ein paar Tage, bin am Wochenende wieder zurück. Ich habe hier eine Tasche mit ein paar Sachen, die ich nicht unbedingt mit mir rumschleppen will. Könnte ich sie bis dahin bei Dir lassen“, damit zeigte er auf eine alte Ledertasche, die neben ihm auf dem Boden stand. Zuerst wollte Hans ablehnen, dachte sich dann ‚was soll’s’ und stimmte zu. Er wünschte Dieter eine gute Nacht, nahm die Tasche die ihm entgegengestreckt wurde und ging. „Gute Nacht Hans“, rief Dieter hinter ihm her, „bis zum Wochenende“.

Hans winkte kurz und war weg. Im Camper angekommen, verstaute er die Tasche unter der Sitzbank ohne sich weiter um sie zu kümmern.

Das laute Krachen und Donnern, ein Erschüttern wie bei einem Erbeben und laute Stimmen auf Italienisch hatten Hans sehr früh am nächsten Morgen in seinem Bett senkrecht aufsitzen lassen. ‚Was zum Teufel ist passiert’?

Noch bevor er den Satz beendet hatte, stürzten schwarz vermummte Männer in den Camper, mit Maschinenpistolen im Anschlag. Zwei von Ihnen rissen ihn aus dem Bett hoch, und zogen ihn, mit beiden Armen hinter seinen Rücken, aus dem Fahrzeug, während laute Befehle ausgeschrieen wurden.

„Was soll das, lasst mich los“.

Hans verstand die Welt nicht mehr. Was sollte das? Aus seinen Träumen gerissen, fand er sich auf dem Bauch liegend wieder, die Hände mit Handschellen hinter seinem Rücken gefesselt. Links und rechts von ihm zwei der vermummten Männer, die keinen Zweifel daran ließen dass sie von den Schusswaffen gebrauch machen würden, sollte er eine falsche Bewegung machen.

Eine ungeheure Angst hatte sich in ihm ausgebreitet, was immer der Grund, es konnte sich doch nur um ein Missverständnis handeln. „Mi prendi in giro“, schrie er. Diesen Satz hatte Anna mal gebraucht und er wusste, was sie damit sagen wollte: „Ich bin unschuldig“.

Über sich hörte er eine Stimme, die in einem guten Deutsch zu ihm sprach:

„Ist gleich vorbei, Signore, etwas Geduld“. „Was ist los, ich habe doch nichts gemacht“? „Gleich, Signore, bitte“.

Die Stimme hatte etwas beruhigendes und war dennoch autoritär. Es blieb Hans keine Wahl. Während nicht sehen konnte was hinter seinem Rücken geschah, konnte er jedoch sehr wohl hören, dass Lieselotte in ihre Bestandteile zerlegt wurde.

„Bitte nicht“, schrie er, bitte nicht Lieselotte“.

Seinen Wunsch schien nicht gehört oder verstanden worden zu sein. Das laute Krachen und Quietschen ging unvermindert weiter. Nach, was ihm wie eine Ewigkeit vorkam, war Stille.

Zwei hoben ihn auf und setzten ihn, wie einen Schwerverbrecher, unter den Blicken einiger Camper, auf den Sitz eines Polizeiwagens. Mit Blaulicht und dem schrillen kreischenden Polizeihorn wurde er davon gebracht. Aus dem Hinterhof einer Polizeidienststelle wurde er in das Gebäude gebracht, wo man ihn in einem Raum mit vergittertem Fenster an einen Tisch setzte. Während seine Gedanken immer noch fieberhaft nach einer Lösung suchten, betrat ein Mann in Uniform den Raum, der gleiche, der ihn auf dem Boden liegend angesprochen hatte. „Commissario Di Lauro“, hatte er sich vorgestellt. Dabei hatte er Hans intensiv, und mit Neugier angeschaut. „Du weißt, warum Du hier bist?“ „Ich habe keine Ahnung. Mein Name ist Hans Schiller. Ich bin Koch und arbeite in einer Trattoria in Sirmione. Ich weiß nicht, was ich getan haben soll, aber ich bin mir sicher, dass es sich um eine Verwechselung handeln muss“. „Wir wissen, wer Du bist und was Du machst“, sprach der Commissario. „Wir haben Dich gestern Abend mit Deinem Freund beobachtet“. „Beobachtet? Mit meinem Freund? Ich habe hier keinen Freund“. Und wer war das mit dem Du gestern Abend zusammengesessen hast“? „Nicht mein Freund, ich kenne den Mann gar nicht. Er hat sich zu mit gesetzt und als Dieter vorgestellt. Ich habe nie zuvor in meinem Leben gesehen“. Der Commissario sah ihn lange und prüfend an. „Und wem gehört die Tasche“, fragte er? „Welche Tasche, ich weiß von keiner Tasche“. Die Frage hatte Hans ins Grübeln gebracht. Auf ein Zeichen hin stellte ein Beamter die alte Ledertasche, die Hans unter der Sitzbank aufbewahrt hatte, auf den Tisch. Wie Schuppen fiel es ihn von den Augen. „Das ist nicht meine Tasche, sie gehört Dieter. Ich sollte sie für ihn aufbewahren bis er wieder zurück ist“. „So, Dieter also. Wir werden sehen“.

Daraufhin hatte man Hans in ein Zimmer gebracht, wo man ihm seine Fingerabdrücke abnahm, und aus unterschiedlichen Ansichten fotografierte. Danach hatte man ihn wieder in den vergitterten Raum gebracht, wo ein Kaffee und ein Croissant auf dem Tisch auf ihn warteten, während zwei Beamte ihn bewachten.

Es hatte zwei Stunden gedauert, während Hans sich den Kopf zermarterte, bevor Commissario Di Lauro wieder den Raum betrat. „Dein Freund, Hans, heißt mit wahren Namen Frank Weber, ist ein bekannter Drogenschmuggler, der europaweit gesucht wird“. „Drogenschmuggler, Dieter, eh, ich meine Frank“?

Der Commissario nickte. Während der Commissario ihn auf seine Reaktion hin genauestens beobachtete, verfiel Hans in ein Grübeln.

„Was habe ich damit zu tun“, fragte er dann“? „In der Tasche, die wir bei Dir gefunden haben, befand sich Heroin von mehr als einer halben Millionen Euro“. Die Kinnlade von Hans war auf einmal runter gesackt. „Heroin?“ stammelte er. „Eine halbe Million“? Di Lauro nickte. Man würde noch einige Ermittlungen machen müssen und dann sehen wie es weitergeht. Hans versuchte das Ganze zu begreifen, was ihm nicht leicht fiel. „Meine Arbeit“, fiel es ihm plötzlich ein. „Sie müssen Antonio Bescheid geben. Der wird ganz schön sauer sein“. „Ist schon geschehen, Hans, und ja, er ist ganz schön stinkig“. „Scheiße, Scheiße, Scheiße“.

Jetzt war alles vorbei. Vorbei wegen so einem Scheißtypen, einem Kriminellen, der ihn gehörig verarscht hatte. Hans verfiel in einen schweren Tiefmut. Böse Träume haben irgendwann ein Ende, dieser hatte gerade erst angefangen, nur das es kein Traum war.

9. Kapitel: Ein Irrtum

Irgendwann um die Mittagszeit herum, betrat der Commissario den Raum, nahm Hans die Handschellen ab und setzte sich zu ihm. „Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass Du unschuldig bist und mit der Sache nichts zu tun hattest. Es tut mir Leid Hans, aber heute Morgen wussten wir das noch nicht. Wir haben Dich für einen Komplizen gehalten und mussten auf Nummer sicher gehen. Wenn Du magst, bringe ich Dich zum Campingplatz, Antonio habe ich bereits angerufen und von Deinem Missgeschick berichtet. Auch die Verwaltung vom Platz habe ich informiert. Von Antonio solle ich Dich grüßen und Du sollst um Fünf da sein. Er sagt, er ist Dir nicht böse. ‚Shit happens, , hat er gesagt“. Ein tiefer Seufzer der Erleichterung entfuhr Hans, der der Schilderung mit offenen Mund zugehört hatte. „Ich bin frei“? „Du bist frei wie ein Vogel. Soll ich Dich fahren“?
Hans nickte. Er war frei, kein Krimineller, kein Dealer. Als er aufstand, schüttelte er Di Lauro die Hand. „Nichts für ungut, Hans“.

„Danke. Und was ist mit Lieselotte“?

„Lieselotte“?

Im Gesicht des Commissario zeigten sich Sorgenfalten.

„Wer ist Lieselotte, Hans“? „Mein Campingmobil“.

Mit dieser Antwort brach der Polizist in ein schallendes Gelächter aus, indem Hans kurz darauf, erleichtert wie schon lange nicht mehr, einstimmte.

„Lieselotte hat es leider nicht so gut getroffen, Hans. Wenn wir Drogen vermuten, und die haben wir ja auch bei Dir gefunden, durchsuchen wir jeden Zentimeter. Das haben wir auch bei Lieselotte gemacht“. „Ich kann mir schon denken, was ihr mit ihr gemacht habt. Egal, Hauptsache ich habe noch einen Platz zum Schlafen“. Di Lauro ließ diesen Satz unkommentiert. „Übrigens, Hans, ich heiße Guido“, damit streckte er Hans seine Hand hin, die dieser nach seiner wieder gewonnenen Freiheit, feste drückte. Nach kurzer Zeit hatten sie den Platz erreicht.

10. Kapitel: Abschied von Lieselotte

Hans traute seinen Augen nicht. Was einmal ein gemütliches Heim auf Rädern gewesen war, lag, in alle Einzelteile zerlegt, vor ihm. „Oh mein Gott“, entfuhr es ihm. „Das darf doch nicht war sein“.

Während Guido sich im Hintergrund hielt, suchte er in dem Wrack nach persönlichen Habseligkeiten, die alle in einen Koffer passten.
„Es tut mir leid, Hans, aber wir hatten keine Wahl“.
Hans nickte nur.
„Und jetzt, wo soll ich denn Schlafen? Wie soll ich zur Arbeit kommen“?
„Ich habe da eine Idee“, sprach Guido, „komm, steig ein“.
Es war eine Fahrt, in der kein Wort gesprochen wurde. Nach einer knappen halben Stunde bog Guido in den Hof eines Schrotthändlers ein.
„Bleib sitzen, Hans, ich bin gleich wieder da“.
Damit verschwand er und kam nach wenigen Minuten mit einem Mann in einem ölverschmierten Overall zurück.

„Das ist Gino“, sagte er. „Gino möchte Dir einen Tausch anbieten. Er nimmt Deine Lieselotte und bietet Dir dafür Chiara an, komm mit und schau sie Dir an“. Neben einigen Schrottwagen stand sie, ganz in rot und längere Zeit nicht mehr gewaschen. Es war eine alte Vespa, die sich in einem bedauernswerten Zustand befand. „Es ist ein guter Tausch Hans. Gino wird sie für Dich fahrtüchtig machen und ein wenig säubern. Was sagst Du“? ‚Von einem BMW zu einem Camper zu einer Vespa. Das würde ihm niemand glauben. „Ich habe wohl keine Wahl“, sagte er, und nickte. „Ich bringe Dich zu Antonio, morgen früh kannst Du sie abholen. „Nessun problema“, sagte Gino. „Ciao“, Hans“. „Ciao Gino“. Damit war der Deal bekräftigt. Antonio staunte nicht schlecht, als Hans, einen Koffer in der Hand und von Guido begleitet, die Trattoria betrat. „Da ist ja unser kleiner Drogendealer“, dabei brach Antonio in ein Gelächter aus. Auch Guido konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Hast Du mal ´ne kleine Prise für mich“?

Antonio konnte es einfach nicht lassen, die Gelegenheit war einfach zu gut.
„Ha ha ha“, war alles was Hans antworten konnte. Da im Moment keine Gäste zu bedienen waren, nahmen sie vor dem Restaurant platz. Zu dem Cappuccino gab es ein Glas Prosecco.

„Auf Deine Freiheit“. Antonio hob sein Glas und schaute Hans an. „Es ist schön, dass Du da bist. Salute“.

Alle drei stießen an, froh, das die Geschichte für Hans ein gutes Ende genommen hatte. Fürs erste hatte Antonio ihm das Zimmer seiner Tochter zur Verfügung gestellt, die irgendwo in Europa unterwegs war. Er hatte schon eine ganze Sammlung von Postkarten, aus Frankreich, dem Niederlanden, Lettland und die letzte, aus Dänemark. Irgendwann würde sie wieder zu Hause auftauchen, davon war Antonio überzeugt. Bis dahin würden sie was für Hans gefunden haben.

Die Vespa stand für ihn bereit, als er früh am nächsten Tag Gino aufsuchte. Schnell hatte der ihn in die Technik eingewiesen, so dass sich Hans entschlossen hatte, eine kleine Tour durch die Berge zu machen, von wo aus man einen fantastischen Blick auf den Gardasee hatte. Eine Vespa hatte er noch nie gefahren, doch schon bald hatte er sich an Chiara gewöhnt, und dabei auch Spaß am fahren empfunden. Sein Trip führte ihn über Pigno und Fossalta nach Sant Amrogio di Valpolicella, bekannt für seine guten Weine und den Marmorabbau. Da es für eine kleine Weinprobe noch zu früh war, genoss er im Ortsteil San Giorgio einen Cappuccino und ein kaltes Mineralwasser. Von hier aus hatte man eine wunderbare Aussicht über das Etschtal, bis hinüber zum Gardasee. Gemütlich, den Wind im Gesicht, fuhr er zurück, es gab einiges in der Küche zu tun.

11. Kapitel: Ein Zufall?

Bei seiner Rückkehr zeigte Antonio ihm die neueste Karte, die ihm seine Tochter aus Düsseldorf geschickt hatte und eine Woche unterwegs gewesen war. „Sie kommt immer näher, meine Anna“.

Bei dem Namen Anna hielt Hans in seinen Vorbereitungen inne. Sofort wurden Erinnerungen an seine Anna wach.

„Was ist los Hans, Du träumst wohl“.

In kurzen Sätzen erzählte Hans ihm von seiner Begegnung mit ‚seiner’ Anna, was ein Lächeln auf Antonios Gesicht brachte.

„Alle Frauen sind bella“, sagte er, „insbesondere wenn sie Anna heißen“. „In der Küche herrschte am Mittag Hochbetrieb, so das Hans ins schwitzen geriet. Nach zwei Stunden hatten sie es geschafft. Die Gäste hatten nach ihrer Rechnung gefragt und genossen nun einen Espresso, den Antonio servierte. Ein lautes ‚Anna’, mit Freude von Antonio ausgerufen, ließ ihn innehalten. Wäre doch zu schön’, dachte er. Antonio steckte kurz darauf seinen Kopf durch die Tür. „Komm Hans, ich möchte Dir meine Tochter vorstellen“.

Hans trocknete seine Hände und ging ins Restaurant. Er konnte es nicht glauben, vor ihm stand Anna, seine ‚Anna’.

„Hallo Hans, ich habe Dir doch gesagt die Welt ist klein“. Ihr herzliches lachen hatte ihn aus seiner Starre befreit. Langsam auf sie zugehend lächelte auch er, unschlüssig was er tun sollte. Anna hingegen war weniger verlegen und küsste ihn links und rechts auf die Wangen. „Ihr kennt euch schon“, bemerkte Antonio. Dann wollen wir das Wiedersehen mit einem Gläschen feiern. Draußen, im Schatten einer der Bäume, erzählten sie ihre jeweiligen Geschichten, wobei hin und wieder der Ausruf ‚Nein, tatsächlich’, begleitet von einem Lachen, zu hören war.

12. Kapital: Ein Happy End

Hans blieb in Sirmione, heirate Anna und bekam mit ihr vier Töchter. Als Antonio in Rente ging, übernahm er das Lokal zur Freude seines Schwiegervaters, der nun endlich Zeit für seine Enkelinen hatte. An ihren freien Tagen bekamen sie Besuch von Guido, der Hans bester Freund geworden war. Immer wieder mussten beide die Geschichte von dem Tag wiederholen, an dem Lieselotte ihr trauriges Ende gefunden hatte. Lieber Leser, solltest Du mal nach Sirmione reisen, schau mal nach Hans Ausschau. Ein großer Italiener mit blauen Augen, die immerzu strahlen.

Antipasti
Antipasti (vor der Pasta) sind kleine, appetitanregende Speisen, die vor dem Hauptgang gereicht werden.

Primi Piati
Suppen, Nudeln, Gnocchi und Reisgerichte zählen in ganz Italienzu den klassischen Zwischengerichten.

Secondi Piati
Das Hauptgericht

Beliebte Städte und Gemeinden am Gardasee in Italien

Bardolino

Der Urlaubsort Badolino liegt in an der Ostseite des Gardasees in der Region Venetien.
Hier befindet sich ein sehr bekanntes Weinanbaugebiet, aus dem der eher süffige rote Bardolino kommt, welchen du hier an jeder Ecke kosten und kaufen kannst.
Aber die Ortschaft ist nicht nur wegen der Wein- und Olivenhänge so beliebt, sondern auch wegen der wunderschönen Altstadt, den Hotels in jeder Preisklasse und den vielen traumhaften Badestrände.
Hier kannst du bestens Sonne tanken, schwimmen und den Alltag hinter dir lassen.
Entspannen kannst du auch bei einer, passend zum Weinanbaugebiet, traditionellen Traubenkur.
Diese ist stoffwechselfördernd und hilft bei der Linderung von Gicht und Rheuma.
Und auch für Kulturinteressierte hat Bardolino einiges zu bieten.
Beliebte Sehenswürdigkeiten sind die Piazza Matteotti, eine Flaniermeile im Zentrum der Altstadt, die San Zeno, eine circa 1.200 Jahre alte kleine Kirche und die Azienda Agricola Conti Guerrieri-Rizzardi, ein Weingut einer alten Adelsfamilie.

Antipasti e cicchetti
Capesante Gratinate (Gratinierte Jakobsmuscheln)
Das Rezept
4 Personen

  • 8 Jakobsmuscheln
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 feingehackte Knoblauchzehe
  • *1 Spritze Zitronensaft
  • 1 EL fein gehackte Petersilie
  • Salz und Pfeffer aus der Mühle
  • 4 EL feines Paniermehl
  • 2 EL geriebener Parmesan
  • 4 Butterflocken

Sirmione

Der Ort Simione, am Südufer des Gardasees in der Region Lombardei, ist vor allem für Wellnessfans ein beliebter Urlaubsort.
Wegen der Heilquelle war der Ort schon zur Römerzeit ein Kurort. Und auch heute kannst du bestens in den zwei Thermen Catullo und Virgilio entspannen.
Viele Hotels bieten ebenfalls einen extra Thermalbereich an.
Entspannung findest du auch an den Badestränden von Sirmione.
Einer der schönsten Strände ist der Lido delle Bionde, welcher unterhalb der Grotte des Catulls liegen.
Hier stehen Sonnenliegen und Sonnenschirme bereit und du kannst Tretboote ausleihen.
Neben ganz viel Entspannung findest du in Sirmione aber auch beeindruckende Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Skaligerkastell, eine imposante Wasserburg mit Zugbrücke.

Primi Piati
Tagliolini con Gamberetti e Radicchio Tagliolini mit Shrimps und Radicchio

Das Rezept
4 Personen

  • 250 gr dünne Bandnudeln
  • 150 gr Radicchio
  • 150 gr Römersalat
  • 3 EL Butter
  • 20 ml Brandy
  • *100 ml Crème fraiche
    Meersalz & Pfeffer aus der Mühle
    300 gr Shrimps

Malcesine

Ein kleiner wunderschöner Ort am Ostufer des Gardasees in der Italien Region Venetien.
Er gilt als der beliebteste Urlaubsort rund um den See, weshalb hier auch der Tourismus dominiert.
Dennoch wirst du dich hier wohl fühlen, denn Malcesine hat es geschafft die typisch italienische Atmosphäre zu bewahren.
Hier kannst du entlang der kleinen Gässchen schlendern, in den vielen gemütlichen Cafés verweilen und zum Hafen spazieren.
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Ortes gehören die Kirche Santo Stefano, eine Barockkirche mit wunderschönen Gemälden, die Skaligerburg, welche im 13. Jahrhundert erbaut wurde und der Palazzo die Capitani, ein beeindruckender gotischer Palast aus dem 15. Jarhhundert.
Aber auch Wassersportler zieht es nach Malcesine, denn wegen der Winde Ora und Pelér ist es der ideale Ort für Windsurfer und Segler.
An den verschiedenen Badestränden kann man sich auch die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und zur Abkühlung in den See springen.

Secondi piati
Fegato alla Veneziana Venezianische Kalbsleber
Das Rezept
4 Personen

  • 600 gr geputzte Kalbsleber
  • EL Olivenöl
  • 3-4 EL Butter
  • 3 frische weiße Zwiebeln
  • Salz & Pfeffer aus der Mühle
  • Feingehackte Petersilie

Limone Sul Garda

Der Ort Limone ist ein malerisches Örtchen am Westufer des Gardasees in der Region Lombardei mit verwinkelten und blumengeschmückten Gässchen.
Die Häuser des einst traditionellen Fischerdorfs liegen terrassenförmig übereinander an einem steilen Berghang.
Oberhalb der Häuser findest du Olivenhaine und Zitronenbäume.
Und auch wenn die Zitrone das Wahrzeichen des Ortes ist, stammt der Name nicht daher.
Denn das Wort stammt vom lateinischen Wort Limes (Grenze) und früher verlief hier die Grenze zwischen Italien und Österreich.
Heute ist es ein beliebter Urlaubsort mit vielen Hotels und Ferienwohnungen.
Und auch wenn Limone im Sommer an seine Kapazitätsgrenzen stößt, hat der Ort den typisch italienischen Charme dennoch behalten.
Vor allem in den Olivenhainen und den etwas abgelegeneren Straßen ist es wunderschön und romantisch.
Kulturell hat Limone auch einiges zu bieten. So solltest du dir auf keinen Fall den Dom San Bendetto, einen mächtigen Barockdom entgehen lassen.
Sehenswert sind auch die Kapelle San Pietro in Oliveto, welche in einem Olivenhain steht, die Limonai, Ruinen der Zitronengewächshäuser und das Limonaia del Castèl, das Zitronengewächshaus der Burg mit Museum.
Einen Badestrand findest du hier auch.
Dieser liegt südlich von Limone und hat auch einige Campingplätze.

Weitere Rezepte

Salviade – Fritierte Salbeiblätter

Das Rezept
4 Personen

  • 1 Bund frischer Salbei
  • 3 EL Weizenmehl
  • 1 Ei
  • Etwas Milch
  • Salz
  • Pflanzenöl

Riva del Garda
Riva del Garda liegt am Nordufer des Sees in der Region Trentino-Südtirol.
Es ist ein absolutes Paradies für Aktiv- und Strandurlauber gleichermaßen.
Wegen der Winde ist Riva del Garda besonders bei Windsurfern und Seglern beliebt.
Aber auch Klettern und Bergsteigen kannst du hier ideal.
Einer der beliebtesten Berge ist der Monte Brione, von hier aus hast du einen atemberaubenden Blick.
Zum Entspannen eignen sich auch die drei Strände des Urlaubsortes. Wichtig: Hunde sind hier nicht erlaubt.
Riva del Garda hat lange zu Österreich gehört, was auch heute noch zu spüren ist.
Denn das Besondere an diesem Urlaubsort ist das italienische Lebensgefühl gepaart mit Tiroler Bodenständigkeit.
Das milde Klima macht es außerdem zu einem perfekten Kurort mit vielen Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten.
Besonders Sehenswert sind die Burg Rocca, welche von einem Wassergraben umgeben ist, der Varone Wasserfall mit eindrucksvoller Erosionsschlucht, die venezianische Festung Basione aus dem 16. Jahrhundert und barocke Kirche Santa Maria Assunta.

Cicheti di Montasio con Polenta

Montasio – Cicheti mit Polenta

Das Rezept
4 Personen

  • 1 Liter Wasser
  • Salz
  • 2 EL Butterschmalz
  • 400 gr grober Schmalzgries
  • 200 gr Montasiokäse
  • Pfeffer aus der Mühle

Peschiera del Garda

Der wunderschöne Ort Peschiera del Garda liegt in der Region Venetien unweit von Sirmione.
Der Ort ist einer der wenigen mit einem Bahnhof, ist aber trotzdem nicht vom Tourismus dominiert.
Und noch etwas ist besonders an diesem Ort: Denn hier findest du den einzigen Abfluss des Gardasees, den Mincio.
Peschiera del Garda beeindruckt vor allem durch wunderschöne kleine Gässchen inmitten einer prächtigen Festung.
Diese Festungsanlage ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Peschiera.
Sehenswert sind auch die Wallfahrtskirche Santuario Madonna del Frassino aus dem 16. Jahrhundert sowie der Dom San Martino mit einem klassizistischen inneren.
Nur 2 Kilometer entfernt findest du den beliebten Vergnügungspark Gardaland, der für Adrenalin und Action pur sorgt.
Zum Entspannen danach kannst du dich an einem der vielen Badestellen einfinden.
Übrigens:
Unweit von Peschiera liegt Castelnuovo del Garda inmitten der Moränenhügeln. Hier findest du urige Bauernhäuser und alte Villen sowie malerische Olivenhaine und Weinberge.

Risotto Negro – Schwarzer Risotto

Das Rezept

4 Personen

  • 400 gr ganze Tintenfische
  • Konservierte Tintenfisch-Tinte
  • 3 kleingehackte Schalotten
  • 1 EL Butter
  • 2 EL Olivenöl
  • 1/8 Liter trockener Weißwein
  • 200 gr Arborio Reis
  • 1/2 Liter Fischsud
  • Meersalz
  • Pfeffer
  • Butterflocken

Desenzano del Garda
Unberührte Natur und eine wunderschöne Landschaft findest du in der Gemeinde Brenzone am Ostufer in der Region Verona.
Hier kannst du einen Aktivurlaub der Extraklasse genießen. Highlight ist der über 2.000 Meter hohe Berg Monte Baldo.
Wegen der Nähe des Berges zieht Brenzone vor allem Bergsteiger, Kletterer und Wanderer an.
Hier, inmitten der Olivenhaine, der engen und steilen Gässchen mit ihren historischen Häusern, findest du tatsächlich noch Ruhe, wie du sie nicht mehr oft am beliebten und teilweise touristischen Italien Gardasee findest.
Besonders beliebt sind die Ortsteile Porto, Magugnano und Castelletto, denn sie liegen direkt am Gardasee und bestechen durch ihre malerischen Häfen.
Hier kannst du vor allem am Abend den Sonnenuntergang bei leckeren italienischen Spezialitäten genießen.

Panzerotti fritti – Frittierte Panzerotti

Das Rezept
Für 36 Personen

  • 1 Würfel Hefe
  • 1 EL Zucker
  • 200 ml Milch
  • 1 kg Mehl Tipo 00 bzw. Type 405
  • 60 g Schmalz
  • 15 g Salz
  • 200 g Kochschinken (ca. ½ Scheibe je Panzerotto)
  • 250 g Parmigiano Reggiano
  • 2 l Sonnenblumenöl zum Frittieren

Lazise

Das Besondere an Lazise ist, dass sie eine autofreie mittelalterliche Altstadt in der Region Venetien ist.
Umsäumt von einer zinngekrönten Stadtmauer kannst du hier durch enge Gässchen mit Cafés, Restaurants und Geschäften in einer bunten Häuserzeile schlendern.
Highlight ist die sechstürmige Skalierburg etwas außerhalb der Altstadt, welche zu den besterhaltenen Festungen rings um den Gardasee in Italien gehört.
Besonders spannend ist der imposante Hauptturm, in dem man noch alte Wappen erkennen kann. Sehenswert sind auch die Kirchen Zeno e Martino und San Nicholò.
Ebenfalls etwas außerhalb findest du einen der schönsten Badestrände, denn es ist der einzige Sandstrand am Gardasee.
Er ist allerdings kostenpflichtig.

Rosetta di Parma

Das Rezept
Für 2 Personen

  • 1 Schweinefilet
  • 100 g Parmaschinken
  • 150 g Parmigiano-Reggiano-Späne
  • Salz
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Knoblauch
  • ¼ l Olivenöl extra vergine
  • ¼ l trockener Weißwein

San Felice del Benaco

In der Region Lombardei liegt die italienische Gemeinde San Felice del Benaco, ein wunderschöner und gar romantischer Hügelort inmitten von Olivenhainen und Weinbergen, weshalb besonders Familien und Verliebte diesen Urlaubsort bevorzugen.
Die kleinen Dörfer auf den Hügelkuppen erinnern fast schon an die Toscana.
Die Altstadt liegt knapp zwei Kilometer vom Gardasee entfernt und lädt mit ihren Lokalen und Restaurants zum Verweilen ein.
Außerdem hast du von hier aus einen wunderschönen Blick auf den See.
Highlight ist die wunderschöne Isola del Garda, welche direkt vor der Landzunge von San Felice del Benaco liegt und die größte Insel auf dem Gardasee ist.
Aber auch die Festungsruine der Gemeinde ist eine beliebte Sehenswürdigkeit, sowie auch die Pfarrkirche Santi Felice.
Etwas weiter außerhalb des Ortes findest du eine beliebte Wallfahrtskirche, die Santuario della Madonna del Carmine.
An warmen Sommertagen kannst du an den langen Kieselstränden entspannen und zur Abkühlung in den See springen.
Hier haben sich mittlerweile auch einige Campingplätze angesiedelt.

Spaghetti Vongole mit Knoblauch, Spinat und Petersilie

Das Rezept

Für 4 Personen
Zubereitungszeit: 25 Minuten

  • 1 kg Vongole veraci (Venusmuscheln)
  • 100 g Spinatsalat
  • 1 Zwiebel
  • 1–2 Knoblauchzehen
  • 1 Bund Petersilie
  • 400 g Spaghetti
  • Salz
  • 8 EL Olivenöl
  • 40 g Butter
  • 125 ml trockener Weißwein
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • Pfeffer

Gargnano
Gargnano am Westufer des Gardasees ist ein wahres Naturparadies.
Für die einmalige Natur ist der Ort bekannt, weshalb du hier vor allem Naturliebhaber finden wirst.
Je nachdem, wo du dich gerade befindest, ob im Hügelland oder im Stadtkern, findest du hier Oliven- und Zitronenbäume sowie auch typische Bergpflanzen.
Schlechtes Wetter wirst du hier kaum finden. Das liegt an der idealen Lage, geschützt von den umliegenden Bergen.
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Gargnano gehört die Kirche San Francesco, dessen Bau von Franz von Assisi veranlasst wurde, sowie auch die Kanonenkugeln, welche du in den Mauern am Hafen von Gargnano sehen kannst.
Den größten Palast am See findest du südlich des Hauptortes, den Palazzo Bettoni.
Bist du Sportbegeistert? Auch dann bist du in Gargnano richtig.
Eines der wichtigsten Highlights ist die Segelregatta Centomiglia.
Sie ist die größte und gleichzeitig wichtigste in ganz Europa.
Aber auch Moutainbiken und Surfen kannst du hier perfekt.

Trenette con il pesto alla genovese

Das Rezept
Die Zutaten für 4 Personen:

  • 120 g frisches Basilikum
  • 4 Knoblauchzehen
  • 50 g Parmesan (frisch gerieben)
  • 50 g Pecorino (frisch gerieben)
  • 50 g Pinienkerne
  • Olivenöl extra vergine (Menge muss angepasst werden)
  • ½ TL Salz

Torbole

Beste Bedingungen zum Windsurfen findest du auch in Torbole in der Region Trention-Südtirol.
Torbole hat sich ganz auf den Wassersport eingestellt, weshalb du hier hauptsächlich Surfer antreffen wirst. Entlang der Ufer findest du zahlreiche Bootsverleihe und Segelschulen. Motorboote sind hier allerdings verboten.
Solltest du nicht der größte Wassersportfan sein, kannst du hier aber auch bestens mountainbiken oder in der traumhaften Natur zum Monte Baldo klettern.
Hier wirst du auf viele verschiedene Pflanzenarten und außergewöhnliche Tiere stoßen.
Der bekannteste Weg zum Monte Baldo ist die Strada del Monte Baldo. Auch zum Skifahren in Italien eignet sich der Monte Baldo ideal.
Kulturell hat Torbole ebenfalls einiges zu bieten.
Hier findest du zum Beispiel das geschichtsträchtige Zollhäuschen aus dem 18. Jahrhundert, welches bis zum Ende des Ersten Weltkrieges die Grenze zwischen Österreich und Italien war.
Sehenswert ist auch das Casa Alberit, ein grünes Haus, in dem schon Johann Wolfgang von Goethe genächtigt hat, die Gedenktafel, welche an seinen Besuch erinnert und die Burgruine Castel Pénede aus dem 18. Jahrhundert.

Anolini mit Fleischfüllung in Brühe

Das Rezept
Für 8–10 Personen

  • Schmorfleisch
  • 5?l Wasser
  • 500?g Fleisch (1 Stück Rindfleisch, 1 Stück Schweinefleisch, 1 Stück Kalbfleisch)
  • 1 Zwiebel
  • 2 Selleriestangen
  • 2 Karotten
  • 2 Schalotten
  • grobes Salz nach Bedarf

Torri del Benaco

Ein Hafenstädtchen mit vielen bunten Fischerbooten findest du unweit von Garda entfernt in der Region Venetien:
Torri del Benaco.
Trotz vieler Berühmtheiten, die hier schon einige Tage verbracht haben, ist der Ort touristisch nicht überlaufen.
Die Skaligerburg, welche du schon bei der Anreise mit der Fähre erblicken wirst, ist das Wahrzeichen der Stadt.
Heute findest du hier das Heimatmuseum. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Barockkirche Santi Pietro e Paolo und die Felszeichnungen am Westhang des Monte Bre und Monte Are.
Noch mehr kulturelle Highlights kannst du im nur 50 Kilometer entfernten Verona bestaunen.
Um einen einmaligen Ausblick zu erleben, solltest du entlang der steilen Serpentinen in das Dörfchen Albisano gehen, denn von hier aus kannst du bis auf das gegenüberliegende Ufer schauen.
Für Entspannung sorgen die traumhaften Badestellen mit schattenspendenden Bäumen und Palmen, die für ein mediterranes Flair sorgen und das kristallklare Wasser.
Diese sind in den Sommermonaten allerdings sehr gut besucht.
Auch Wassersportler kommen gerne hier her und du wirst nicht selten Segler und Surfer auf dem Wasser sehen.
Im Hinterland findest du hingegen malerische Olivenhaine, welche zu ausgiebigen Spaziergängen einladen.

Antipasti-Teller

Das Rezept
Für 4 Personen

  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 75 g getrocknete Tomaten in Öl
  • 1 Glas Kapernäpfel, abgetropft
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Stiele Rosmarin
  • 100 g grüne Oliven mit Stein

Tremosine sul Garda
Tremosine sul Garda liegt am westlichen Ufer des Gardasees und liegt mit seinen 18 Dörfern auf der Hochebene des Nationalparks Alto Garda Bresciano.
So thronen sie regelrecht über dem See und du hast einen einmaligen Blick auf den Gardasee.
Einzig das Dorf Campione liegt direkt am Gardasee und ist somit ein beliebtes Urlaubsziel.
Tremosine beeindruckt vor allem, weil es wegen der Lage so facettenreich ist.
Zum einen findest du hier üppig grüne italienische Landschaft auf den Hochebenen, zum anderen aber auch mediterranes Flair direkt am Seeufer.
Besonders schön ist der Blick auf das gegenüberliegende Ufer, denn dort erstreckt sich der bekannte Monte Baldo.
Seit 2009 gehört Tremosine sogar ganz offiziell zu den schönsten Dörfern Italiens.
Tremosine ist ein wahres Domizil für Sportler mit vielen Wanderwegen und Mountainbikestrecken.
Aber auch außergewöhnliche Sportarten kannst du hier ausüben, wie zum Beispiel Drachensegeln oder Pferdetrekking.
Möchtest du doch lieber etwas entspannen und neue Kraft tanken, kannst du dies am wunderschönen Strand von Tremosine.
Hier findest du neben einer Strandbar und einer Surfschule auch einen Kinderspielplatz, weswegen es ein beliebter Urlaubsort für Familien ist.

Pasta mit Aubergine für 4 Personen

Das Rezept

  • 250 g Fusillata casareccia von Pastificio dei campi
  • 1 Knoblauchzehe
  • Olivenöl
  • 1 mittelgroße Aubergine, gewürfelt
  • 5 reife Kirschtomaten
  • 70 g Salsiccia (grobe italienische Bratwurst)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 2 EL Ricotta salata (gesalzener Ricotta)
  • frisches Basilikum

Salò
Salò ist die größte Stadt am Westufer des Gardasees in der Region Lombardei und ist nicht nur ein beliebter Badeort, sondern auch eine beliebte Einkaufsstadt, denn hier findest du zahlreiche schöne Boutiquen von italienischen Designern.
Und auch dem restlichen Salò, welches von Moränenhügeln umgeben ist, sieht man den Wohlstand an.
Trotz der schönen Altstadt mit einer schmalen Fußgängerzone und gemütlichen Cafés, ist die Stadt nicht vom Tourismus überlaufen.
Ganz im Gegenteil. Vielmehr erlebt man hier noch eine sehr authentische italienische Atmosphäre, denn auch die Italiener selber kommen gerne hier her, um Urlaub zu machen.
Hier findest du auch die längste Uferpromenade des Sees, von der aus du einen beeindruckenden Ausblick über den Italien Gardasee genießen kannst.
Vor allem bei Familien ist die Stadt, an dessen Ufer du auch einige Campingplätze findest, ein beliebtes Reiseziel am Gardasee.
Aber auch Sehenswürdigkeiten solltest du dir hier nicht entgehen lassen.
So zum Beispiel die bedeutendste Kirche der Stadt, der Dom Santa Maria Annunziata, welcher unbeschädigt das Erdbeben im Jahre 1901 überstand.
Und auch das Rathaus Palazzo della Podestà lohnt einen Besuch.

Zutaten für Gnocchi

Das Rezept

  • 500g Kartoffeln (mehlig kochend), gekocht und durch eine Presse gedrückt
  • 2 Eigelb
  • 10g Butter
  • 50g griffiges/doppelgriffiges Mehl (Weizendunst)
  • 100g Mehl (Typ 405)
  • Salz, Muskatnuss (selbstverständlich frisch gerieben)
  • Wer mag: frische Salbeiblätter und Butter zum Braten

Manerba del Garda
Der Name dieser Gemeinde in der Region Lombardei kommt nicht von ungefähr, denn er stammt von einem Tempel, der zu Ehren der Göttin Minerva auf dem Felsen erbaut wurde.
Heute kannst du dir die Ruinen dieses Tempels (Rocca di Manerba) anschauen, welche als Wahrzeichen der Gemeinde gelten.
Ebenfalls sehr sehenswert sind der Hafen Porto Dusano und die vielen kleinen Pfarrkirchen, die sich in den Dörfern verteilen.
Und auch Sport wird hier, wie in fast allen Dörfern und Gemeinden am Gardasee groß geschrieben.
Du kannst auf Wander- oder Mountainbiketouren gehen oder aber tauchen, surfen oder segeln.
Zum Entspannen und Sonnenbaden bieten sich die Badestellen entlang des Ufers ideal an.
Hier kannst du vor allem an warmen Sommertagen ins kühle Nass springen.
Die über 10 Kilometer lange Küste verfügt hier über besonders klares und sauberes Wasser.
Eine schmale Landzunge verläuft nördlich des Wahrzeichens von Manerba del Garda in den See hinein.
Von hier aus kannst du bis zur Zypresseninsel San Biagio hinüber warten, welche ebenfalls wunderschöne Badestellen bietet.
Auch Manerba ist wegen der Campingplätze und dem langen Ufer ein beliebtes Reiseziel bei Familien.

Antipasti-Teller

Das Rezept
Für 4 Personen

  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 75 g getrocknete Tomaten in Öl
  • 1 Glas Kapernäpfel, abgetropft
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Stiele Rosmarin
  • 100 g grüne Oliven mit Stein

Moniga del Garda
Ebenfalls in der Region Lombardei liegt Moniga del Garda am südwestlichen Ufer des Gardasees in Italien.
Die Altstadt von Moniga del Garda schmiegt sich an einen Felsen, weswegen sich enge Gassen durch die Stadt schlängeln.
Besonders Sehenswert sind auch die im 10. Jahrhunderte erbaute Burg von Moniga sowie die im 16. Jahrhundert erbaute Kirche Madonna della neve.
Die massive Festung der Stadt ist heutzutage ein wunderschönes Wohnviertel.
Highlight ist jedoch die 10 Kilometer lange Panoramastraße entlang der Weinreben, Olivenhaine und Felder.
Die Straße endet im wunderschönen Salò und ist am besten mit dem Fahrrad zu befahren.
Moniga ist außerdem für den Chiaretto Wein bekannt, weshalb jährlich viele Weinkenner zum Urlaub hierherkommen.
Aber auch Familien kommen wegen der Campingplätze, dem malerischen Hafen und  der langen Kieselstrände gerne nach Moniga.

Caponata für 6 Personen

  • 2 große Auberginen
  • 3 große rote Paprika
  • 1 Staudensellerie
  • 2 Gemüsezwiebeln
  • 6 große Strauchtomaten
  • Olivenöl
  • 200 ml Rotweinessig
  • Salz, Pfeffer
  • 3 EL Zucker
  • 1 Bund Basilikum

Padenghe sul Garda
Ebenfalls in der Region Lombardei findest du die Gemeinde Padenghe sul Garda mit ihrer beeindruckenden Burg, welche im 10. Jahrhundert erbaut wurde und seitdem über dem Ort thront.
Im Innenhof dieser Burg befindet sich heute ein romantisches Wohnviertel, weshalb du unbedingt einen Ausflug hierher unternehmen solltest.
Vom Burgturm aus hast du einen einmaligen Ausblick auf den Gardasee in Italien.
Gleich in der Nähe der Burg findest du außerdem einige Sehenswürdigkeiten von Padenghe sul Garda, wie zum Beispiel die romanische Pfarrkirche Sant Emiliano, die Kirche Santa Maria und die Villa Barbieri, welche heute das Rathaus ist.
Aber auch Sportbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten.
Denn auch hier kannst du in dem wunderschönen Hinterland auf ausgiebige Wandertouren gehen oder im glasklaren Gardasee schwimmen.

Arco
Der stilvolle Kurort Arco liegt nicht direkt am Italien Gardasee, aber nur wenige Kilometer von ihm entfernt im Sarcatal und ist vor allem bei Kletterern ein beliebtes Urlaubsziel.
In den letzten Jahren hat sich der Ort in eine Kletter-Hochburg mit einem modernen Kletterstadion verwandelt, sodass hier mittlerweile jeden September die Freeclimbing-Meisterschaften ausgetragen werden.
Aber auch als Kurort ist Arco bekannt. Schon 1872 hat der österreichische Kaiser Arco diesen Ort wegen des milden Klimas zu seiner Winterresidenz auserkoren.
Und auch heute noch kannst du viele der prächtigen Villen und Gärten bestaunen. Bei einem Spaziergang kannst du nicht nur die Burgruinen über dem Ort bestaunen, sondern auch den Botanischen Garten und das Marocche-Biotop.
Besonders romantisch ist das älteste Viertel von Arco, Stranfora.
Hier erwarten dich charmante alte Häuser und enge Pflastersteingassen.


Bild von Memed_Nurrohmad auf Pixabay


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