Festival der Vielfalt in Aachen

„Lange Tafel der Vielfalt“ auf dem Katschhof

29.8.2023: In diesem Jahr erhielten 418 Aachenerinnen die deutsche Staatsbürgerschaft. Am 9. September werden die Einbürgerungen ab 10 Uhr im Krönungssaal des Rathauses im Beisein zahlreicher Gäste gefeiert. Wie jedes Jahr heißt die Oberbürgermeisterin in einem feierlichen Festakt die Neubürgerinnen willkommen. Neu ist in diesem Jahr, dass im Anschluss an die Einbürgerungsfeier mit einem großen gemeinsamen Picknick auf dem Katschhof die Vielfalt und Weltoffenheit Aachens mit allen (Neu-) Bürger*innen gefeiert wird.

„Wir sagen: Herzlich willkommen! Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, Ihre Freunde und Freundinnen und ihr Lieblingspicknick mit auf den Katschhof zu bringen“, sagt Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen bei der Vorstellung des Rahmenprogramms zur Einbürgerungsfeier. Gemeinsam mit dem „Bündnis für Vielfalt“stellt die Stadt ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Informationsständen und bereichernden Begegnungen zu der langen Tafel zusammen.
Aufgrund einer Parallelveranstaltung auf dem Markt zur ursprünglich geplanten Zeit der Einbürgerungsfeier, die nicht zu den bisherigen Planungen passt, findet die Feier in diesem Jahr bereits im Vormittag statt. Um ein Zeichen für Vielfalt und Weltoffenheit, aber auch gegen Rassismus und Hetze zu setzen, gibt es im Anschluss die Veranstaltung auf dem Katschhof.

Somit bekommt die Einbürgerungsfeier, die seit 2007 jährlich in Aachen stattfindet, einen neuen Rahmen. Rolf Frankenberger, Fachbereichsleiter Wohnen, Soziales und Integration erklärt: „Aufgrund des wertschätzenden Rahmens findet die Veranstaltung eine hohe Resonanz bei den Neueingebürgerten und ihren Angehörigen. Das liegt auch an der gemeinsamen Haltung, die ein Gefühl von Zugehörigkeit fördert, bei dem sich alle angenommen fühlen können. Im Gegensatz zu rassistischen und ausgrenzenden Verhaltensweisen bietet die Aachener Haltung die Basis für ein friedliches Zusammenleben in der Stadtgesellschaft.“

Diese Haltung unterstreichen die Mitglieder des „Runden Tischs gegen Rechts“, die gemeinsam mit den Ratsfraktionen und einzelnen Institutionen wie zum Beispiel dem Katholik*innenrat Stadt Aachen/Bistum Aachen, dem Barrierefreiheit Aachen e.V. International, dem Kirchenkreis Aachen, dem Aachener Friedenspreis e.V., dem Islamischen Zentrum Aachen (Bilal Moschee), DITIB Aachen, “Omas gegen Rechts”, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der Diözese Aachen e.V., dem Deutschen Gewerkschaftsbund NRW und der Stadt das „Bündnis für Vielfalt“ bilden. Alle wollen dazu beitragen, dass aus der Wahlheimat, die die Eingebürgerten in Aachen gefunden haben, auch ein Zuhause wird. Alle Menschen, ungeachtet der Herkunft oder Religion, sollen sich willkommen fühlen. „Wir wollen zusammen an einem Tisch sitzen – offen für jeden. Egal ob divers, mit oder ohne Behinderung, jede und jeder kann die Gemeinschaft mitgestalten“, sind sich alle Mitglieder einig.
Eingeladen ist ausdrücklich die ganze Zivilgesellschaft Aachens an der „Langen Tafel der Vielfalt“ Platz zu nehmen.


Das Festival der Vielfalt feiert seine dritte Auflage

  • Ein ganzes Wochenende lang sollen die facettenreiche Stadtgesellschaft und das friedliche Zusammenleben der Menschen in Aachen gefeiert und sichtbar gemacht werden.
  • Nach einer konzeptionellen Weiterentwicklung richtet sich der Fokus auf die Haltung und gegenseitige Wertschätzung in einer vielfältigen Stadtgesellschaft.
  • Teilnahme an der landesweiten Kampagne „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“, der Baumwidmung für Opfer rechtsextremistischer Gewalt.

24.8.2023: Die Stadt Aachen feiert vom 25. bis zum 27. August in drei Quartieren unter dem Motto „Aachen lieben – Vielfalt leben“ sowie mit einem umfangreichen Programm das dritte „Festival der Vielfalt“. An diesem Wochenende sollen die facettenreiche Stadtgesellschaft und das friedliche Zusammenleben der Menschen in Aachen gefeiert und sichtbar gemacht werden.

Aktuelles Verständnis von Migration und Vielfalt

„Seit dem Jahr 2006 war der ‚Tag der Integration‘ ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Aachen“, sagt Rolf Frankenberger, Leiter des städtischen Fachbereichs Wohnen, Soziales und Integration. Die Pandemie schränkte die Organisation dieses traditionellen Veranstaltungskonzepts ein, ermöglichte jedoch zugleich eine konzeptionelle Weiterentwicklung. 2021 fand das erste „Festival der Vielfalt“ in digitaler Form, 2022 aufgrund der Zuwanderung von ukrainischen Geflüchteten in einem kleineren, aber sehr erfolgreichen Format in Präsenz statt. Rolf Frankenberger weiter: „Dies zeigt, dass das Format des Festivals dem aktuellen Verständnis von Migration und Vielfalt entspricht. Der Fokus richtet sich hier vor allem auf die Haltung und gegenseitige Wertschätzung in einer vielfältigen Stadtgesellschaft“.

Eröffnet wird das „Festival der Vielfalt“ am Freitag, 25. August, um 14 Uhr durch den städtischen Integrationsrat und die Kampagne „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“, mit einer Baumwidmung für Opfer rechtsextremistischer Gewalt, sowie der Enthüllung von zwei Gedenkstelen im Ferberpark. Um 17 Uhr findet im Depot Talstraße eine Podiumsdiskussion zum Thema “Engagement gegen Rassismus“ mit der Bildungsinitiative Ferhat Unvar und Merfin Demir, Referent für Rassismuskritik und Empowerment, statt. Um 19 Uhr folgt im Depot die Verleihung des diesjährigen Integrationspreises.

Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie

Cengiz Uluğ, Vorsitzender des Aachener Integrationsrats, erklärt: „Wir schließen uns am Freitag auch in Aachen mit dem Gedenkprojekt ‚10 + 1 Bäume‘einer landesweiten Kampagne an. Die zehn Bäume stehen für die zehn Opfer des NSU, den einen weiteren Baum widmen wir allen genannten und ungenannten Opfern rassistischer Gewalt. Zwei Gedenkstelen klären über die Bedeutung des Mahnmals auf. Ich hoffe, dass wir damit in Aachen ein Zeichen setzen, um Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie zu bewahren und zu schützen“.

Begegnungen

Am Samstag, 26. August, stellen sich beim Tag der Offenen Tür ab 13 Uhr die Mieterinnen der Nadelfabrik am Reichsweg vor. Die Kennedybühne lockt mit einem vielfältigen Bühnenprogramm aus Musik, Tanz und Lyrik, im Kennedypark sind kulinarische Angebote aus aller Welt sowie Infostände von zahlreichen Vereinen, Organisationen und Institutionen zu finden Es gibt ebenfalls vielfältige Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche. Am Sonntag, 27. August, steht das Depot in der Talstraße schließlich ganz im Zeichen von Mitmachangeboten, Kinderprogramm, Musik, Kulinarik und Kino. „Ein Fest für und in der Stadtgesellschaft lebt von Begegnungen. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir die Besucherinnen ein komplettes Wochenende lang in drei verschiedenen Quartieren begrüßen können“, sagt die städtische Integrationsbeauftragte Nenja Ziesen. „Wir sind sehr gespannt, wie dieses neue Format angenommen wird. Ohne mein tolles Orga-Team hätten wir das Festival der Vielfalt nicht in dieser Form auf die Beine stellen können. Ihnen allen gilt daher schon jetzt mein herzlicher Dank.“

Das komplette Programm des Festivals der Vielfalt gibt es im Internet unter https://festivaldervielfaltaachen.de . Dort findet man auch Postkarten in 13 verschiedenen Sprachversionen, die zum Mitmachen einladen.


Erstes digitales „Festival der Vielfalt“ in Aachen

  • Der „Tag der Integration“ findet zum ersten Mal digital in Form eines „Festivals der Vielfalt“ auf dem YouTube-Kanal der Stadt Aachen statt.
  • Im Mittelpunkt steht dabei die „Teilhabe“ in allen Lebensbereichen.
  • Ein umfangreiches Rahmenprogramm ermöglicht den Zuschauer*innen Beteiligung und Unterhaltung.

9.9.2021: Das erste „Festival der Vielfalt“ wird am Donnerstag, 9. September von 17 bis 20 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Stadt Aachen live aus der digitalChurch gestreamt. Aufgrund der Pandemie musste der „Tag der Integration“, der seit über dreizehn Jahren in der Stadt Aachen stattfindet, bereits zum zweiten Mal abgesagt werden. Daher wurde intensiv an einem alternativen Format gearbeitet, um mit den ehrenamtlichen Akteuren*innen, Vereinen und den vielen Besucher*innen auch in diesem Jahr ein buntes Fest feiern zu können. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hat Oberbürgermeisterin Sybille Keupen übernommen. Sie wird auch das Grußwort zu Beginn der Veranstaltung an die Zuschauer*innen richten.

„Teilhabe“ als zentrales Thema

„Integration ist eine Aufgabe, die an 365 Tagen im Jahr erfolgt, auch während einer Pandemie steht sie nicht still. Es ist ein Anliegen der Stadt Aachen, dies an einem Tag im Jahr sichtbar werden zu lassen und die offene Stadtgesellschaft zu feiern“, macht Rolf Frankenberger, Fachbereichsleiter Wohnen, Soziales und Integration, deutlich. Deswegen ist „Teilhabe“ auch das zentrale Thema des Festivals. Was sie bedeutet, wie man teilhat, was es dazu braucht und wo sie besonders gut klappt, aber auch wo Menschen Unterstützung brauchen, soll aus ganz verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.

Das Bistum Aachen unterstützt das Ziel, zugewanderten Menschen in allen Lebensbereichen „Teilhabe“ zu ermöglichen. Seit vielen Jahren engagiert es sich in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen in der Flüchtlingsarbeit und Integration. „Das Festival der Vielfalt als neues digitales Format ist aus Sicht des Bistums eine sehr gute Möglichkeit, das Anliegen auch in einer schwierigen Zeit umzusetzen“, sagt Holger Brantin, Vorstand des Katholikenrats der Regionen Aachen-Land und ergänzt: „In Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen wurde auch eine Webseite zum Tag der Integration (www.tagderintegration-aachen.de) eingerichtet, die es ermöglichen soll, das Thema Integration an jedem Tag im Jahr sichtbar werden zu lassen.“

Trotz des digitalen Charakters der Veranstaltung sind Beteiligung und Teilhabe fester Bestandteil des Programms: „Zuschauer*innen können während der Live-Veranstaltung interaktiv über die digitale Plattform Slido mitdiskutieren, Fragen stellen und sich einbringen. Auch die Plattform YouTube bedeutet einen niedrigschwelligen Zugang für jede*n“, erklärt Nenja Ziesen, Integrationsbeauftragte der Stadt Aachen. Die Veranstaltung wird auch in Gebärdensprache übersetzt.

Umfangreiches Programm

In dem umfangreichen Programm werden Videobeiträge gezeigt, welche im Vorfeld durch verschiedene Einrichtungen und Aachener*innen zum Thema „Teilhabe bedeutet für mich…“ erstellt wurden. In einem „Wohnzimmer-Gespräch“ werden Elisabeth Kaneza, Aachener Politikwissenschaftlerin und Gründerin der Kaneza Foundation for Dialogue and Empowerment e.V., sowie Ahmet Sinoplu, Diplom-Sozialarbeiter und Trainer für rassismuskritische und diversitätsbewusste Bildungsarbeit, miteinander über den Begriff „Teilhabe“ in und an der Gesellschaft sprechen. Beide kennen sowohl die Stadt Aachen als auch die Themen Integration und Teilhabe, sind in Migranten*innen-Organisationen aktiv und können aus ihren Perspektiven viele interessante Beiträge liefern.

Musikalisch begleitet wird das Festival der Vielfalt durch den Singer-Songwriter Finton Mumbure, ebenfalls aus der Region stammend, der unter anderem über „The Voice of Germany“ bundesweit bekannt wurde und zuletzt mit seiner Band beim „Blind Date“ auf der Burg Wilhelmstein zum Saisonauftakt begeisterte. Zur Auflockerung ist das Programm mit Poetry-Slam-Beiträgen von professionellen Slammer*innen bespickt. Dabei sind beispielsweise Lukas Knoben und Oscar Malinowski von dem Verein „satznachvorn e.V.“ aus Aachen, einem der ältesten Poetry-Slam-Vereine Deutschlands, Lisa Brück und Abdul Chahin. Abschließen wird die Veranstaltung dann ein Poetry Slam-Wettbewerb. Zur Vorbereitung dieses Wettbewerbs gab es im August zwei Workshops für alle interessierten Aachener*innen. Mit den Teilnehmer*innen des Workshops wurden Texte zum Thema Teilhabe erarbeitet, welche beim Festival vorgestellt und von professionellen Slammer*innen begleitet werden. Für die ersten drei Gewinner*innen gibt es interessante Preise. Moderiert wird die Veranstaltung, wie auch 2019, von Dieter Haack, der aus dem WDR Hörfunk bekannt ist.


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Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (vorne Mitte) lädt gemeinsam mit den Vertreter*innen des „Bündnis für Vielfalt“ ein, im September an der „Langen Tafel für Vielfalt“ Patz zu nehmen. Copyright: Stadt Aachen/Jane Kaimer


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