Der neue „Martinsplatz“ in Aachen-Nord

Der neue „Martinsplatz“ in Aachen-Nord: ein Ort, an dem die Gemeinsamkeit des Quartiers gelebt wird

  • Im Rahmen des Städtebauförderprojekts „Soziale Stadt Aachen-Nord“ ist in den vergangenen Monaten der neue „Martinsplatz“ an der Ecke
    Feld-/Liebigstraße entstanden.
  • Der kommunikative Ort fürs Quartier wartet mit zahlreichen Sitzgelegenheiten, Spiel- und Freizeitangeboten sowie mehr Grün auf.
  • Beim offiziellen Einweihungsfest am kommenden Samstag, 14. April, 14 bis 18 Uhr, freuen sich die Stadt und die engagierten Akteure aus dem Viertel auf viele Besucher.

 

„Ein zentraler Platz von den Leuten für die Leute.“ So formuliert Natascha Rohde, Abteilungsleiterin Vorbereitende Bauleitplanung, den Grundgedanken, als 2015 der Vorentwurf für die Fläche an der Ecke Feld-/Liebigstraße vorgestellt wurde. In ständigem Austausch mit den Akteuren und Anwohnern rund um den Platz wurde ein vielversprechendes Konzept erarbeitet: Ein Ort zum Spielen und Bewegen, aber auch zum Ausruhen, sich Begegnen und zum gemeinsamen Feiern. Genau zu so einem Ort ist der „Martinsplatz“ – so der informelle neue Name – geworden. Pünktlich zum Weihnachtsmarkt im letzten Dezember wurden die Baumaßnahmen fertiggestellt, und am kommenden Samstag wird der „Martinsplatz“ nun offiziell eröffnet.

 

Womit punktet der neue „Martinsplatz“?

Die vormals eher unscheinbare Ecke Feld-/Liebigstraße hat sich zu einem wahren Hingucker gemausert. Zahlreiche widerstandsfähige Tische und Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein, ein großes Balanciergerät soll nicht nur die jungen Besucher anlocken. Auch Erwachsene dürfen hier ihren Gleichgewichtssinn trainieren. Eine Besonderheit stellt der abschließbare Grill aus Beton dar, der künftig auf Anfrage allgemein genutzt werden kann. Und auch ein Trinkbrunnen reichert das gelungene Ensemble des „Martinsplatzes“ an. „Wir sind mit dem Ergebnis richtig glücklich. Vor allem ist der Martinsplatz ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Akteure eines Viertels gemeinsam daran mitarbeiten, damit ein attraktiver Ort für die Menschen entsteht, die hier wohnen und den Platz nun auch rege nutzen“, findet Antje Wiese, die Projektleiterin des „Martinplatzes“. Des Weiteren erfreut mehr Grün die Blicke der Besucher: Hochbeete, eine Buchenhecke, zwei Apfelbäume und drei neue Kupferfelsenbirnen wurden gepflanzt. Zusammen mit der bereits vorhandenen Kastanie bilden sie nun den Rahmen für den Platz. Für Radler sind vier neue Fahrradbügel installiert worden. Und der neue Name des Platzes steht nun auf einer – in der Nacht sogar beleuchteten – Stele mit kleinem Infobrett fürs Viertel an der Ecke Heinrich-Hollands-Straße/Feldstraße.

 

Wie lange wurde gebaut? Was hat es gekostet?

Gemeinsam mit Anwohnern aus dem Viertel hatte das Stadtteilbüro Aachen-Nord zunächst Ideen entwickelt. Diese flossen in die Planungen des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanalgen ein. Im März 2017 fasste die Politik dann den Beschluss, die Umgestaltung anzugehen. Beginn der Bauarbeiten war im Herbst 2017. Die wesentlichen Arbeiten konnten bereits Anfang Dezember 2017 abgeschlossen werden, so dass der alljährliche Viertels-Weihnachtsmarkt an gewohnter Stelle über die Bühne gehen konnte. Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme betragen rund 195.000 Euro, wobei 80 Prozent der Summe mit Städtebaufördermitteln finanziert wurden.

 

Wie kam es zum Namen „Martinsplatz“?
Die Stadt hat von Beginn an das Ziel verfolgt, die stets engagierten Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels sowie die ansässigen Akteure und Institutionen eng in die Planungen einzubinden. Organisiert wurde der Beteiligungsprozess vom Stadtteilbüro Aachen-Nord. „Im Rahmen einer Aktion haben die Bewohner des Viertels dann über einen informellen Namen für den Platz abgestimmt. Das Ergebnis lautete: Der umgestaltete Platz soll von nun an ‚Martinsplatz‘ heißen“, erklären Silke Gärtner und Geoffrey Blaeske vom Stadtteilbüro Aachen-Nord. Der Name bezieht sich auf die vor Ort bestehende Gemeinde St. Martin (Gemeinde der katholischen Pfarrgemeinde Christus unser Bruder), an deren ehemaliger Kirche der neugestaltete Platz liegt. Heute gehört die Kirche an der Ecke Feld- und Liebigstraße zur Vineyard-Gemeinde.

 

Soziale Stadt Aachen-Nord: Was ist bereits umgesetzt? Was folgt in Zukunft?

Der Bereich Aachen-Nord ist im Dezember 2009 in das Programm Soziale Stadt aufgenommen worden. Seitdem sind bereits zahlreiche Projekte umgesetzt worden, so unter anderem in einer ersten Phase die Einrichtung des Stadtteilbüros, die Umgestaltung der Rehmplätze, des LuFo-Parks sowie weitere Spielorte und nicht zuletzt die Errichtung des Leuchtturmprojekts Depot Talstraße. In einer zweiten Phase wurden ab 2015 unter anderem die Umgestaltung des Schulhofes Hugo-Junkers-Realschule und der nun fertiggestellte „Martinsplatz“ ebenso wie die Quartiersentwicklung Burggrafenstraße in Angriff genommen. Und es soll weitergehen: Weitere Fördermittel sind bereits beantragt für die Umgestaltung des Schulhofs Hauptschule Aretzstraße (150.000 Euro) und den Ausbau des Premiumweges als Verbindung von der Innenstadt zur Wurm (300.000 Euro). Die Stadt rechnet mit einer Bewilligung der Fördermittel Ende 2018. Insgesamt beträgt das Umsetzungsvolumen aller Vorhaben im Rahmen der Sozialen Stadt Aachen-Nord rund 20 Millionen Euro.

Weitere Beteiligungsbausteine mit Anwohnerinnen und Anwohnern sind fest eingeplant: Bereits beim Eröffnungsfest am Samstag wird es für die Bewohner erneut die Möglichkeit geben, sich weiter an der Entwicklung im Viertel zu beteiligen. Konkret betrifft dies Anregungen für die bessere Gestaltung des Mittelstreifens auf der Jülicher Straße.

Mit dem Programm Soziale Stadt habe man einen Bogen durch das ganze Gebiet Aachen-Nord spannen können, sagt Natascha Rhode. „Mit viel Engagement aus einem Viertel, dem das vorher viele nicht zugetraut haben.“

 

Weitere Informationen:

Das offizielle Einweihungsfest findet am Samstag, 14. April, von 14 bis 18 Uhr auf dem „Martinsplatz“ statt. Vorbereitet wurde das Fest vom Arbeitskreis Liebigstraße, unterstützt vom Stadtteilbüro Aachen-Nord und der Stadt Aachen. Eröffnet wird es mit einem ökumenischen Gottesdienst um 14 Uhr. Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Norbert Plum um 15 Uhr beginnt ein buntes Programm mit Kistenklettern, Kickern, Cricket und Tanzvorführungen. Dazu gibt es Gelegenheit Kaffee und Kuchen, Stockbrot, Zuckerwatte und vieles mehr zu genießen. Zahlreiche Akteure sind an diesem Tag mit dabei, unter anderem der Abenteuerspielplatz „Zum Kirschbäumchen“, die Gemeinde Christus unser Bruder, die Vineyard-Gemeinde, die OGS Feldstraße, der Kindergarten St. Martin/Feldstraße, die Ahmaddiyya Muslim Jamaat Gemeinschaft und der Tanzclub Schwarz-Gelb Aachen.

 

Der abschließbare Grill steht allen Nutzern des Platzes zur freien Verfügung. Der Anwohner Reinhard Küppers hat sich bereit erklärt, als Grillwart zur Verfügung zu stehen und das Gerät nach vorheriger Anmeldung aufzuschließen. Eine Plakette mit seinen Kontaktdaten wird in Kürze an den Grill angebracht.

Grafik: Stadt Aachen

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