Büchel: Auswertung von Stellungnahmen

Büchel: Stadt wertet Eingaben der Bürger und Behörden aus

  • Die Verwaltung informiert im Planungsausschuss die Politik über den aktuellen Sachstand und das weitere Vorgehen in Sachen Bebauungsplan „Antoniusstraße / Mefferdatisstraße“.
  • Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Behörden und Träger öffentlicher Belange haben Eingaben zum geplanten Altstadtquartier Büchel eingereicht, die derzeit ausgewertet werden.
  • Aufwendige Auswertung der Stellungnahmen kann voraussichtlich Anfang 2018 der Politik vorgestellt werden.

 

Nachdem im Sommer die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gelaufen ist, arbeitet die Fachverwaltung derzeit mit Hochdruck daran, die zahlreichen und mitunter umfangreichen Eingaben und Stellungnahmen zum Bebauungsplan „Antoniusstraße / Mefferdatisstraße“ auszuwerten. Zuletzt wurde die Entwicklung des sogenannten neuen Altstadtquartiers Büchels kontrovers diskutiert. Im Mittelpunkt der Debatte steht die Frage der Bordellstandorte, die nach mehrheitlichem Beschluss der Politik in konzentrierter Form im östlichen Teil der Antoniusstraße angesiedelt werden soll.

 

Debatte um Bordell-Standorte

Im Planungsausschuss am gestrigen Donnerstag (9. November) stellte die Stadtverwaltung einen aktuellen Sachstandsbericht und das weitere Vorgehen vor. Demnach sind im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit 14 Eingaben von Bürgerinnen und Bürgern eingereicht worden. An einer Informationsveranstaltung am 10. Juli 2017 in der Citykirche haben rund 80 Personen teilgenommen. Beherrschendes Thema war auch dort das Für und Wider des Verbleibs der Bordellnutzung in konzentrierter Form am heutigen Standort. Darüber hinaus wurden Aspekte aus fünf weiteren Themenfeldern angesprochen: weitere Nutzungen, Realisierbarkeit / Zeitschiene, Verkehrs / Parken, städtebauliches Konzept, Verfahren).

 

Parallel hat die Stadt Aachen die Behörden und Träger öffentlicher Belange um Stellungnahme gebeten. Neun kamen dieser Aufforderung nach: der Landschaftsverband Rheinland (Amt für Denkmalpflege und Amt für Bodendenkmalpflege), die Untere Wasserbehörde, die Polizei, die Industrie- und Handelskammer, die Bezirksregierung Arnsberg, der Kampfmittelräumdienst und zwei Leitungsträger. Vor allem die umfangreiche Stellungnahme der Polizei, die eine Auslagerung des Rotlichtbezirks aus dem künftigen Altstadtquartier favorisiert, war zuletzt Bestandteil der öffentlichen Debatte.

 

Hohe Komplexität

Wie der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen (FB 61) im Planungsausschuss darlegte, weisen einige der in den Eingaben aufgegriffenen Themen eine hohe Komplexität auf, zu deren Auswertung die Fachverwaltung weitere Fachdienststellen und Experten einbindet. Daher geht die Stadt derzeit davon aus, der Politik ab Anfang 2018 eine fundierte Einschätzung geben zu können, ob die vorliegenden Eingaben und Stellungnahmen Auswirkungen auf das bisherige planerische Konzept haben. Niels-Christian Schaffert, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, sagte dazu im Ausschuss: „Unsere Maxime lautet: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.“

 

Davon abhängig können weitere Schritte im Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Vorgesehen ist zunächst ein Hochbauwettbewerb für den Südwestblock, wo heute das Parkhaus Büchel steht. Hierzu ist eine einvernehmliche Abstimmung mit den Investoren Voraussetzung. Darauf aufbauend sollen dann zwei parallel laufende Wettbewerbe für die beiden anderen Baublöcke des Altstadtquartiers stattfinden.

 

In einer kurzen Debatte dankten die Fraktionen mehrheitlich der Verwaltung für die bisher geleistete Arbeit und stellten auch ihrerseits klar, dass eine gründliche Abwägung aller Eingaben und Stellungnahmen von sehr großer Bedeutung für das Bebauungsplanverfahren am Büchel ist. Anschließend folgte die Politik dem Beschlussvorschlag der Vorlage einstimmig und stimmte dem von der Verwaltung vorgeschlagenen weiteren Vorgehen zu.

 

Das übergeordnete Ziel für das Altstadtquartier Büchel lautet: Das Viertel soll mit einem Mix aus Wohnen, Büros und Einzelhandel zu einem vollwertigen Teil der Aachener Innenstadt werden. Das Parkhaus mit 445 Stellplätzen soll abgerissen werden. Unter den neuen Baublöcken sind Stellplätze in Tiefgaragen geplant, die lediglich Bewohnern, Geschäftsinhabern und -mitarbeitern zur Verfügung stehen. Plätze für Kurzparker sind am Büchel nicht mehr vorgesehen.

Darüber hinaus soll sich die noch erhaltene mittelalterliche Straßenführung auch im neugestalteten Altstadtquartier wiederfinden.